Rezension
zu „Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O. – HB“
Melisande
Stokes ist nicht wirklich zufrieden mit ihrer Arbeit. Da kommt es ihr ganz
gelegen, dass sie ein seltsames Angebot bekommt. Ohne lange zu überlegen greift
sie zu. So ist sie nun ein neues Mitglied der geheimen Organisation D.O.D.O.
D.O.D.O.
hält sich dafür zuständig, die aus der Welt verschwundene Magie wieder zurück
zu bringen. Und tatsächlich schafft die Organisation es, ein Gerät zu bauen und
dazu auch noch eine passende Hexe zu finden, um zumindest Zeitreisen möglich zu
machen. So wollen sie versuchen, ja, was eigentlich?
„Der
Aufstieg und Fall des D.O.D.O. – HB“ ist ein Buch aus der Feder des Autors Neal
Stephenson.
Das
Cover sieht klasse aus und die Inhaltsangabe verspricht eine spannende
Geschichte. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Dass das Buch hier von
mehreren Sprechern gesprochen wird, hat mir sehr gefallen.
In
dem ersten Teil der Story geht es um grundlegend um Zeitreisen. Autoren, die
über Zeitreisen schreiben bewegen sich für mich auf sehr dünnem Eis. Zu oft
verheddern sie sich im Laufe ihres Buches in unlogischen Erklärungen und
Ungereimtheiten. Auch hier ist es dem Autor passiert, was er aber knall auf
fall einfach abgehakt hat, weil er die Sache dann Zack aufgeklärt hat, wie es
ihm gerade in den Kram gepasst hatte.
Ich
sage dazu nur so viel, wenn man zwischen verschiedenen Zeitsträngen hüpft und
seinen eigenen sucht, ist es unrelevant, wenn auf einem bestimmten Zeitstrang eine
Fabrik gebaut wird, wenn auf seinem eigenen, dort keine ist. Also war der halbe
Anfang von dem Buch, der noch der spannendste war, für mich völlig für die
Füße. Denn alle Aktionen, die folgten, waren einfach sinnlos, was sich auch am
Ende des Punktes dann auch zeigte.
Ich
fand, dass dem Autor so einige Fehler in seiner Logik passierten. Klar kann man
über Zeitreisen ewig diskutieren, trotzdem gibt es immer noch eine gewisse
Logik in der Sache, die man beachten sollte. Vor allem, wenn man sie selbst
noch vorlegt.
Auch
fehlten mir Erklärungen zu einigen Punkten. Wie zum Beispiel wussten die Hexen
auf allen Zeitsträngen Bescheid? Man nahm es eben so hin, hinterfragte da aber
nichts. Auch warum die Hexe Elisabeth von der Sache von Anfang wusste und warum
sie Mel einfach kannte. Egal, es war nun einmal so.
Um
ehrlich zu sein, habe ich nach der Hälfte des Hörbuches angefangen Kapitel zu
springen. Und bis dahin habe ich mich schon durchgequält. Keine der Figuren war
auch nur annähernd sympathisch. Alles dümpelte nur so dahin, aber dafür mega
lange und zäh.
So
interessierte es mich auch nicht, dass vor jedem Kapitel der Dame des Hauses,
diese aufzählte, wie es ihrem Salat und den Blumen im Garten geht.
Als
der erste Erzählstrang beendet war, ging es dann steil bergab, was ich nicht
dachte, dass das noch zu schaffen wäre. Es wurden Biografien von allen
möglichen Mitarbeitern herunter gekaut. Notierte Gesprächsmitschnitte,
Aufzählungen und Ausführungen, die für das eigentliche Buch absolut unnötig
waren. Zwischendurch blitzten ab und zu dann noch einmal ein paar spannende
Zeilen auf. Die aber gleich wieder durch irgendwelche ellenlange Langeweile
abgeschnitten wurden.
Kurzum,
ich habe irgendwann aufgegeben. Mir war mittlerweile egal, was aus Mel oder dem
Projekt wurde. Ich habe mir dann noch die letzten beiden Kapitel angehört und
mich gefragt, ob ich ausversehen wieder am Anfang angefangen habe.
Am
Ende kann ich sagen, dass ich froh war, dass das Hörbuch ein Ende hatte. Wer
gerne Bücher mit vielen Abschweifungen und Ausführungen liest und nicht
unbedingt die geschriebenen Texte hinterfragt, könnte hier genau richtig sein.
Vielleicht hat der Autor auch einen ganz eigenen super tollen Schreibstil, mir
blieb dieser allerdings verborgen. Das Buch hätte wirklich gut werden können,
dafür müsste man es aber mindestens um die Hälfte kürzen und nochmal
überarbeiten.
1
/ 5 Sterne
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