Sonntag, 30. Dezember 2018

Rezension zu „Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O. – HB“

Melisande Stokes ist nicht wirklich zufrieden mit ihrer Arbeit. Da kommt es ihr ganz gelegen, dass sie ein seltsames Angebot bekommt. Ohne lange zu überlegen greift sie zu. So ist sie nun ein neues Mitglied der geheimen Organisation D.O.D.O.

D.O.D.O. hält sich dafür zuständig, die aus der Welt verschwundene Magie wieder zurück zu bringen. Und tatsächlich schafft die Organisation es, ein Gerät zu bauen und dazu auch noch eine passende Hexe zu finden, um zumindest Zeitreisen möglich zu machen. So wollen sie versuchen, ja, was eigentlich?

„Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O. – HB“ ist ein Buch aus der Feder des Autors Neal Stephenson.

Das Cover sieht klasse aus und die Inhaltsangabe verspricht eine spannende Geschichte. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Dass das Buch hier von mehreren Sprechern gesprochen wird, hat mir sehr gefallen.

In dem ersten Teil der Story geht es um grundlegend um Zeitreisen. Autoren, die über Zeitreisen schreiben bewegen sich für mich auf sehr dünnem Eis. Zu oft verheddern sie sich im Laufe ihres Buches in unlogischen Erklärungen und Ungereimtheiten. Auch hier ist es dem Autor passiert, was er aber knall auf fall einfach abgehakt hat, weil er die Sache dann Zack aufgeklärt hat, wie es ihm gerade in den Kram gepasst hatte.

Ich sage dazu nur so viel, wenn man zwischen verschiedenen Zeitsträngen hüpft und seinen eigenen sucht, ist es unrelevant, wenn auf einem bestimmten Zeitstrang eine Fabrik gebaut wird, wenn auf seinem eigenen, dort keine ist. Also war der halbe Anfang von dem Buch, der noch der spannendste war, für mich völlig für die Füße. Denn alle Aktionen, die folgten, waren einfach sinnlos, was sich auch am Ende des Punktes dann auch zeigte.

Ich fand, dass dem Autor so einige Fehler in seiner Logik passierten. Klar kann man über Zeitreisen ewig diskutieren, trotzdem gibt es immer noch eine gewisse Logik in der Sache, die man beachten sollte. Vor allem, wenn man sie selbst noch vorlegt.

Auch fehlten mir Erklärungen zu einigen Punkten. Wie zum Beispiel wussten die Hexen auf allen Zeitsträngen Bescheid? Man nahm es eben so hin, hinterfragte da aber nichts. Auch warum die Hexe Elisabeth von der Sache von Anfang wusste und warum sie Mel einfach kannte. Egal, es war nun einmal so.

Um ehrlich zu sein, habe ich nach der Hälfte des Hörbuches angefangen Kapitel zu springen. Und bis dahin habe ich mich schon durchgequält. Keine der Figuren war auch nur annähernd sympathisch. Alles dümpelte nur so dahin, aber dafür mega lange und zäh.

So interessierte es mich auch nicht, dass vor jedem Kapitel der Dame des Hauses, diese aufzählte, wie es ihrem Salat und den Blumen im Garten geht.  

Als der erste Erzählstrang beendet war, ging es dann steil bergab, was ich nicht dachte, dass das noch zu schaffen wäre. Es wurden Biografien von allen möglichen Mitarbeitern herunter gekaut. Notierte Gesprächsmitschnitte, Aufzählungen und Ausführungen, die für das eigentliche Buch absolut unnötig waren. Zwischendurch blitzten ab und zu dann noch einmal ein paar spannende Zeilen auf. Die aber gleich wieder durch irgendwelche ellenlange Langeweile abgeschnitten wurden.

Kurzum, ich habe irgendwann aufgegeben. Mir war mittlerweile egal, was aus Mel oder dem Projekt wurde. Ich habe mir dann noch die letzten beiden Kapitel angehört und mich gefragt, ob ich ausversehen wieder am Anfang angefangen habe.

Am Ende kann ich sagen, dass ich froh war, dass das Hörbuch ein Ende hatte. Wer gerne Bücher mit vielen Abschweifungen und Ausführungen liest und nicht unbedingt die geschriebenen Texte hinterfragt, könnte hier genau richtig sein. Vielleicht hat der Autor auch einen ganz eigenen super tollen Schreibstil, mir blieb dieser allerdings verborgen. Das Buch hätte wirklich gut werden können, dafür müsste man es aber mindestens um die Hälfte kürzen und nochmal überarbeiten.

1 / 5 Sterne



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