Rezension
zu „Der Verrat“
Pia,
Birgit und Nane sind drei Schwester, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Pia
lebt mit ihrem Mann Thomas auf einem Weingut an der Saar. Während Thomas mit
Hilfe von Margot, der adoptierten aber nicht angenommenen Schwester, das
Weingut führt, ist Lissy die Tochter auf ihr Studium fixiert. Sie soll später
das Weingut übernehmen. Pia geht weiterhin ihrer Arbeit als Restaurateurin von
alten Bildern nach.
Birgit
war einst Lehrerin. Nach einem großen Fehler in der Vergangenheit hat sie das
Antiquitätengeschäft ihrer Eltern übernommen. Sie ist harmoniesüchtig und hätte
gerne, dass sich die drei Schwestern wieder vertragen.
Nana,
eigentlich Ariane genannt, kommt nach 20 Jahren Haft frühzeitig wieder aus dem
Gefängnis. Sie hat eingesessen, weil sie Schuld am Tod von Henning, Thomas
Sohn, hat. Durch ihre Schuld kam er durch einen Autounfall ums Leben. Sie hasst
Pia seit über 20 Jahren.
Und
so nimmt das Schicksal seinen Lauf.
„Der
Verrat“ ist ein Roman aus der Feder der Autorin Ellen Sandberg.
Die
Inhaltsangabe hörte sich spannend an. Dazu spielt der Roman noch in meiner
Heimat, das Saarland. Ich freute mich also auf einen spannenden Fall aus meiner
Heimat.
Das
Buch an sich wurde dann doch ganz schnell eine Herausforderung an mich. Ich mag
solche Serien wie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ überhaupt nicht. Und „Der
Verrat“ fiel für mich in genau diese Sparte.
Spannend
fand ich das Buch so gut wie gar nicht. Man hatte durch Zeitsprünge Einblicke
in die Jahre 1997/98 und 2018. Ab und an fand ich die Erzählung interessant,
aber mehr war da bei mir leider wirklich nicht. Auch die Verbindung zum
Saarland war mehr als spärlich. Grinste ich noch auf der ersten Seite über
Schwenker, Gefillde und die Saar, war es das auch schon fast wieder.
Der
Schreibstil selbst ließ sich recht flott und gut lesen. Auch kam man nicht
durch verwinkeltes schreiben oder Handlungsstränge aus dem Lesefluss heraus.
Die
Personen waren für mich durchweg nervig und unerträglich. Einzig Pia war mir
anfänglich sympathisch, was sich aber später dann auch wieder legte.
Ich
fand Pia gut, dass sie keine große Lust auf Familienzusammenführung und heile
Welt hatte. Nur weil man zufällig mit bestimmten Personen verwandt ist, muss
man sich trotzdem nicht mit denen in den Armen liegen. Ich fand die Einstellung
sehr gut und kann sie nachvollziehen.
Birgit
ging mir auf die Nerven mit ihrer Harmonie und dem Verständnis, das man Nane
gegenüber zeigen sollte. Das Gleiche gilt für Lissy, die Tochter von Pia. Den
Kiffersohn lasse ich mal ganz weg.
Auf
Sonja hätte ich auch verzichten können, gehörte aber zur Story und musste sein.
Eine unzufriedene, nichtsverdienende Möchtegernschriftstellerin. Als
Enkeltochter von Thomas zieht sie im Buch ins Haus ein und will einen Roman
schreiben.
Nane
ist die Krönung der Unsympathie. Sollte man Mitleid mit ihr haben?
Wahrscheinlich. Habe ich Mitleid mit ihr? Nein. Selbst am Ende des Buches habe
ich kein Mitleid mit ihr.
Im
Großen und Ganzen war der Roman nicht überraschend für mich. Alleine ein paar
Teile von Pia überraschten mich am Ende dann doch und machten sie im Nachhinein
ebenfalls unsympathisch für mich.
Die
Story an sich setzte sich aus Intrigen, Hass, Rache, Sex und Geheimnisse
zusammen. So ziemlich alle Punkte, bis auf Geheimnisse, die ich an einem Roman
nicht sehr mag. Dazu fehlte mir einfach die Spannung. Gerade die Abschnitte aus
der Vergangenheit fand ich recht langweilig. Wichtig vielleicht, aber eben
langatmig. Man hätte sie für mich wohl besser stark eingekürzt. Auch hatte der
Roman so einige Hänger, die für mich nicht schlüssig waren. Näher möchte ich
nicht darauf eingehen, sonst müsste ich spoilern.
Für
mich war das Buch am Ende nicht so der Renner, da ich kein Fan von Familien
Soaps und Intrigenspinnerei bin.
2
/ 5 Sterne
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