Montag, 17. September 2018

Rezension zu „Die Party“

Brandon will unbedingt die abgebrochene Halloween Party von 1986, also vor 30 Jahren, wiederholen und lädt 10 seiner ehemaligen Freunde dazu ein.

Alle kommen vorbei. Doch der Beginn ist schon anders, als erwartet. Der Partyveranstalter wird gleich zum Anfang von seinem eigenen Kronleuchter erschlagen.

Doch dies ist nicht alles. Einer nach dem anderen soll sterben. So will es der Gastgeber. Und so startet die Halloween Party mit dem ganz besonderen Thrill.

„Die Party“ ist ein Thriller aus der Feder des Autors Jonas Winner.

Das Cover ist recht einfach gehalten, aber trotzdem recht unheimlich. Mit dem Glanz und den Hochdruck ist es wirklich sehr ansehnlich.

Der Rest des Werkes geht leider so gar nicht. Es fängt schon mit dem Untertitel an „Wer Glück hat, stirbt als erster“. Ich finde ihn sehr unpassend gewählt. Er sollte wohl den Thrill in der Sache unterstreichen. Nun gut, ob das wirkt oder nicht, ist wohl Ansichtssache.

Weiter geht es mit den Protagonisten. Vor 30 Jahren passierte etwas und sie sollten die Party verlassen. 30 Jahre lang, hat sich keiner der 10 für Brandon auch nur die Bohne interessiert. Keiner der 10 hat jemals nach ihm gefragt oder was damals passierte. Nun lädt der vergessene Loser zur Party und alle kommen gerannt. Feiern für Omme, da gehen wir doch glatt hin. Alleine den Punkt fand ich schon recht erbärmlich und ich konnte keinen leiden.

!!! Achtung!! Ab hier können Spoiler stehen!!!

Ich warne hier schon mal vor Spoilern, denn es geht bei dieser Rezension wirklich nicht ohne.

Also, alle bekommen ihre Handys abgenommen, weil es die ja 1986 noch nicht gegeben hat. Werden auf eine Insel gekarrt und an einem Anwesen ausgesetzt. Wie schon aus der Inhaltsangabe des Buches heraus zu lesen, stirbt der Gastgeber nach kürzester Zeit im eigenen Haus.

Und hier hat der alte, billige Horrorfilm bereits angefangen. Im Haus soll es Festnetztelefone mit Verkabelung geben. Man will nach dem Unfall den Notarzt rufen. Natürlich haben die Telefone keine Verbindung. Die Fähre, mit der die versammelte Mannschaft übergesetzt ist, kann man natürlich auch nicht zurück beordern. Diese Art Filme gab es schon vor Jahrzehnten. Ich hab sie schon immer Teenie-Schrei-Filme genannt. Hier ist es eben ein Midlife-Crisis-Schrei-Film, da die Protagonisten eben schon älter sind.

Weiter geht die Reise recht flott. Die Leute werden im Haus eingeschlossen und erhalten die erste Aufgabe. Einer muss sterben. Es soll an einer Bombe ein Stromkreislauf geschlossen werden, in dem jemand die beiden Kabel anfasst und den Strom durch seinen Körper leiten lässt. Dieser stirbt dann natürlich. So, eine Bombe mit Stromunterbrechung, 10 Leute und eine Leiche. Bin ich jetzt wirklich die einzige, die auf die eigentlich richtige Lösung kommt? Tut mir leid, ich kann da nur noch mit dem Kopf schütteln.

Nach der Aktion sind die Leute wieder frei. Sie könnten aus dem Haus gehen, tun es aber nicht. Warum denn in aller Welt nicht? Weiter hinten kommen sie auf die Idee, sie schwimmen durch den Fluss auf die andere Seite. Meint die eine doch glatt, durch den Fluss schwimmen und auf der andere Seite nass 40 Meilen zur nächsten Stadt laufen, das überleben wir nicht. Ja, gut, dann geht eben wieder ins Haus, das überlebt ihr bestimmt.

Ich konnte die Aktionen der Protagonisten durchweg nicht verstehen. Die Story war so dermaßen an den Haaren herbei gezogen, dass man davon Kopfweh bekommen konnte. Auch die „spannende“ Auflösung des Ganzen, machte die Story nicht besser.

Tut mir leid, ich konnte dem Buch, außer der optischen Aufmachung, wirklich gar nichts Positives entnehmen. Wer gerne die alten Filme wie „Scream“ oder „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ mag, liegt bei „Die Party“ mit Sicherheit genau richtig. Wer einen wirklich gut durchdachten Thriller lesen mag, sollte sich besser für ein anderes Buch entscheiden.

Ich kann hier leider nicht mehr als einen Stern vergeben. Und das eigentlich auch nur, weil man mindestens einen Stern vergeben muss.


1 / 5 Sterne


1 Kommentar:

  1. Hallo Zsadista

    Über das Buch bin ich kürzlich im Bloggerportal auch gestolpert und habe mir noch überlegt, ob ich mich dafür bewerben soll. Das Cover und die Idee dahinter klangen ja sehr vielversprechend, aber nachdem ich deine Rezension dazu gelesen habe, bin ich froh, dass ich es gelassen habe. Das klingt wie ein schlechter Horrorfilm :D Und obwohl du dich vermutlich sehr geärgert hast, musste ich beim Lesen ein bisschen Schmunzeln - gerade weil die verschiedenen Ereignisse an den Haaren herbeigezogen waren. Das erlebt man sehr oft in (schlechten) Horrorfilmen :D

    Danke für deine ehrliche Rezension, so kann ich mir eine Enttäuschung ersparen. Ich bin immer froh, wenn jemand so ehrliche Meinungen teilt und nicht versucht, die Bücher schönzureden :D

    Liebe Grüsse ♥
    paperlove

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