Rezension zu „Wilde Saat – HB“
Anyanwu
lebt als Heilerin in einem kleinen Dorf in Afrika. Eigentlich ist sie eine
unsterbliche Gestaltwandlerin. Immer wieder heiratet sie neu und hofft,
unsterbliche Kinder zu bekommen. Doch immer überlebt sie ihre Lieben.
Eines
Tages fällt Doro, ebenfalls ein Unsterblicher jedoch um einiges älter als
Anyanwu, in ihr Dorft ein. Da er Anyanwu verspricht, unsterbliche Kinder mit
ihr zu haben, geht sie mit ihm in die Neue Welt und hofft, ihre Leute in Afrika
in Ruhe zu lassen. Doro ist nämlich auf der Suche nach neuer Saat für seine
Leute, die er produziert.
Sie
denkt, sie wird Doros Frau, doch was Doro mit ihr vorhat, ahnt sie nicht.
Doch
Anyanwu ist nicht so gehorsam, wie es Doro gerne hätte.
„Wilde
Saat – HB“ ist ein Science Fiction Roman aus der Feder der Autorin Octavia E.
Butler.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Gelesen wurde es von der Sprecherin Dela
Dabulamanzi. Die Sprecherin hatte eine sehr schöne Stimme, keine Frage, doch
für ein Hörbuch nicht gerade das passende. Jede Person hatte die gleiche
Stimme. Es war manchmal anstrengend, wer jetzt gerade sprach, bzw. ab und an
nervig, weil ständig gesagt werden musste, wer jetzt spricht. Ich mag es eher,
wenn jede Person im Buch eine eigene Stimme bzw. Stimmlage hat.
Das
Buch selbst ist echt schwierig. Ich habe es oft unterbrochen und erst Tage später
weiter gehört. Am Ende habe ich einfach aufgegeben und es vorzeitig beendet. Was
aber nichts mit der Sprecherin zu tun hatte.
Ich
finde das Cover echt stark. Es zieht mit seinem Design direkt die Blicke auf
sich. Die Inhaltsangabe hört sich spannend und geheimnisvoll an.
Ich
versprach mir sehr viel von dem Hörbuch. Vor allen Dingen eine starke Frau, die
nicht mit sich machen lässt, was der Mann gerne hätte.
Bekommen
habe ich von meinen Vorstellungen so rein gar nichts. Lange geht es um
Sklaverei, was ich mir bei der Inhaltsangabe so gar nicht denken konnte. Über
Sklaverei zu lesen ist nicht meins. Und wenn doch, dann wüsste ich das gerne
vorher.
Anyanwu
kam mir am Anfang sehr stark vor. Mir hat der Charakter auch wirklich gut
gefallen. Aber Doro macht echt alles zunichte. Er ist einfach zum Kotzen,
sorry. Anders kann ich es nicht sagen. Die Frau muss gehorchen, die Frau muss
Kinder produzieren, die Frau muss ihm zu Willen sein, egal wie jung sie noch
ist, die Frau muss tun was er will. Nein, das ist mir auch für ein Science
Fiction Buch viel zu altbacken.
Wobei
wir dann auch gleich zu dem springenden Punkt kämen. Das Buch ist nicht neu.
Die Erstauflage war bereits 1980. Und das merkt man gewaltig im Schreibstil,
bzw. in den Vorstellungen von Anno Tuback, was die Frau so alles tun sollte,
bzw. lassen sollte.
Es
mag jetzt sein, dass Anyanwu am Ende zu der Persönlichkeit wird, die ich mir
erhofft hatte und Doro in seinen Allerwertesten tritt. Aber ganz ehrlich? Ich
hab keine Nerven, das Hörbuch bis dahin noch zu hören. Vielleicht springe ich
irgendwann einmal zu den letzten Kapiteln und höre mir das Ende noch an. Im Moment
habe ich dazu keine Muse.
Das
Hörbuch war nicht mein Fall. Und bis auf das tolle Cover kann ich mir hier auch
nichts schönreden. Vielleicht sollte auch mehr darauf hingewiesen werden, dass
man uralte Bücher neu aufgelegt hat. Dann kann man sich vor dem Lesen oder
Hören entscheiden, ob man so alte Bücher, die oft sehr alte Vorstellungen
haben, lesen oder hören möchte oder eben nicht.
1
/ 5 Sterne
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