Rezension zu „Wie gesund wollen wir sein?“
Ich
habe das Buch „Wie gesund wollen wir sein?“ aus der Feder des Autors Dr. Sven Jungmann
gelesen.
Das
Buch fängt ganz interessant an. So wusste ich zum Beispiel nicht, dass es die digitale
Patientenakte noch gar nicht gibt. Ich dachte, das wäre alles auf der
Gesundheitskarte bereits gespeichert. So wusste ich auch nicht, dass ich dies
extra bei meiner Krankenkasse beantragen muss. Genauso wenig wie, dass ich
Berichte selbst einscannen soll. Wie soll ich das machen, wenn ich keine
Berichte von Ärzten erhalte?
Irgendwie
fand ich das Thema trotz allem sehr schnell abgearbeitet. Es wird sehr viel
über Überarbeitung der Ärzte und Krankenschwestern erzählt. Wie aufgebläht und
kompliziert das komplette System ist.
Alles
interessant und teilweise bereits bekannt. Ich fand allerdings, dass die Sache
mit der KI hier in dem Buch recht kurz kam.
Müßig
fand ich oft, das pochen darauf, dass man sich so ungesund ernährt und verhält.
Dass die Gesundheit am besten rund um die Uhr über Smartwatches überwacht
werden soll, etc. Das erinnert mich an ein paar Bücher, die ich schon gelesen
habe. Diese Zukunft hat mir auch absolut nicht gefallen.
Ganz
ehrlich? Ich möchte nicht rund um die Uhr überwacht werden. Ein schlechtes
Gewissen haben, wenn ich mal zwei Stücke Torte esse oder keinen Sport treibe.
Mein Leben muss auch nicht 24/7 aufgezeichnet und katalogisiert werden.
Ich
trage keine Uhr und auch so keinen Schmuck. Dies ist arbeitsbedingt und
mittlerweile gewohnt. Auch treibe ich keinen Sport, weil ich drei Jobs habe,
die körperlich sehr anstrengend sind und ich mit zwei Jobs schon über 16.000
Schritte erreiche. Und das von 2 bis 9 Uhr. Da ist der Rest des Tages noch
nicht mitgezählt, da ich auch das Handy nicht permanent an der Frau habe.
Kann
sein, dass junge Generationen das alles toll finden. Ich bin etwas älter und
mag diese rund um die Uhr Überwachung überhaupt nicht.
KI
in der Medizin kann mit Sicherheit einiges helfen. Auch Dinge, die der Mensch übersehen
würde oder Zusammenhänge, die man einfach nicht erkennt.
Ich
bin nicht gegen die KI im Gesundheitssystem. Auch finde ich, eine digitale
Patientenakte ganz praktisch. Wäre auch ganz gut, wenn zB ein HNO Arzt sehen
könnte, dass ich bereits bei einem speziellen Lungenarzt war oder beim Hautarzt
einen Allergie Test gemacht habe. Damit könnte er vielleicht schon einiges
ausschließen, bzw. deren Berichte nachlesen. Natürlich müsste man das als
Patient dann frei geben können. Direkt vor Ort am PC des Arztes. Da reicht dann
ja auch ein persönliches Passwort. Vielleicht, ich kenne mich in den Programmen
ja nicht aus.
KI
finde ich schon wichtig in der Medizin. Aber trotzdem mag ich keine 24/7
Überwachung und das ständige vor die Nase gesetzt bekommen, wie ungesund man
evtl. lebt. Und das nach Meinung irgendwelcher Leute, die für einen sprechen
müssen.
Immerhin
ist jedes Leben endlich und da muss ich mir nicht echt alles an Leckereien
ständig verbieten. Alles in Maßen und nichts in Massen.
Das
digitale Rezept fand ich schon klasse. Da muss ich aber jetzt auch schon sagen,
teilweise ist das auch Mist.
Beim
letzten Besuch eines Spezialisten bekam ich das erste Mal ein digitales Rezept,
direkt auf die Gesundheitskarte. Damit bin ich in die nächste Apotheke und
wusste überhaupt nicht, was ich bekomme. Finde ich schon nicht so prickelnd.
Ein Medikament war nicht mehr lieferbar. Und seitdem telefoniere, bzw. schreibe
ich Mails mit der Praxis, um ein neues Medikament zu bekommen. Ich weiß nicht
wirklich was fehlt, ich habe keinen Überblick.
Dazu
kommt, wenn ich bei einer Online-Apotheke bestellen möchte, geht es nicht. Ich
habe weder einen Quellcode, den ich einscannen könnte, noch einen Code auf
einer Packung, nichts. Alles ist auf der Gesundheitskarte und ich komme nicht
dran.
Daher
meine Frage, ist Digital, komme was mag, wirklich besser? Ist das menschlicher,
wenn ich mir nicht mehr helfen kann? Das hat auch nichts mit dem Alter zu tun.
Man kommt an die Daten als Privatperson einfach nicht dran.
So
ein Thema wurde zB im Buch nicht angesprochen.
Ich
fand das Buch ganz interessant und habe einiges dazu gelernt. Viel fand ich
unnötig und nicht unbedingt zum Thema passend. Bei einigen Punkten muss ich dem
Autor Recht geben, andere Punkte lehne ich halt grundsätzlich ab.
Kann
man auf jeden Fall mal lesen, man sollte aber auch darüber nachdenken, wohin
das führen sollte.
3
/ 5 Sterne
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