Rezension zu „Kilo“
„Kilo“
ist ein Buch aus der Feder des Autors Toby Muse.
Kurz
bevor ich das Buch erhalten habe, habe ich die Dokumentation „Schwarzmarkt“ im
Fernsehen gesehen. Daher hatte ich noch recht frische Bilder zum Text im Kopf.
Das
Buch fängt wirklich am Anfang an. Die politische Situation in Kolumbien ist
genauso schlecht wie der Arbeitsmarkt für die Leute dort. Es lohnt sich kaum,
normale Felder zu bestellen. Den Bauern geht es besser, wenn sie Koka-Pflanzen
anbauen. Und so nimmt das Übel im kleinsten Kreis schon seinen Anfang.
Kolumbien
ist zerteilt in Milizen die untereinander um die Koka Felder kämpfen. Es ist
ein schmutziges und leidvolles Geschäft, gerade für die Bauern und Pflücker.
Herr
Muse hat sich lange auf seine Recherche nach Kolumbien begeben. Er spricht mit
allen Stufen in der „Produktion“. Mit Bauen, Pflückern, Prostituierten,
Vertreibern und etlichen anderen Personen über den Weg des Kokains.
Er
zeigt auf, was für ein schmutziges Geschäft das ist. Die Umweltverschmutzung
durch in Flüsse gekippte Chemie, das Abholzen von Wäldern für neue Koka Felder,
der Dreck und das Elend. Auch Mord und Korruption gibt es an jeder Ecke. Und
alles nur um die Gier nach Geld anzufeuern.
Eigentlich
sollten sich die Umweltaktivisten einmal auf den Weg dorthin machen und dort
vor Ort für die Umwelt demonstrieren. Da hätten sie mal richtig was zu tun,
anstatt hier im Sicheren ihre Plakate hoch zu heben und andere zu kritisieren.
Dazu
kommt dann noch, was für ein Dreck dieses Kokain eigentlich ist. Ich frage mich
wirklich, wie man sich so etwas in den eigenen Körper stopfen kann. Die Koka
Pflanze an sich ist ja nicht das schlimmste, sondern diese ganze Chemie und das
Benzin mit dem diese Paste angerührt wird. Wiegt so ein Dreck wirklich den
Rausch auf, den man dann bekommt? Ich weiß es nicht und ich will es gar nicht
wissen. Da kippe ich mir lieber eine Flasche Schnaps rein, bevor ich zu Drogen
greife.
Vor
allen Dingen ist es unglaublich, wie der Wert dieser Droge von Station zu
Station steigt. Die eigentlichen Bauern und Pflücker werden ja nur mit
Cent-Beträgen abgespeist, was später tausende Dollar kostet.
„Kilo“
ist ein unglaublich interessantes Buch. Trotz allem recht locker geschrieben,
damit es gut verständlich bleibt. Die Kapitel lassen sich gut lesen und
umfassen immer einen Abschnitt der Recherche. In der Mitte des Buches sind noch
einige Seiten mit Bildern der Reise.
Es
gibt an dem Werk für mich nichts auszusetzen. Ich fand das Buch im gesamten
richtig gut und informativ.
5
/ 5 Sterne
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