Rezension
zu „Tödlicher Chat“
In
einem Hotel in München wird eine ermordete Frau gefunden. Furchtbar zugerichtet
und die Bauchdecke geöffnet. An der Wand steht eine Warnung.
Kurz
darauf wird in Hamburg eine zweite Leiche, die eines Mannes, ebenso verstümmelt
aufgefunden. Auch dort steht an der Wand eine Warnung.
Beide
Zimmer wurden angeblich von Prominenten reserviert. Das Ganze gibt den
Ermittlern Rätsel auf.
Der
junge Reporter Marc Pohl wittert seinen Aufstieg, wenn er über die Morde mehr
erfahren könnte. Durch eine Kleinigkeit ist ihm klar, dass aller Anfang ein
Chatroom im Internet ist.
Und
dann fängt er an, sich in Chatrooms umzusehen …
„Tödlicher
Chat“ ist ein Roman aus der Feder des Autors Thomas Tuma.
Die
Inhaltsangabe und die reißerische Werbung auf dem Cover haben mich dazu
verleitet, dieses Buch zu lesen. Von der Angabe her, hatte ich das Buch eigentlich
auch als Krimi eingestuft und nicht als Roman.
Mit
dem Fund der ersten Leiche fängt das Buch auch einigermaßen spannend an. Das
Buch ist in drei große Kapitel und neun kleinen Unterkapitel eingeteilt. Unter jedem
Titel des Unterkapitels steht ein Song und der Musiker oder Band dazu. Habe das
auch erst beim zweiten Kapitel gemerkt. Ich fand das schon ganz gut.
Kapitel
zwei, der Werdegang des ersten Opfers, hat mich schon nicht mehr so
interessiert.
Kapitel
drei ist erst tödlich langweilig, dann geht es tödlich zur Sache. Muss ich
allerdings wirklich nicht alles wissen, was der Killer macht und denkt.
Kapitel
vier tritt der Reporter auf die Bühne. Da wird es echt nervig und ich hab
angefangen die Seiten zu überfliegen. Pohl driftet immer wieder gedanklich ab.
Dann wird der Text immer kleiner und kleiner und kleiner. Ich fand es nervig
und anstrengend. Diese Teile lies ich dann zuerst weg.
Wenn
Pohl dann den Internet Chat für sich entdeckt, kommen seitenlange Laber-Chats.
Zum einen völlig sinnloses Gerede, zum anderen natürlich seitenfüllend ohne
Ende. Gut, 2001 als das Buch geschrieben wurde, dürfte das noch mega
interessant gewesen sein. 2020 ist das getipsel einfach nur nervig.
Das
ganze nahm mir absolut die Spannung und den Drang weiter zu lesen. Es mag ein
neuer Schreibstil sein, keine Frage, allerdings keiner, den ich gerne weiter
lesen mochte. So hab ich das Buch auf Seite 120 von 330 abgebrochen. Mal
abgesehen davon, dass mir bis dahin auch absolut keine Person annähernd
sympathisch gewesen wäre. Auch von polizeilichen Ermittlungen war weit und
breit nichts mehr zu lesen. Pohl hing dann auch nur noch in den Chatrooms herum
und laberte.
Ein
Stern für tödliche Langeweile im tödlichen Chat. Leider ein Buch, das wohl mit
der Zeit weit überholt wurde und an Inhalt verloren hat.
1
/ 5 Sterne
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