Rezension zu „Die Tochter des Präsidenten - HB“
Präsident
Matthew Keating verliert durch einen missglückten Angriff seine erneute
Präsidentschaft.
Durch
den Angriff hat ein hoher Terrorist seine Frau und die beiden Kinder verloren.
Dieser schwört dem Ex-Präsidenten Rache.
Zwei
Jahre später ist es soweit. Er schlägt zu und entführt Keatings Tochter.
Matthew
setzt alle Hebel in Gang, um seine Tochter aus den Fängen des Terroristen zu
befreien.
„Die
Tochter des Präsidenten – HB“ ist ein Thriller aus der Feder der Autoren Bill
Clinton und James Patterson.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Sprecher Frank Arnold hat ganz gute
Arbeit geleistet.
Das
Cover ist einfach ein Hingucker, die Inhaltsangabe hört sich spannend an. Also
musste ich das Buch unbedingt hören.
Zum
einen muss ich schon wieder erwähnen, dass die Inhaltsangabe nicht ganz mit dem
Inhalt zusammen passt. Dazu habe ich das Hörbuch auch nicht bis zum Ende
gehört. Ich habe immer wieder versucht, nach Pausen in die Geschichte
einzutauchen. Aber es war leider so nervend, dass ich dann doch aufgegeben
habe.
Das
Buch ist voller Klischees. Der arme Präsident, der wegen drei zivilen Opfern
die nächste Präsidentschaftswahl vergeigt hat. Für Amerika wohl eher ein
unglaubwürdiges Szenario.
Mit
der super Ehe des Präsidenten scheint es auch nicht sehr weit hergeholt. Nicht,
dass die Familie, wie in der Inhaltsangabe angeben, traut zusammen in
ländlichen New Hampshire lebt. Nein, seine Frau macht wieder, was sie
eigentlich tun wollte. Sie ist Archäologin und Lehrerin und zwar weit weg von
New Hampshire. So wie es scheint, hat sie mit ihrer Familie bis zur Entführung
ihrer Tochter nicht mehr viel am Hut. Zumal ihr das Amt der First Lady ziemlich
auf den Zeiger ging.
Matthew
Keating ist natürlich der Ex-Seal-Soldat, was auch sonst. Als seine Tochter
entführt wird, übernimmt er alles selbst, als wäre er nie von der Truppe weg
gewesen. Wenn er anruft, rennen auch alle und tanzen nach seiner Nase.
Am
Schlimmsten fand ich, dass ihn alle noch „Mr. Präsident“ nannten. Selbst im
Oval Office, in Anwesenheit der neuen Präsidentin. Wie kann da der Stab den
Ex-Präsidenten einfach „Mr. Präsident“ nennen. Und warum verbietet das nicht
Madame Präsident einfach?
Wobei
ich auch gleich zur neuen Präsidentin komme. Irgendwie muss es wohl Mode sein,
dass man für das Amt eine Frau einsetzt. Wobei das den Herren Autoren dann auch
schon wieder zu viel des Guten war. Denn Frau Präsidentin ist eigentlich so
helle wie ein unbeleuchteter Tunnel in einer mondlosen Nacht. Sie kann nämlich
gar nichts. Ihr Mann, der natürlich in ihrem Stab einen Posten hat, muss ihr
alles vorschreiben, was sie tun und sagen sollte. Wobei selbst er klein
beigibt, als im Oval Office der Ex den Ton angibt und das weitere Vorgehen
befiehlt. Kaum zu glauben, ist aber so.
Tochter
Mel ist auch so nervig und schlau, dass ich immer nur denken konnte, wann wird
sie endlich von diesem Terroristen umgelegt, damit das alles ein Ende hat. Was,
und das ist kein Spoiler, natürlich nie passieren wird. Was einem einfach klar
sein muss, ich habe das Hörbuch ja nie bis zum Ende gehört.
Die
Amis sind natürlich die super Guten, die anderen die super Bösen. Wobei ich mir
wieder die Frage stelle, wieso braucht dieser Mega-Schurken-Terrorist zwei
Jahre um sich die Tochter zu greifen?
Alles
in allem ein Hörbuch, dass für mich nicht auszuhalten war. Dabei habe ich James
Patterson mal gerne gelesen. Und ich dachte, mit Bill Clinton zusammen könnte
das ein richtig gutes, spannendes Buch werden. Wenn in Zukunft Clinton mit
drauf steht, weiß ich, lass die Finger davon, das Buch trieft vor
amerikanischem Heldentum und kaut ein Klischee nach dem anderen durch.
1
/ 5 Sterne
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