Rezension
zu „Washington Black“
George
Washinton Black, kurz Wash genannt, wird auf Barbados als Sklave geboren. Er
gehört dem Herrn der Plantage „Faith“, der alles mit seinen Sklaven machen,
kann, was er will.
Als
der Herr der Plantage wechselt wird Washs Leben nicht einfacher, doch anders.
Mit dem neuen Besitzer ist auch dessen Bruder mit auf die Plantage gezogen.
Christopher Wilde, genannt Titch, ist ein Erfinder, Entdecker und
Naturwissenschaftler. Er hat auch ein seltsames Gerät, an dem er baut. Einen
Wolkenkutter.
Titch
hat einen Narren an Wash gefressen und will ihn unbedingt als Bediensteten
haben. Wash traut Titch nicht und braucht lange, um ihm zu vertrauen.
Als
dann ein schreckliches Unglück passiert bleibt Titch nichts anders übrig, als
mit dem Wolkenkutter und Wash zu fliehen. Denn Wash soll für einen Mord gerade
stehen, den er nicht begangen hat.
Und
so startet die Reise ins Ungewisse.
„Washington
Black“ ist ein Roman aus der Feder der Autorin Esi Edguyan.
Das
Cover des Buches ist einfach, aber wirklich wunderschön. Die goldenen Wolken
mit dem Wolkenkutter versprechen so einiges. Die Inhaltsangabe gab dann ihren
Rest dazu. Ebenso die Empfehlung, dass es ein beglückender Reisebericht sei,
der an Jules Verne erinnert. Klasse.
Dazu
muss ich sagen, im Grunde lese ich solche Bücher nicht. Doch der komplette
Zusammenhang mit Sklaverei, Wolkenkutter und Verne machte mich so neugierig,
dass ich die Geschichte lesen wollte.
Das
Buch fing auch wirklich gut an. Die Plantage, die Misshandlung der Sklaven, die
Ungerechtigkeiten, die Herren, die sich alles erlaubten. Ich fühlte mich in die
Zeit von „Fackeln im Sturm“ versetzt, nur eben auf Barbados.
Der
Wolkenkutter kam ins Gespräch und ich las gespannt weiter. Er wurde gebaut und
hob dann anschließend auch ab. Doch kurz darauf stürzte er ins Meer und das war
es dann mit der ganzen Jules Verne Sache. Das Teil wurde nicht einmal genau
beschrieben oder die Funktionen erklärt. Ich fand das sehr schwach, da für mich
der Großteil des Buches mit diesem Gerät zu tun haben sollte, zumindest von der
Inhaltsangabe her. Ich war echt ziemlich enttäuscht darüber, dass so ein
Aufheben um etwas gemacht wurde, das in dem Buch eigentlich völlige Nebensache
ist und einfach unter den Tisch gekehrt wurde. Wenn man als Autor so etwas
erfindet, dann sollte man selbst auch eine Vorstellung davon haben und wissen,
was man schreibt, ansonsten hätte man auch einfach einen Ballon mit Korb nehmen
können.
Und
so war für mich dann auch leider der Rest des Buches. Erst ist ein furchtbarer
Kopfgeldjäger hinter den beiden Flüchtenden her, der nach kürzester Zeit
einfach vergessen wird. Es tauchen Figuren auf und verschwinden wieder. Man
fährt hier hin und dahin und findet eine gesuchte Person. Wieder verschwindet
einer und Wash nimmt alles so dahin. Selbst den Schnee, den er noch nie gesehen
hat. Kaum eine Regung von ihm zu erkennen. Danach dümpelt es hier und da und
die Zeit vergeht.
Es
wird erzählt wo Wash überall hinkommt, was er arbeitet, das er eigentlich
nichts dazu lernt und dann ist das Buch zu Ende.
Keine
Ahnung, was mir die Story nach dem Start mit dem Wolkenkutter noch sagen wollte.
Ich hab sie nicht verstanden. Ich habe den großen bombastischen Zusammenhang
einfach nicht verstanden. Das WoW und Boah und Mega, ging einfach an mir
vorüber. Ich fragte mich leider nur immer wieder, wo ich den tieferen Sinn der
Sache verloren hatte.
Klar,
wie schon erwähnt, der Anfang war super geschrieben. Ich fieberte mit und
hasste den Plantagenbesitzer, weil dieser so überaus böse war. Allerdings hätte
ich mit der Flucht auch einfach aufhören können zu lesen, dann wäre ich jetzt
genauso weit, wie ich es mit dem Durchlesen des Buches bin. Wobei, ich hätte
mir weitere schöne Geschichten selbst denken können, was die beiden Flüchtigen
erlebt haben könnten, welche Orte sie besucht hätten und welche neuen Leute sie
eventuell getroffen hätten. So schwirrt mir jetzt leider nur dieses
langweilige, verworrene fast Ende des Buches im Gedächtnis herum.
Wirklich
schade für das Buch, das so gut angefangen hatte. Für den atmosphärischen Anfang
vergebe ich auch die zwei Sterne. Für mehr reicht es leider nicht, da für mich
zweidrittel des Buches einfach langweilig, verworren und unbefriedigend waren.
2
/ 5 Sterne
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