Rezension
zu „Ultimatum“
Der
Ehemann, Professor Süß, der Kanzlerin wird entführt. Die Entführer stellen
Forderungen, die erst noch erfüllt werden können. Doch dann wollen die
Attentäter, dass Deutschland die Schulden anderer europäischer Staaten
übernehmen soll. Die Forderung ist unerfüllbar.
Beauftragt
mit dem Fall wird der Hauptkommissar de Bodt mit seinem Team. Sie versuchen
Licht in die Sache zu bringen.
Doch
während sie noch versuchen die Täter zu finden, wird die russische Kulturattachée
tot im Landwehrkanal gefunden.
Haben
die beiden Fälle etwas miteinander zu tun? Und was wollen die Entführer von Süß
eigentlich wirklich bewirken?
„Ultimatum“
ist der fünfte de Bodt Thriller aus der Feder des Autors Christian v. Ditfurth.
Das
Cover verspricht einen rasanten Thriller, die Inhaltsangabe gibt den Rest dazu.
Ich dachte, das muss ein wahnsinnig spannender Thriller werden mit
ungewöhnlichem Hintergrund.
Leider
hat mich das Buch komplett enttäuscht. Am Anfang fand ich die vielen
Minikapitel unheimlich gut. Ich mag kurze Kapitel, die lassen mich meistens wie
süchtig durch das jeweilige Buch fliegen.
Hier
haben die kurzen Kapitel mehr gestört. Man wurde von einem zum anderen Kapitel
geworfen, dass man nicht mehr wusste, wo man sich gerade mit welchen Personen befand.
Manche Kapitel bestehen gerade mal aus einer Handvoll Sätzen. Da eine große
Menge an Personen in dem Thriller mitspielt, hab ich den Überblick total
verloren, wer jetzt wer ist. Dazu kommt, dass meistens nur mit Nachnamen
gearbeitet wurde. Wenn ich einen Roman lese, weiß ich gerne gleich zum Anfang,
ob ich eine Frau oder einen Mann vor mir habe. Ich kann mich nicht einmal an
den Namen der Kanzlerin erinnern, soweit sie überhaupt einen hatte.
So
wie die Absätze waren auch die Sätze des Autors gehalten. Was man eigentlich in
einem Satz hätte sagen können, packte der Autor in mehrere einzelne Sätze die
oftmals nur zwei bis drei Worte enthielten. Mir kam es gerade so vor, als kenne
der Autor keine Kommata. Vielleicht war auch die Tastatur defekt und er konnte
keine Kommata drücken und musste jeweils einen Punkt setzen. Diese abgehackten
Minisätze fand ich einfach nur müßig zu lesen.
Hauptkommissar
de Bodt war selbst einfach nur nervig. Die typische Person, die alles weiß,
alles kann und schlauer ist als alle anderen Personen auf dem Planten, nebst
seinem eigenen Team. Die ständigen Sprüche von Nitsche und Co machten das Ganze
dann auch nicht besser.
Der
Mensch ist so schlau, dass er auf der einen Seite noch nach einer Geisel sucht
und kaum zwei Seiten weiter die Geisel gefunden hat. Wie er es geschafft hat,
in den Kellern von Berlin innerhalb Minuten die Person zu finden, wird in dem
Thriller natürlich nicht erwähnt. Ich hab extra nochmal Seiten zurück
geblättert, ob ich etwas übersehen hätte. Nein, es war dann so. Die Ermittlung
war so geheim, dass sie selbst dem Leser nicht offenbart wurde.
Auch
war es Professor Süß recht egal, ob eine seiner Hände entfernt wurde. Es war
doch zumindest chirurgisch perfekt und die Wunde super behandelt, also kein
Grund zur Panik. Auch der wehrten Gattin, war dies eigentlich recht
gleichgültig.
Ich
könnte noch mehr anführen, aber dann wird die Rezension zu lange und ich müsste
noch spoilern.
Kurz
und gut, ich habe das Buch erst gar nicht fertig gelesen. Nach der Hälfte der
Seiten war mir der Text zu müßig, die Personen zu unsympathisch, die Handlung
zu diffus. Ich habe mich dann noch auf die letzten paar Seiten beschränkt, was
mir beim Endkampf noch einen leichten Lachkrampf bescherte. In typischer ein-bis-drei-Wort-Sätze
des Autors wurde dann der Endkampf auf zwei-einviertel Seiten ausgekämpft. Sorry,
es war mehr als lächerlich, aber mehr sage ich dazu nicht. Wenn das Buch verfilmt
werden würde, hätte SchleFaZ wohl seine wahre Freude daran.
1
/ 5 Sterne
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