Rezension
zu „Letzte Reise“
Kriminalkommissar
Hummel will eigentlich nur einen trinken gehen. Dann erwacht er in dem
Führerhaus eines Kühllasters. Wäre jetzt nicht so schlimm, wenn auf der
Ladefläche nicht neun tote Frauen liegen würden.
Teil
für Teil setzen sich Hummels Erinnerungslücken zusammen.
Währenddessen
ermitteln seine Kollegen bereits in dem Fall. Die Fahrer werden verhört, doch
sie streiten ab, etwas von den Frauen gewusst zu haben. Der Fall wird immer
verzwickter, weil es einfach keinen richtigen Zusammenhang zwischen Laster, den
Tod der Frauen und den Fahrern gibt.
Da
die neun toten Frauen Prostituierte waren, wird nicht nur im örtlichen Puff
ermittelt. Die Tat zieht weite Kreise.
„Letzte
Reise“ ist der zweite Krimi mit dem Ermittlungsteam um Mader aus der Feder des
Autors Harry Kämmerer.
Richtig
gut gefallen haben mir die kleinen Kapitel. Da wird man praktisch süchtig und kann
gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Truppe selbst ist auch sehr sympathisch.
Was
auch richtig gut war, dass in diesem Krimi nicht unbedingt Mader die Hauptrolle
inne hatte, sondern dass mehr die Kollegen im Fokus standen. Ich mag es, wenn
nicht immer eine Person heraus sticht, sondern dass man merkt, es ist wirklich ein
Team und jeder soweit gleichberechtigt.
Was
ich diesmal nicht so gut fand war, dass es viel zu viel privates Geplänkel gegeben
hat. Es kam mir so vor, als würde diesmal das Privatleben im Vordergrund stehen
und nicht der Krimi.
Der
Verlauf des Krimis war mir auch nicht ganz schlüssig, muss ich ehrlich zugeben.
Es war irgendwie so ziemlich egal, dass ein Hauptkommissar der Mordkommission
besoffen in einem LKW mit neun toten Frauen lag. Es kam mir sehr unrealistisch
vor, dass das keine Auswirkungen haben sollte. Vor allen Dingen, weil Hummel
auch noch fröhlich in dem Fall ermitteln durfte.
Am
Schlimmsten fand ich noch diese Sabine. Diese sooo schöne Sabine, diese
wunderschöne. Jeder säuselte herum, weil sie ja soooooo schön war und
erfrischend und lieblich und überhaupt. Sorry, es nervte einfach nur. Wenn man
erwähnt, dass eine Frau schön ist, reicht das. Es muss echt nicht jedes Mal,
wenn der Name auftaucht auch gleich ekstatisch geschwärmt werden. Es kam mir so
vor, als wären alle absolut in sie verliebt, selbst „Dosi“ kam mir so vor, als
würde sie wegen Sabine gleich lesbisch werden.
Vom
ersten Band „Kalter Kaffee“ war ich noch total begeistert. Da fand ich den
Krimianteil genial und das Private hielt sich auch in Grenzen. Hier bin ich
echt etwas enttäuscht. Der Krimi geht irgendwie unter und die Lösung ist auch
mehr praktisch, als ernsthaft ermittelt und gut durchgeführt.
Ich
fand das Werk diesmal nicht so rund und passend. Zu viel Privatleben
interessiert mich in einem Krimi einfach nicht. Ich lege da eher Wert auf die
Ermittlung, den Fall und die Lösung am Ende. Daher diesmal auch die 3 Sterne in
der Wertung.
3
/ 5 Sterne
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