Rezension
zu „Das Geheimnis der Grays“
England
1931. Es ist kurz vor Weihnachten und die Familie Gray ist im Landhaus King’s
Polar versammelt und erwartet die Feiertage.
Doch
so selig wie die Gesellschaft erscheinen soll, ist sie lange nicht. Das Familienoberhaupt
Adrian Gray hat seine Verwandtschaft mehr muss als will zu den Feierlichkeiten
in sein Haus eingeladen.
Jeder
der versammelten hat ein Anliegen an den alten Herrn. Was könnte es sonst sein,
als vorzeitig an das Erbe zu kommen, weil jeder auf seine Weise über seine
Verhältnisse gelebt hat.
Und
dann ist es noch nicht einmal Weihnachten und Adrian Gray liegt tot in seinem
Haus und keiner will etwas gesehen haben.
„Das
Geheimnis der Grays“ ist ein Kriminalroman aus der Feder der Autorin Anne Meredith.
Der
Roman selbst wurde bereits 1933 veröffentlicht und nun vom Klett-Cotta Verlag
neu aufgelegt.
Das
Optische des Buches ist sehr ansprechend. Der feste und doch biegsame Umschlag
macht das Lesen wirklich sehr angenehm. Auch dass sich das Buch wie in Stoff
gebunden anfühlt, fand ich sehr gut gelungen.
Die
Inhaltsangabe verspricht einen schönen alten Krimi. Ich mag diese alten
Neuauflagen wirklich gerne. Diese Krimis beschränken sich wirklich nur auf das
Ermitteln und die Familiengeheimnisse. Sie sind anders wie die heutigen, in
denen die Ermittler entweder abgewrackte Personen sind oder nur überlegen, wie
sie die Kollegin ins Bett bekommen. Auch das Fehlen von Handy, Computer und
übertriebene Aktion finde ich sehr angenehm.
So
freute ich mich auf ein angenehmes ermitteln, erschnüffeln und aufklären eines
Geheimnisvollen Falles.
Von
der Story her fand ich mich nicht gerade im Jahr 1931. Für mich spielte das
Ganze weitaus früher. Eher so 1890 oder 1900, als mitten im zweiten Weltkrieg.
Aber das machte überhaupt nichts, denn man bekam von dem Drumherum gar nichts
mit und somit war das Jahr eigentlich absolut egal.
Auf
den ersten 58 Seiten wird die bucklige Familie vorgestellt und warum jeder
hinter dem Geld des alten Herren her ist. Mein Gehirn drehte schon Runden, wer
denn am Ende der Mörder sein könnte, denn alle hatten ein gutes Motiv dazu. Auf
Seite 61 wurde mir der Fall dann Madig gemacht. Da wird nämlich der/die
Mörder/In aufgedeckt. Somit war das Buch für mich eigentlich schon erledigt.
Mich
interessiert nicht, wie die Ermittler die Spur aufnehmen, wenn ich bereits
weiß, wer der/die Mörder/In ist. Und so war es dann auch. Ellenlange
langweilige Seiten voll mit Gejammer um das Geld, mit Gier und dem Generve der
einzelnen Personen. Selbst als der Kommissar auftauchte, wurde die Sache nicht
besser. Denn der Kommissar machte überhaupt nichts. Und ist man auf der einen
Seite noch bei den Ermittlungen ist man zwei Seiten weiter schon bei dem
Schuldspruch bei Gericht.
Es
war nicht eine sympathische Person in dem Buch zu finden. Eine war auch noch am
schlimmsten nervig, ich konnte ihr Selbstmitleid und Hass allen anderen
gegenüber kaum ertragen.
Am
Ende kann ich leider zu sagen, das Buch war absolut enttäuschend für mich. Ich
erwartete einen schönen alten und spannenden Krimi um viele Familiengeheimnisse
und Intrigen und bekam irgendwie gar nichts.
1
/ 5 Sterne
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