Rezension
zu „Kill Mr Bitcoin“
Noah
ist Barmann. Aber er hat keine Lust mehr, weil ihm sein Chef seit Wochen den
Lohn schuldig ist. Kurzerhand nimmt er sich das Geld aus dem Safe und kündigt
seine Stelle.
Als
er dann nachts nach Hause geht, hört er in einem dunklen Treppeneingang einen
Satz. „Kill Satoshi Nakamoto!“
Dieser
Satz ist der Beginn einer wilden Verfolgungsjagd von Berlin über Mailand, Rom
Santiago de Compostela und Jerusalem.
Wird
Noah diese Verfolgungsjagd überleben und was hat das alles mit Bitcoins zu tun?
„Kill
Mr Bitcoin“ ist ein Thriller aus der Feder der Autoren Lisa Graf und Ottmar
Neuburger.
Das
Cover ist der Hammer. Für mich ein absoluter Hingucker. Dazu die zufälligen
Erhebungen bei den Ziffern, einfach klasse.
Das
war es aber schon fast mit meiner Begeisterung. Ich hab wirklich viel von dem
Thriller erwartet. Die optische Aufmachung, der Titel, die Inhaltsangabe
versprachen sehr viel Spannung, Hintergrund zum Bitcoin und den Machenschaften
darum.
Bekommen
habe ich von allem leider sehr wenig. Ob die Hintergründe zum Bitcoin stimmen,
weiß ich nicht, ich hab nicht nachgelesen. Dass man sehr viel Computerleistung
zur Erstellung eines Bitcoins braucht, wusste ich vorher schon. Jetzt weiß ich
auch, dass der Erfinder nur unter einem Pseudonym bekannt ist. Das habe ich
dann nachgeprüft. Das nehme ich als positives aus dem Buch mit.
Das
Buch fing noch recht spannend und rasant an. Noah auf der Bank, das Verhör des
Gefangenen. Das war es aber auch schon.
Noah
selbst fand ich nicht passend für einen Thriller. Er entstammte eher aus einer
schlechten Comedy Sendung. Die eingespielten Lacher konnte man fast hören.
Auch
die anderen Charaktere waren alle schwach. Nicht einer davon war mir
sympathisch oder interessierte mich näher.
Die
ganze Geschichte war so an den Haaren herbei gezogen, dass ich öfters den Kopf
schütteln musste. Ein genuschelter Satz im dunklen Hauseingang. Da muss man
sich erst einmal den Namen merken können und auch richtig schreiben, damit man
den im Internet findet. Warum sollte dieser Barmann so wichtig sein, dass man
ihn durch halb Europa jagt? Und dann auch noch zufällig die Bekannten, die dann
im Bitcoin Geschäft tätig sind und der geheimnisvolle Verräter.
Dazu
das übliche, das unbedingt mit in die Story musste. Wilde Verfolgungsjagden,
die Liebesschnulzen dürfen auch nicht fehlen, die Verräter, die mysteriösen
Freunde und Punkte, die einfach nicht passten. Näher kann ich nicht darauf
eingehen, ich möchte nicht spoilern.
Nach
dem spannenden Anfang bin ich einfach nur noch in ein Loch gefallen. Teilweise
hab ich die Seiten nur noch überlesen, weil es mich nicht mehr interessierte.
Schade eigentlich, es hätte ein wirklich gutes Buch werden können, wenn man
sich auf das wesentliche konzentriert hätte, auf den Bitcoin. Hier war er zwar
da, aber eher so eine kleine Randfigur, die man halt eben durch das Buch
mitnimmt.
Dazu
war es auch noch gezwungen humorvoll, anstatt ernst, wie ein Thriller, meiner
Meinung nach, sein sollte. Nervenaufreibend in der Story war nur Noah selbst,
das ist ein bisschen wenig für einen Thriller. Und das wiederum auch nur, weil
er einfach nervte und nicht, weil er so toll war.
Mit
Augen zudrücken gibt es hier für 2 Sterne. Die Grundidee um die Sache mit dem
Bitcoin war gar nicht mal so übel. Mit einer anständigen Story drum herum,
hätte es echt was werden können. So muss man schon solche hanebüchenen Storys
mögen, um davon begeistert zu sein.
2
/ 5 Sterne
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