Montag, 27. August 2018

Rezension zu „Kill Mr Bitcoin“

Noah ist Barmann. Aber er hat keine Lust mehr, weil ihm sein Chef seit Wochen den Lohn schuldig ist. Kurzerhand nimmt er sich das Geld aus dem Safe und kündigt seine Stelle.

Als er dann nachts nach Hause geht, hört er in einem dunklen Treppeneingang einen Satz. „Kill Satoshi Nakamoto!“

Dieser Satz ist der Beginn einer wilden Verfolgungsjagd von Berlin über Mailand, Rom Santiago de Compostela und Jerusalem.

Wird Noah diese Verfolgungsjagd überleben und was hat das alles mit Bitcoins zu tun?

„Kill Mr Bitcoin“ ist ein Thriller aus der Feder der Autoren Lisa Graf und Ottmar Neuburger.

Das Cover ist der Hammer. Für mich ein absoluter Hingucker. Dazu die zufälligen Erhebungen bei den Ziffern, einfach klasse.

Das war es aber schon fast mit meiner Begeisterung. Ich hab wirklich viel von dem Thriller erwartet. Die optische Aufmachung, der Titel, die Inhaltsangabe versprachen sehr viel Spannung, Hintergrund zum Bitcoin und den Machenschaften darum.

Bekommen habe ich von allem leider sehr wenig. Ob die Hintergründe zum Bitcoin stimmen, weiß ich nicht, ich hab nicht nachgelesen. Dass man sehr viel Computerleistung zur Erstellung eines Bitcoins braucht, wusste ich vorher schon. Jetzt weiß ich auch, dass der Erfinder nur unter einem Pseudonym bekannt ist. Das habe ich dann nachgeprüft. Das nehme ich als positives aus dem Buch mit.

Das Buch fing noch recht spannend und rasant an. Noah auf der Bank, das Verhör des Gefangenen. Das war es aber auch schon.

Noah selbst fand ich nicht passend für einen Thriller. Er entstammte eher aus einer schlechten Comedy Sendung. Die eingespielten Lacher konnte man fast hören.

Auch die anderen Charaktere waren alle schwach. Nicht einer davon war mir sympathisch oder interessierte mich näher.

Die ganze Geschichte war so an den Haaren herbei gezogen, dass ich öfters den Kopf schütteln musste. Ein genuschelter Satz im dunklen Hauseingang. Da muss man sich erst einmal den Namen merken können und auch richtig schreiben, damit man den im Internet findet. Warum sollte dieser Barmann so wichtig sein, dass man ihn durch halb Europa jagt? Und dann auch noch zufällig die Bekannten, die dann im Bitcoin Geschäft tätig sind und der geheimnisvolle Verräter.

Dazu das übliche, das unbedingt mit in die Story musste. Wilde Verfolgungsjagden, die Liebesschnulzen dürfen auch nicht fehlen, die Verräter, die mysteriösen Freunde und Punkte, die einfach nicht passten. Näher kann ich nicht darauf eingehen, ich möchte nicht spoilern.

Nach dem spannenden Anfang bin ich einfach nur noch in ein Loch gefallen. Teilweise hab ich die Seiten nur noch überlesen, weil es mich nicht mehr interessierte. Schade eigentlich, es hätte ein wirklich gutes Buch werden können, wenn man sich auf das wesentliche konzentriert hätte, auf den Bitcoin. Hier war er zwar da, aber eher so eine kleine Randfigur, die man halt eben durch das Buch mitnimmt.

Dazu war es auch noch gezwungen humorvoll, anstatt ernst, wie ein Thriller, meiner Meinung nach, sein sollte. Nervenaufreibend in der Story war nur Noah selbst, das ist ein bisschen wenig für einen Thriller. Und das wiederum auch nur, weil er einfach nervte und nicht, weil er so toll war.

Mit Augen zudrücken gibt es hier für 2 Sterne. Die Grundidee um die Sache mit dem Bitcoin war gar nicht mal so übel. Mit einer anständigen Story drum herum, hätte es echt was werden können. So muss man schon solche hanebüchenen Storys mögen, um davon begeistert zu sein.

2 / 5 Sterne



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