Rezension
zu „Ausnahmezustand – HB“
„Ausnahmezustand
– HB“ ist ein Buch aus der Feder des Autors und Kabarettisten Florian
Schroeder.
Ich
habe zu dem Hörbuch gegriffen, weil ich, ja ich gebe es zu, die Inhaltsangabe
nicht komplett gelesen habe. Ich dachte, das Buch würde sich ernst mit den
Zuständen unserer Zeit befassen. Die smarte Welt, in der wir leben, wo alles
von Computern übernommen wird. Über die Entscheidung, wer gut oder wer böse
ist. Über Egoismus und Hass. Interessante und schwere Themen unserer Zeit eben.
Recht
schnell wurde mir dann klar, dass es sich hier um eine komödiante Aufführung
handelte.
Dazu
fängt der Autor auch recht politisch an, damit man auch gleich weiß, in welcher
Richtung er schwelgt.
Danach
kommt ein Thema nach dem anderen. Und da fing dann auch mein persönlicher
Ausnahmezustand an.
Zeitweise
fragte ich mich, ob der Autor das, was er sagte wirklich ernst meinte. Dazu
kam, dass die Lacher und Klatscher im Hintergrund anmuteten, wie in den
billigen amerikanischen Soaps, in denen ständig diese Lacher an absolut jeder
hirnrissigen Stelle eingespielt werden.
Ich
habe das Hörbuch nicht fertig gehört. So einen Müll will und muss ich mir
wirklich nicht anhören. Mag sein, dass dies Comedy der höchsten Stufe ist, ich
weiß es nicht. Mein Humor ist wirklich sehr schwarz und böse, aber über so
etwas, kann und will ich nicht Lachen.
Weder
darüber, dass man ungestört und ungestraft alte, fette HartzIV Empfänger
überfahren sollte, noch dass die Landbevölkerung mit jedem Jahr, die sie auf
dem Land lebt an Hirnmasse verliert. Auch nicht, dass alle Schwaben die Pest
sind oder dass alle Amerikaner fett sind und stinken. Oder das alte Menschen alleine
Schuld an der Verspätung der Bahn sind.
Nein,
das ist nicht lustig. Und meiner Meinung nach ist nicht alles erlaubt, wie es
auf dem Hörbuch geschrieben ist. Dazu macht der Herr auch noch in seiner Beilage
zur CD darauf aufmerksam, ich zitiere aus dem Inlay: „ Falls Sie eine Form der
Satire, Übertreibung und vor allem Ironie irritieren sollte, fahren Sie bitte
rechts ran und helfen dann erst mitreisenden Kindern. Landbewohner, Schwaben,
Amerikaner, Briten und Spanier könnten Probleme kriegen, aber die verstehen
sowieso nix. Das klang für Sie schon beleidigend? Na, dann viel Spaß!“
Sorry,
für mich sollte eher der Autor aus dem Verkehr gezogen werden. Denn das was er
von sich gibt, ist für mich mehr als unangebracht. Für mich hat das weder etwas
mit Satire, noch Übertreibung oder Ironie zu tun. Auch als schwarzhumoriger Comedian,
sollte man manche Grenzen nicht überschreiten, vor allem in dieser Masse nicht.
1
/ 5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen