Rezension
zu „Zweihundertsechs Knochen“
Bei
Arbeiten an einer Mauer wird ein Skelett frei gelegt. Dies ruft
Kriminalhauptkommissar Gerd Terwort und seine Kollegen auf den Plan. Sieht das
Skelett doch so alt aus, als läge es seit der Nachkriegszeit dort. War es Mord
oder ein Unfall? Das Team ermittelt in alle Richtungen. Schnell stellt sich
heraus, dass es Mord gewesen sein muss. Doch wie kann man einen rund 60 Jahre
alten Mord noch beweisen. Und wer war überhaupt der Mann, von dem nur noch das
Skelett übrig geblieben ist? Hat der Mord gar etwas mit den anderen
Skelettfunden in der Nähe zu tun? Die Suche gestaltet sich wie die Suche nach
der Nadel im Heuhaufen.
„Zweihundertsechs
Knochen“ ist ein Krimi aus der Feder des Autors Clemens-Peter Bösken.
Ich
muss leider gestehen, dass ich in den Krimi nicht richtig hinein gekommen bin.
Die Truppe um die Kommissare blieb etwas farblos. Mir hat die Kollegin
Hauptkommissarin Frölich recht gut gefallen. Eine etwas mürrische, eigene Frau
die nach meinem Geschmack war. Doch der Rest dümpelte so vor sich hin. Auf der einen
Seite hätten mich die Figuren mehr interessiert. Auf der anderen Seite waren
mir die beruflichen Werdegänge von Terwort’s Frau völlig egal.
Hauptaugenmerk
des Krimis waren ziemlich lange und ausführliche Strecken aus der
Vergangenheit. Es wurde sehr darauf hingewiesen, welche Straßen, Ort und Plätze
umbenannt wurden. Warum und welche Namen sie nun und früher trugen. Es wird
sehr viel aus der 2. Weltkriegszeit erklärt, erzählt und beschrieben.
Mir
war das einfach zu viel der Informationen. Der Mord ist für mich zeitweise
total in Vergessenheit geraten. Manchmal fragte ich mich, ob so ein alter Fund
wirklich noch so intensiv und vor allem kostenintensiv recherchiert werden
würde.
Normal
google ich diverse Vorgänge in Büchern gerne nach. Hier wäre ich mehr in Google unterwegs gewesen, als ich gelesen
hätte. Daher gehe ich einfach einmal davon aus, dass der Autor hier alles
richtig recherchiert hat. Das Buch kam mir im Ganzen mehr wie ein Sachbuch über
Düsseldorf und seine Vergangenheit vor, als ein ausgereifter Krimi.
Die
geschichtlichen Hintergründe machten den Großteil dieses Krimis aus. Ich fand
sie ausgereift, aber für einen Krimi viel zu umfangreich. Wer sich für den 2.
Weltkrieg interessiert ist der Krimi mit Sicherheit ein kleines Schmuckstück.
Wer eher Wert auf den Krimi legt, sollte sich das Lesen gut überlegen.
3
/ 5 Sterne
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