Sonntag, 15. Mai 2016

Rezension zu „Eidergrab“

Amrum 1846. Bei Eiderstedt verschwindet eine Milchmagd auf einem Koog. Über eine Verwandte der verschwundenen Maid wird Dina Martensen gebeten nach ihr zu suchen, denn keinen Interessiert das Verschwinden der jungen Frau. Zuerst mag Dina nicht nach dem Rechten sehen, doch die Nachbarin ist so verzweifelt, dass Dina ihr doch helfen will. Und so macht sie sich auf den Weg um inkognito nach der verschwundenen Immke zu suchen. Unterwegs reist sie mit verschiedenen Personen. Unter anderem mit dem Lehrer Rose, der später auch noch eine Leiche findet, die eigentlich noch keiner vermisst hat. Kann Rose Immke finden und den Fall lösen? Und wer sind die schrecklichen Mordbuben, die vor nichts zurück schrecken?

„Eidergrab“ ist der zweite Fall für Dina Martensen. Schon von dem ersten Band „Das Geheimnis des Strandvogts“ war ich begeistert. Der Autor Volker Streiter schafft es, dass man sich komplett in den Roman hineingezogen fühlt. Er versteht es bestens, die Atmosphäre von damals wiederzubeleben.

Die Protagonisten, die Zeit, das Leben, man könnte meinen, man ist in der Zeit zurück gefallen. Es wird zum Beispiel sehr gut der tiefe Graben zwischen Reich und Arm geschildert. Die Reichen herrschen und haben das sagen, die Armen müssen buckeln und den Mund halten.

Der Spannungsbogen wird gehalten bis zum Ende hin. Ich selbst wusste lange nicht, wen ich überhaupt als Täter ins Auge fassen sollte. Man fiebert bei den drei Hauptcharakteren richtig mit. Dina Martensen, der Lehrer Rose und natürlich der tüchtige Gendarm Asmus, der mehr als einmal seinen Mut beweisen muss.

Die Sprache entspricht natürlich der alten Zeit. Kann sein, dass sich der Leser ab und an mal anstrengen muss, aber ich hatte weder Probleme damit, noch fand ich es schlecht. Ich fand, dass dies das ganze Werk einfach abrundete.

Die Aufmachung des Buches ist auch wieder sehr gelungen. Das düstere Cover lässt schon böses erahnen. Innen findet man direkt am Anfang eine Karte von Eiderstedt. So kann man alles schön verfolgen, wo sich die Leute gerade befinden. Ich liebe Karten in Büchern. Danach gibt es auch ein Personenverzeichnis mit Hinweisen auf wahre historische Persönlichkeiten. Dies macht den Roman natürlich noch authentischer, was mich einfach begeistert.

Wer gerne historische Krimis geniest, dem kann ich die beiden Bände über Dina Martensen nur weiter empfehlen. Ich hoffe, dem Autor Volker Streiter gelingen noch weitere Bände um die intelligente und offene Magd Dina, denn ich würde sie auf jeden Fall lesen wollen!


5 / 5 Sterne


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