Rezension
zu „Eidergrab“
Amrum
1846. Bei Eiderstedt verschwindet eine Milchmagd auf einem Koog. Über eine
Verwandte der verschwundenen Maid wird Dina Martensen gebeten nach ihr zu
suchen, denn keinen Interessiert das Verschwinden der jungen Frau. Zuerst mag
Dina nicht nach dem Rechten sehen, doch die Nachbarin ist so verzweifelt, dass
Dina ihr doch helfen will. Und so macht sie sich auf den Weg um inkognito nach
der verschwundenen Immke zu suchen. Unterwegs reist sie mit verschiedenen
Personen. Unter anderem mit dem Lehrer Rose, der später auch noch eine Leiche
findet, die eigentlich noch keiner vermisst hat. Kann Rose Immke finden und den
Fall lösen? Und wer sind die schrecklichen Mordbuben, die vor nichts zurück
schrecken?
„Eidergrab“
ist der zweite Fall für Dina Martensen. Schon von dem ersten Band „Das
Geheimnis des Strandvogts“ war ich begeistert. Der Autor Volker Streiter
schafft es, dass man sich komplett in den Roman hineingezogen fühlt. Er
versteht es bestens, die Atmosphäre von damals wiederzubeleben.
Die
Protagonisten, die Zeit, das Leben, man könnte meinen, man ist in der Zeit
zurück gefallen. Es wird zum Beispiel sehr gut der tiefe Graben zwischen Reich
und Arm geschildert. Die Reichen herrschen und haben das sagen, die Armen
müssen buckeln und den Mund halten.
Der
Spannungsbogen wird gehalten bis zum Ende hin. Ich selbst wusste lange nicht,
wen ich überhaupt als Täter ins Auge fassen sollte. Man fiebert bei den drei
Hauptcharakteren richtig mit. Dina Martensen, der Lehrer Rose und natürlich der
tüchtige Gendarm Asmus, der mehr als einmal seinen Mut beweisen muss.
Die
Sprache entspricht natürlich der alten Zeit. Kann sein, dass sich der Leser ab
und an mal anstrengen muss, aber ich hatte weder Probleme damit, noch fand ich
es schlecht. Ich fand, dass dies das ganze Werk einfach abrundete.
Die
Aufmachung des Buches ist auch wieder sehr gelungen. Das düstere Cover lässt schon
böses erahnen. Innen findet man direkt am Anfang eine Karte von Eiderstedt. So
kann man alles schön verfolgen, wo sich die Leute gerade befinden. Ich liebe
Karten in Büchern. Danach gibt es auch ein Personenverzeichnis mit Hinweisen
auf wahre historische Persönlichkeiten. Dies macht den Roman natürlich noch
authentischer, was mich einfach begeistert.
Wer
gerne historische Krimis geniest, dem kann ich die beiden Bände über Dina
Martensen nur weiter empfehlen. Ich hoffe, dem Autor Volker Streiter gelingen
noch weitere Bände um die intelligente und offene Magd Dina, denn ich würde sie
auf jeden Fall lesen wollen!
5
/ 5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen