Montag, 9. Mai 2016

Rezension zu „Der Himmel über Nebra“

Etienne Pettit ist eigentlich nur ein kleiner Ganove. Er möchte aber zum großen Kreis des berüchtigten Patron gehören. So nimmt er einen Auftrag für diesen an. Er soll als letzte Prüfung ein Artefakt für ihn stehlen. Auf der anderen Seite steht der Kommissär Lenz. Dieser steht bereits am Ende seiner Laufbahn. Und das einzige was er noch will ist, den Patron zur Strecke zu bringen. Doch höhere Stellen verhindern immer wieder dass Lenz den Patron zur Strecke bringen kann. Und dann ist da noch die junge Journalistin, die erstaunlichen Biss hat und sich von nichts abschrecken lässt.

„Der Himmel über Nebra“ ist der Debüt – Krimi aus der Feder des Schweizer Autors Erdem Ucar.

Der Roman ist etwas unscheinbar. Das Cover ziert recht düstere Farben und es fällt einem nicht direkt ins Auge. Mit dem Titel konnte ich so auch nicht wirklich etwas anfangen. Der Klappentext jedoch gestaltet sich sehr interessant und reißt das etwas farblose Cover voll heraus. Jedoch muss man erst einmal zum Buch greifen und die Inhaltsangabe lesen um das Interesse zu wecken.

Der Schreibstil des Autors ist nicht gerade einfach. Ich fand ihn sehr ansprechend, ein gehobener Sprachstil, auf den man sich einlassen muss. So ist das Buch auch nicht mal auf die Schnelle gelesen. Man muss sich damit abfinden, dass man an diesem Buch länger und tiefer liest. Manchmal kann es auch vorkommen, dass man einen Satz zweimal lesen muss. Mich störte dies nicht, wollte es aber erwähnen.

Das Spiel mit Worten und den Protagonisten untereinander fand ich sehr gelungen. Ein bisschen viel wurde es mit den Doppelleben der Protagonisten. Das war etwas zu viel des Guten. Schade auch, dass das wichtige Artefakt, das dem Buch den Titel verliehen hat, am Ende keine große Rolle spielte

Der Hintergrund der Geschichte basiert auf einem realen Kriminalfall von 2002, der sich in Basel abspielte. Daher fand ich den Roman nochmal interessanter, weil ich Real Crime sehr liebe.

Was ich hier noch erwähnen mag ist der hohe Preis des Buches. Ich finde leider einen Preis von 34,80 Euro ( Angabe bei Amazon ) sehr hoch für ein Buch. Dies könnte dem Buch auch so einige Steine in den Weg legen, was eigentlich schade ist.

Zu empfehlen für Leser, die dem gehobenen Krimi frönen. Wer nur locker, leichte Krimis mag, sollte sich das ganze zweimal überlegen.


4 / 5 Sterne


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