Rezension
zu „Tote Models nerven nur“
Sabine,
genannt Biene hat es nicht leicht. Ihre ehemalige Freundin, das Supermodel
Judith taucht wieder bei ihr im Ort auf. Biene und Judith können sich so gar
nicht riechen. So passiert es relativ schnell, dass sich die beiden in den
Haaren haben und auf dem Boden rollen. Da Jochen, ein Freund und Polizist, ihr
rät sich mit Judith zu vertragen, beißt Biene in den sauren Apfel und
verabredet sich mit ihr um sich zu entschuldigen. Doch am Treffpunkt angekommen
ist Judith tot und Biene steht unter Mordverdacht. Nun überhäufen sich die
Ereignisse im Sturm und Biene ist nicht mehr zu halten.
„Tote Models nerven nur“ ist ein humorvoller
Krimi. Der Schreibstil der Autorin Vera Nentwich ist flott und lässt sich sehr
gut lesen. Durch die relativ kurzen Kapitel fliegt man nur so durch die Story.
Der
Fall an sich war sehr interessant und hatte ein paar überraschende Wendungen.
Die Protagonistin Biene war mir persönlich jetzt nicht sehr sympathisch. Biene
ist über 30 Jahre alt, benimmt sich aber manchmal, wie ein kleines Kind. Sie
ist absolut eigensinnig und nimmt von niemandem einen Rat an. Bienes Art war
mir etwas übertrieben. Stellenweise war sie wirklich zum Drücken und liebhaben.
Dann aber wieder hätte ich sie nur schütteln können.
Jochen,
der Polizist, tat mir eigentlich den kompletten Roman über nur leid. Biene
behandelt ihn wie ein Taschentuch, das man braucht, wenn man Dreck in der Nase
hat und dann wieder weg wirft.
Jago,
Judiths Verlobter, fand ich auch etwas nervig. Dafür, dass er schon lange in
Deutschland ist, versteht er immer noch nicht die kleinsten Redewendungen.
Alles missversteht er und man muss es ihm erklären. Am Anfang ist das noch
lustig, wird aber schnell nervig. Außerdem ist er, dafür dass er die ganze Zeit
so emotional ist, am Ende ganz schnell über Judiths Tod hinweg gekommen. Selbst
ein Punkt, den ich hier nicht spoilern möchte, lässt ihn ganz kalt, wobei er
das so gerne gehabt hätte.
Die
Empfehlung ist so eine Sache. Für Leser lockerer Krimis, die auch mal über
nervige Protagonisten hinweg sehen können, ist er ein wirklich guter Griff. Ich
fand den Krimi-Teil an sich sehr gut. Wobei hier nicht richtig ermittelt wird,
es wird eher von einem Fettnäpfchen ins andere gefallen. Aber das war für die
Art Krimi absolut in Ordnung für mich. Der Fall war so auch sehr gut erdacht.
Ich hätte mir nur ein bisschen weniger Tamtam bei den Protagonisten gewünscht,
damit das Ganze nicht so sehr mit Gewalt ins komische gezogen wird.
3
/ 5 Sterne
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