Samstag, 5. März 2016

Rezension zu „Tote Models nerven nur“

Sabine, genannt Biene hat es nicht leicht. Ihre ehemalige Freundin, das Supermodel Judith taucht wieder bei ihr im Ort auf. Biene und Judith können sich so gar nicht riechen. So passiert es relativ schnell, dass sich die beiden in den Haaren haben und auf dem Boden rollen. Da Jochen, ein Freund und Polizist, ihr rät sich mit Judith zu vertragen, beißt Biene in den sauren Apfel und verabredet sich mit ihr um sich zu entschuldigen. Doch am Treffpunkt angekommen ist Judith tot und Biene steht unter Mordverdacht. Nun überhäufen sich die Ereignisse im Sturm und Biene ist nicht mehr zu halten.

 „Tote Models nerven nur“ ist ein humorvoller Krimi. Der Schreibstil der Autorin Vera Nentwich ist flott und lässt sich sehr gut lesen. Durch die relativ kurzen Kapitel fliegt man nur so durch die Story.

Der Fall an sich war sehr interessant und hatte ein paar überraschende Wendungen. Die Protagonistin Biene war mir persönlich jetzt nicht sehr sympathisch. Biene ist über 30 Jahre alt, benimmt sich aber manchmal, wie ein kleines Kind. Sie ist absolut eigensinnig und nimmt von niemandem einen Rat an. Bienes Art war mir etwas übertrieben. Stellenweise war sie wirklich zum Drücken und liebhaben. Dann aber wieder hätte ich sie nur schütteln können.

Jochen, der Polizist, tat mir eigentlich den kompletten Roman über nur leid. Biene behandelt ihn wie ein Taschentuch, das man braucht, wenn man Dreck in der Nase hat und dann wieder weg wirft.  

Jago, Judiths Verlobter, fand ich auch etwas nervig. Dafür, dass er schon lange in Deutschland ist, versteht er immer noch nicht die kleinsten Redewendungen. Alles missversteht er und man muss es ihm erklären. Am Anfang ist das noch lustig, wird aber schnell nervig. Außerdem ist er, dafür dass er die ganze Zeit so emotional ist, am Ende ganz schnell über Judiths Tod hinweg gekommen. Selbst ein Punkt, den ich hier nicht spoilern möchte, lässt ihn ganz kalt, wobei er das so gerne gehabt hätte.

Die Empfehlung ist so eine Sache. Für Leser lockerer Krimis, die auch mal über nervige Protagonisten hinweg sehen können, ist er ein wirklich guter Griff. Ich fand den Krimi-Teil an sich sehr gut. Wobei hier nicht richtig ermittelt wird, es wird eher von einem Fettnäpfchen ins andere gefallen. Aber das war für die Art Krimi absolut in Ordnung für mich. Der Fall war so auch sehr gut erdacht. Ich hätte mir nur ein bisschen weniger Tamtam bei den Protagonisten gewünscht, damit das Ganze nicht so sehr mit Gewalt ins komische gezogen wird.


3 / 5 Sterne


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