Dienstag, 2. Juni 2015

Rezension zu „Die Namenlosen von Amrum“

Sozialhistorisches Institut in Hamburg. Die Gruppe um die Erforschung von Gräbern wird aufgelöst, weil ihre Artikel keine Abnehmer mehr findet. Nur der Archivar Steffen Stephan bleibt über und soll ein neues Konzept erstellen. Da macht er erst einmal Urlaub auf Amrum um seinen Kopf frei zu bekommen. Und wenn er schon einmal dort ist, macht er auch gleich eine heilsame Diät. Auf seinen ausgedehnten Spaziergängen findet er auch den örtlichen Friedhof der angeschwemmten Toten. Namenlose Menschen, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. Noch in Gedanken, ob dies vielleicht eine neue Aufgabe wäre, wird ihm eine neue Praktikantin an die Seite gestellt. Und nicht nur das, sie kommt auch gleich nach Amrum um ihren neuen Chef kennen zu lernen. Zusammen versuchen sie, näheres über die Namenlosen heraus zu finden. Doch je tiefer sie graben umso weniger Antworten bekommen sie. Die komplette Insel scheint bei der Nachfrage über die Leichen zu verstummen. Was haben die Amrumer zu verbergen?

„Die Namenlosen von Amrum“ ist ein richtiger Insel Krimi. Vieles dreht sich um die Insel Amrum und die nähere Umgebung. Die Insel ist sehr gut beschrieben und man könnte fast die Meeresluft beim Lesen riechen.

Die Aufmachung des Buches ist sehr gelungen. Gleich am Anfang findet man eine Karte der Insel auf der alle wichtigen Orte markiert sind. Am Ende gibt es dann Epilog 1 und 2, sowie einen Anhang. Alle drei Kapitel sind sehr anschaulich und informativ. Mir hat dies wirklich sehr gefallen.

Der Autor versteht es auch sehr spannend und flüssig zu schreiben. Der Spannungsbogen stieg stetig an. Mir hat der Hintergrund der historischen Forschung sehr gut gefallen. Die Einblicke in die Arbeit von Historikern war sehr spannend.

Einzig kam ich mit den Protagonisten nicht klar. Steffen sowie Lilianne und Margarete waren mir den kompletten Roman über unsympathisch. Und dies änderte sich bis zum Schluss hin auch nicht. Steffen war einfach ein Typ Mann, den ich nicht mag. Lilianne und Margarete waren einfach an sich unsympathisch. Es machte mir allerdings im Kompletten nicht viel aus, weil die Hintergründe der Geheimnisse und Forschungen sehr gut gefallen haben. Und Protagonisten müssen ja auch nicht immer liebenswert und sympathisch sein.


4 / 5 Sterne


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