Samstag, 12. Oktober 2024

 Rezension zu „Green Lies – HB“

 

Der Jurist David Kepler hat private, finanzielle Probleme. Es sind nicht seine eigenen, aber er muss dafür geradestehen. So sieht er nicht so genau hin, wo und für wen er arbeitet.

 

Er ist bei der Firma Global Green Palm Oil angestellt. Für die Firma arbeitet er Verträge aus. Da die Firma in Borneo weiter expandiert und neue Flächen für Ölpalmen sucht, reist er dort hin, um vor Ort neue Verträge auszuhandeln.

 

Floriana Anders ist Biologin und arbeitet in einer Orang-Utan-Auffangstation. Sie kümmert sich um verwaiste und kranke Orang-Utans. Nach der Genesung oder Aufzucht sollen sie wieder in die Urwälder von Borneo ausgewildert werden.

 

Im Nacken sitzen ihr Firmen, die heimlich Bäume im geschützten Reservat fällen und anschließend Feuer legen. Somit ist Land für Ölpalmen gewonnen, dass an die großen Firmen verkauft werden kann.

 

Als David sich mal ein paar Tage frei nimmt und durch das Land zieht, trifft er auch auf die Orang-Utan-Auffangstation. Er lernt Floriana kennen und verliebt sich in sie. Sie ist so lange nett zu ihm, bis sie erfährt, für wen er arbeitet.

 

Anschließend überschlagen sich die Ereignisse.

 

„Green Lies – HB“ ist der erste Teil einer Borneo-Thriller Reihe aus der Feder der Autorin U.T. Bareiss.

 

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Gesprochen wird es von Anna Grüninger, Benjamin Herold und Markus Sellmann. Mittlerweile wird es wohl modern, dass mehrere Leute ein Hörbuch einsprechen. Ich mag es in den wenigsten Fällen. Auch hier mag ich es nicht sehr. Zumal sich die beiden Männer fast gleich anhören. Dazu kommt, dass man merkt, wenn ein Sprecher mal eine Pause gemacht hat, was normal ist. Dann hört sich die Stimme allerdings auch anders an. Im Prinzip hat man dann noch mehr Sprecher, bis man sich daran gewöhnt hat oder es einfach ignoriert und sich auf den Text konzentriert.

 

Was heute alles unter Thriller läuft, weiß ich auch nicht. Minimale Aktion reicht heutzutage wohl schon aus, um ein Buch Thriller zu nennen. Für mich war das eher eine Liebesgeschichte mit etwas drumherum.

 

Der Inhalt an sich möchte ich nicht so genau angehen. Dass Raubbau am Urwald und sonst wo betrieben wird, damit manche sich Super-Food und sonst was rein- hauen können, ist klar. Wie diese Mafia vorgeht, ist weithin auch bekannt, oder sollte es. Profit und Macht steht beim Menschen an erster Stelle. Nur wenige sind da anders.

 

Ich habe großen Respekt vor all den Organisationen, die sich wirklich um etwas kümmern, und nicht nur Spendengelder für die eigenen Konten betteln gehen. Was es ja leider auch zur Genüge gibt. Daher finde ich einen Roman über so etwas gar nicht so schlecht.

 

Die Story an sich fand ich allerdings furchtbar.

 

Auch wenn man für Geld alles macht und so gebildet und schlau ist, wie David, kann mir doch keiner erzählen, er hat nichts gewusst. Er ist für die Verträge zuständig und weiß ja selbst, dass er Dreck am Stecken hat. Verträge mit Hintertüren, damit der ursprüngliche Vertrag nicht eingehalten werden muss. Und man bekommt von alldem nichts mit? Wie dumm ist man denn da?

 

David strahlt wie der Über-Held, kann alles, weiß alles, außer was er wissen sollte, sieht mega gut aus und eben für alles und jeden der Held vom Kartoffelfeld. Allerdings muss man ihm lassen, eigentlich ist er dumm wie Brot, nur das Brot noch schimmeln kann.

 

Floriana finde ich fast rundum unsympathisch. Ich werde mit ihr im ganzen Roman nicht warm. Viel besser gefällt mir da die Ärztin. Vor allen Dingen ist sie auch aufgeschlossener als Floriana.

 

Die Liebes-Story ist so unnötig wie Käsefüße. Erst hasst Floriana David, der sich ja fast augenblicklich in Flo verliebt. Und dann Swusch, von jetzt auf sofort ist sie mega verliebt in den tollen David. Nerv. Warum verwebt man in einen Thriller eine Liebesstory? Damit das Frauen auch ja lesen und gut finden?

 

Dazu ist die Storyline wie üblich. Man muss von einem schlechten Karma ins nächste tappen. Was schief gehen kann, geht schief. Es nervt schon fast.

 

Was ich nicht gut finde, ist dass hier Dinge in der Story verwoben werden, die so nicht ganz stimmen. Ich würde gerne mehr darauf eingehen, will aber nicht spoilern. Es geht um ein Orang-Utan Weibchen, dass später gefunden und befreit wird. Man kann so etwas im Internet googeln und nachlesen. Es hat sich genau um einen Vorfall gehandelt, der nicht einmal bewiesen werden konnte. Und das auch nicht von dieser BOS-Organisation. Einfach nach dem Buch mal im Internet nachforschen. Den Punkt wollte ich nämlich wissen, inwieweit das Geschriebene zutrifft.

 

Ich finde, solche Punkte ziehen das eigentliche, was das Buch aussagen will, ziemlich in den Schmutz. Es ist so schon schlimm genug, da sollte man nicht noch Unwahrheiten dazu dichten.

 

Ich fand den Hintergrund, den die Geschichte bearbeiten wollte, recht gut. Die Ausführung der Story allerdings zu übertrieben, unglaubwürdig, teilweise nervig und an den Haaren herbeigezogen.

 

2 Sterne gibt es für das, was das Buch eigentlich rüberbringen wollte. Den Raubbau an den Urwäldern Borneos für Macht und Profit und den schlechten Umgang mit der vorhandenen Tierwelt.

 

2 / 5 Sterne




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