Rezension zu „Green Lies – HB“
Der
Jurist David Kepler hat private, finanzielle Probleme. Es sind nicht seine
eigenen, aber er muss dafür geradestehen. So sieht er nicht so genau hin, wo
und für wen er arbeitet.
Er
ist bei der Firma Global Green Palm Oil angestellt. Für die Firma arbeitet er
Verträge aus. Da die Firma in Borneo weiter expandiert und neue Flächen für
Ölpalmen sucht, reist er dort hin, um vor Ort neue Verträge auszuhandeln.
Floriana
Anders ist Biologin und arbeitet in einer Orang-Utan-Auffangstation. Sie kümmert
sich um verwaiste und kranke Orang-Utans. Nach der Genesung oder Aufzucht
sollen sie wieder in die Urwälder von Borneo ausgewildert werden.
Im
Nacken sitzen ihr Firmen, die heimlich Bäume im geschützten Reservat fällen und
anschließend Feuer legen. Somit ist Land für Ölpalmen gewonnen, dass an die
großen Firmen verkauft werden kann.
Als
David sich mal ein paar Tage frei nimmt und durch das Land zieht, trifft er auch
auf die Orang-Utan-Auffangstation. Er lernt Floriana kennen und verliebt sich
in sie. Sie ist so lange nett zu ihm, bis sie erfährt, für wen er arbeitet.
Anschließend
überschlagen sich die Ereignisse.
„Green
Lies – HB“ ist der erste Teil einer Borneo-Thriller Reihe aus der Feder der
Autorin U.T. Bareiss.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Gesprochen wird es von Anna Grüninger, Benjamin
Herold und Markus Sellmann. Mittlerweile wird es wohl modern, dass mehrere
Leute ein Hörbuch einsprechen. Ich mag es in den wenigsten Fällen. Auch hier
mag ich es nicht sehr. Zumal sich die beiden Männer fast gleich anhören. Dazu
kommt, dass man merkt, wenn ein Sprecher mal eine Pause gemacht hat, was normal
ist. Dann hört sich die Stimme allerdings auch anders an. Im Prinzip hat man
dann noch mehr Sprecher, bis man sich daran gewöhnt hat oder es einfach
ignoriert und sich auf den Text konzentriert.
Was
heute alles unter Thriller läuft, weiß ich auch nicht. Minimale Aktion reicht
heutzutage wohl schon aus, um ein Buch Thriller zu nennen. Für mich war das
eher eine Liebesgeschichte mit etwas drumherum.
Der
Inhalt an sich möchte ich nicht so genau angehen. Dass Raubbau am Urwald und
sonst wo betrieben wird, damit manche sich Super-Food und sonst was rein- hauen
können, ist klar. Wie diese Mafia vorgeht, ist weithin auch bekannt, oder
sollte es. Profit und Macht steht beim Menschen an erster Stelle. Nur wenige
sind da anders.
Ich
habe großen Respekt vor all den Organisationen, die sich wirklich um etwas
kümmern, und nicht nur Spendengelder für die eigenen Konten betteln gehen. Was es
ja leider auch zur Genüge gibt. Daher finde ich einen Roman über so etwas gar
nicht so schlecht.
Die
Story an sich fand ich allerdings furchtbar.
Auch
wenn man für Geld alles macht und so gebildet und schlau ist, wie David, kann
mir doch keiner erzählen, er hat nichts gewusst. Er ist für die Verträge
zuständig und weiß ja selbst, dass er Dreck am Stecken hat. Verträge mit
Hintertüren, damit der ursprüngliche Vertrag nicht eingehalten werden muss. Und
man bekommt von alldem nichts mit? Wie dumm ist man denn da?
David
strahlt wie der Über-Held, kann alles, weiß alles, außer was er wissen sollte,
sieht mega gut aus und eben für alles und jeden der Held vom Kartoffelfeld.
Allerdings muss man ihm lassen, eigentlich ist er dumm wie Brot, nur das Brot
noch schimmeln kann.
Floriana
finde ich fast rundum unsympathisch. Ich werde mit ihr im ganzen Roman nicht
warm. Viel besser gefällt mir da die Ärztin. Vor allen Dingen ist sie auch aufgeschlossener
als Floriana.
Die
Liebes-Story ist so unnötig wie Käsefüße. Erst hasst Floriana David, der sich
ja fast augenblicklich in Flo verliebt. Und dann Swusch, von jetzt auf sofort
ist sie mega verliebt in den tollen David. Nerv. Warum verwebt man in einen
Thriller eine Liebesstory? Damit das Frauen auch ja lesen und gut finden?
Dazu
ist die Storyline wie üblich. Man muss von einem schlechten Karma ins nächste tappen.
Was schief gehen kann, geht schief. Es nervt schon fast.
Was
ich nicht gut finde, ist dass hier Dinge in der Story verwoben werden, die so
nicht ganz stimmen. Ich würde gerne mehr darauf eingehen, will aber nicht
spoilern. Es geht um ein Orang-Utan Weibchen, dass später gefunden und befreit
wird. Man kann so etwas im Internet googeln und nachlesen. Es hat sich genau um
einen Vorfall gehandelt, der nicht einmal bewiesen werden konnte. Und das auch
nicht von dieser BOS-Organisation. Einfach nach dem Buch mal im Internet
nachforschen. Den Punkt wollte ich nämlich wissen, inwieweit das Geschriebene zutrifft.
Ich
finde, solche Punkte ziehen das eigentliche, was das Buch aussagen will,
ziemlich in den Schmutz. Es ist so schon schlimm genug, da sollte man nicht
noch Unwahrheiten dazu dichten.
Ich
fand den Hintergrund, den die Geschichte bearbeiten wollte, recht gut. Die
Ausführung der Story allerdings zu übertrieben, unglaubwürdig, teilweise nervig
und an den Haaren herbeigezogen.
2
Sterne gibt es für das, was das Buch eigentlich rüberbringen wollte. Den Raubbau
an den Urwäldern Borneos für Macht und Profit und den schlechten Umgang mit der
vorhandenen Tierwelt.
2
/ 5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen