Montag, 13. Mai 2024

Rezension zu "Besatzungszone"


Ich habe das Buch „Besatzungszone“ aus der Feder des Autors Peter Orzechowski gelesen.


Nun muss ich erwähnen, dass wenn ich das Buch für mich richtig gelesen hätte, bestimmt ein Jahr dafür gebraucht hätte. Bei solchen Büchern recherchiere ich gerne alles nach, was ich lese. Da die Zeit dafür zu lange ist, habe ich es ohne große Selbstrecherche gelesen. Leider. Ich hätte das Buch auch nur an meinem PC lesen können, da ich auf dem Handy nicht gerne im Internet suche und etwas nachlese.

Das Buch ist optisch, sowie von der Inhaltsangabe ein richtiger Burner. Das Buch fällt mit der Flagge und dem Adler direkt auf und wartet mit wahren Sensationen auf.

Jedoch sollte man das alles nicht einfach lesen und als komplette Wahrheit annehmen. Vor allen Dingen finde ich dieses Buch leider weit an den Haaren hergezogen. Dies ist bereits das dritte Buch, das ich von dem Autor lese und bei weitem das Anstrengendste.  

 

Man kann das Buch von vorn bis hinten lesen, ohne groß darüber nachzudenken. Dann empfindet man Entsetzen mit all den furchtbaren Veröffentlichungen, die der Autor liefert. Amerika ist die Schreckensmacht der Welt, beherrscht die Nato und Deutschland und bedrängt Russland.

 

Man kann das Buch aber auch lesen, nachdenken und selbst nachforschen. Dann kommt man zu einem ganz anderen Ergebnis.

 

Gut finde ich, dass der Autor in diesem Buch auch einmal etwas selbst anzweifelt und dies als nicht glaubwürdig deklariert.

 

Hier ist zum Beispiel Seite 41 und folgende zu erwähnen. Es ist der Abschnitt „Der Kotan der Kanzler?“. Hier zweifelt der Autor selbst und führt Ungereimtheiten auf. Das finde ich wirklich sehr gut.

 

Was hier in dem Buch wieder auffällig ist, ist das Lieblingsthema des Autors. Ich habe, wie erwähnt, bereits die Bücher „Chaos“ und „Demozid“ gelesen. In beiden hat sich der Autor bereits darüber ausgelassen, dass jeder Kondensstreifen am Himmel Chemtrails versprüht und die USA mit „Geoengeneering“ das Klima beeinflussen würde. In das Buch „Chaos“ hat dies noch gepasst, auch wenn ich dort bereits das Ganze widerlegt hatte. Weder in „Demozid“ noch in „Besatzungszone“ gehört diese Thematik hinein. Trotzdem wiederholt der Autor sie Gebetsmühlenartig.

 

Das Kapitel „Gehirngewaschen“ hätte der Autor eigentlich weglassen können. Hier werden meistens irgendwelche Verbände oder Organisationen aufgezählt und deren Mitglieder genannt. Was mir das im Grund eigentlich sagen sollte, ich weiß es nicht. So ist zum Beispiel eine Aufzählung der Mitglieder des ECFR (Seite 118 und 119 im Buch) über eine Seite lang. Danke für die Info.

 

In den restlichen Kapiteln fährt der Autor mit Halbwahrheiten und bewusst verdrehten „Punkten“ auf.

 

So zum Beispiel Seite 79 in dem Abschnitt „Deutsche Vasallen – Truppen weltweit im Einsatz“.

 

So bezeichnet der Autor die Bundeswehr vor 01. Juli 2011 als eine kaum international einsetzbare Wehrpflichtigen Armee. Die Bundeswehr bestand schon immer aus Wehrpflichtigen, Zeitsoldaten und Berufssoldaten. Es ist richtig, dass Zeitsoldaten eigentlich auch noch als Wehrpflichtige benannt sind. Jedoch verpflichteten sich jene Soldaten mit ihrer Unterschrift an Auslandseinsätzen teilzunehmen. Siehe den Konflikt mit Ex-Jugoslawien. Dort waren bereits deutsche Soldaten vor Ort (Kfor, Sfor, UN-Blauhelme).

 

Weiter geht es im großen Kapitel „Verpflichtet“. So bezieht sich der Autor auf schlecht zu findenden Zahlen der US-Besatzer in Deutschland.

 

Unter der Überschrift „Die Besatzung finanziert der Steuerzahler“ führt er erschreckende Zahlen ins Feld.

 

Hier bedarf es jedoch nur eine kleine Recherche im Internet um das komplette Kapitel umzuwerfen.

 

Zum einen hat der Autor sehr gut bei dem entsprechenden Wikipedia Eintrag abgeschrieben oder hat er ihn vielleicht selbst verfasst? Dann müsste er aber auch wissen, welche Fehler er in seinem Buch gemacht hat.

 

Im speziellen geht es mir hier um die erwähnten „Zahlungen“ der deutschen Steuerzahler an die US-Basen und um die Airbase Ramstein.

 

Wenn man kurz, es hat bei mir keine 5 Minuten gedauert, im Internet recherchiert, findet man heraus, dass Deutschland keine Zahlungen mehr tätigen muss. Deutschland stellt den Boden zur Verfügung, das ist richtig. Bei Bauanträgen und Genehmigungen muss Deutschland in Vorkasse treten. Aber eben nur in Vorkasse und nicht zur Kasse gebeten.

 

Dann wirft der Autor mit Zahlen über stationierte US-Soldaten herum. Soldaten insgesamt 42.450, davon 8.458 Zivilpersonen und 30.919 „andere Personen“. Diese rund 30.000 Personen deklariert der Autor kurzerhand zur starken Geheimtruppe aus Elitekämpfern und Geheimdienstagenten (Seite 97, Kapitel „Die Besatzung finanziert der Steuerzahler).

 

Recherchiert man kurz im Internet findet man ähnliche Zahlen. Jedoch bedeuten diese rund 35.000 Soldaten, 17.000 zivile US-Mitarbeiter und 25.000 Familienangehörige. Wenn ich jetzt von den 17.000 zivilen Mitarbeiten noch 7.000 zu den Soldaten zähle, erhalte ich ähnliche Zahlen, allerdings einen anderen Hintergrund. Weil hier die Familienangehörigen einfach mal zu Geheimdienstagenten und Elitekämpfern werden.

 

Dazu vergisst der Autor auch zu erwähnen, was für eine Wirtschaftskraft die US-Streitkräfte in Deutschland lassen. Es wird in dem Buch komplett unter den Tisch fallen gelassen. Und was der Abzug der US-Streitkräfte in den entsprechenden Regionen finanziell bedeuten würde.

 

Auch wird zum Beispiel dieser „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ den, Deutschland zusammen mit Russland, Frankreich, Amerika und England unterschrieben hat, in einem völlig anderen Bild gezeigt, in dem er eigentlich steht. Vor allen Dingen wird moniert, dass kein extra Friedensvertrag erstellt wurde. Wäre anstatt des „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ ein Friedensvertrag erstellt worden, hätte dieser mit jeder am zweiten Weltkrieg teilgenommenen Nation ausgehandelt werden müssen. Dazu hätte man bis in alle Ewigkeit Reparations-Zahlungen an alle möglichen Länder zahlen müssen. Ich finde, das ist schon ein gewaltiger Unterschied.

 

Sehr humorvoll finde ich auch immer, dass der Autor sehr Pro-Russisch ist. Ich versuche immer, mir alles neutral anzusehen. Daher kann ich die Richtung des Autors meistens nicht nachvollziehen. In seinen Büchern ist Russland nie der Aggressor, sondern immer nur die arme Nation, die sich ja nur selbst schützen möchte und muss.

 

So wird auch hier wieder erwähnt, wie Russlandfeindlich die Nato sowie gerade Deutschland gegenüber Russland ist. Man vergisst in der heutigen Situation sehr schnell, wie Russlandfreundlich Deutschland unter Bundeskanzler Schröder war. Er ist heute noch mit Putin sehr gut befreundet und macht sich somit mittlerweile Feinde im eigenen Land. Auch Bundeskanzlerin Merkel kam, meines Erachtens, sehr gut mit Russland aus. Sie spricht sogar russisch. Was gibt es besseres, als Verhandlungen direkt zu führen, ohne über einen Dolmetscher zu gehen.

 

Alleine die neue Rot-Grün-Gelbe Regierung tritt jedes Bündnis mit Russland, China und Putin mit den Füßen und versucht, Deutschland mit allen möglichen Ländern in Streit zu ziehen. Das konnte der Autor mit der Herausgabe seiner Buches 2019 aber noch nicht wissen.

 

Was mir in dem Buch auch sehr auf den Zeiger geht, sind die ständigen Anmerkungen „dazu später“. Ich kann nicht wirklich behaupten, ich hätte „später“ noch etwas über einen Punkt von vor X-Seiten gelesen. Ich weiß nicht, was der Autor mir damit sagen wollte. Zumindest eine Information, auf welcher Seite dieses „später“ sich befindet, wäre hier angebracht gewesen.

 

Das Buch „Besatzungszone“ ist für mich echt schwierig. Wenn ich in meiner Rezension wirklich auf alle Punkte eingehen würde, wäre meine Rezension wohl auch locker um die 80 Seiten lang.

 

Da dies zu lange wird und auch nicht wirklich Sinn einer Rezension ist, alles von einem Autor zu belegen oder widerlegen, beende ich meine Rezension an diesem Punkt.

 

Da ich diesmal nicht wirklich mit dem Inhalt klarkam, also auf der Basis von Fehlinformationen seitens des Autors, vergebe ich diesmal nur 2 Sterne. Haben die anderen Werke des Autors noch Spaß gemacht, war mir der Stoff hier zu mühsam.

 2 / 5 Sterne



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