Montag, 8. April 2024

 Rezension zu „Chaos“

 

Ich habe das Buch „Caos“ aus der Feder des Autors Peter Orzechowski gelesen.

 

Nun muss ich erwähnen, dass wenn ich das Buch für mich richtig gelesen hätte, bestimmt ein Jahr dafür gebraucht hätte. Bei solchen Büchern recherchiere ich gerne alles nach, was ich lese. Da die Zeit dafür zu lange ist, habe ich es ohne große Selbstrecherche gelesen. Leider. Ich hätte das Buch auch nur an meinem PC lesen können, da ich auf dem Handy nicht gerne im Internet suche und etwas nachlese.

 

Das Buch ist optisch, sowie von der Inhaltsangabe ein richtiger Burner. Das Buch fällt direkt auf und wartet mit wahren Sensationen auf.

 

Jedoch sollte man das alles nicht einfach lesen und als komplette Wahrheit annehmen.

 

Als ich auf Seite 13 ankam, kam mir schon das erste seltsame Wort unter: „Nahmittelost“. Wo bitte liegt „Nahmittelost“? Weder mein Mann, noch google konnte mir da weiterhelfen. Wenn man das Wort sucht, wird man zu einem anderen Buch geleitet, was mir hier aber auch nicht weiterhalf.

 

So spielt der Autor auch sehr gerne mit „fremden“ Worten. Das mag mein kleines normales Gehirn vielleicht nicht alles wissen, trotzdem finde ich das sehr hoch gegriffen. Öfters musste ich auch hier googeln, was mir der Autor sagen wollte. Manchmal war es mir schlichtweg dann egal.

 

Die ersten Seiten habe ich noch jede Fußnote mitgelesen. Dies wird aber schnell zu viel. Bei Fußnote 123 wollte ich wissen, welches Interview der Autor von Herrn Ganser meinte. Die Fußnote verweist allerdings auf einen Artikel von Marcus Klöckner.

 

Weiter hinten geht es um die C40 Städte. Es ist das Kapitel „Fleischversorgung wird nächste Pandemie auslösen“. Auf Seite 104 befindet sich dann eine Auflistung, welchen Regeln sich diese Städte beugen. Das ist harter Tobak. Unter anderem verpflichten sich diese Städte absolut kein Fleisch und keine Milch zu konsumieren. Kein privates Kraftfahrzeug, nur 3 neue Kleidungsstücke pro Person pro Jahr und nur alle 3 Jahre einen Flug mit weniger als 1.500 km hin und zurück. Das ist echt heftig. Das musste ich gleich googeln. Und siehe da, es gibt diese C40 Städte tatsächlich. Sogar Berlin ist dabei. Aber, ein großes Aber, auf der Seite steht nichts, wirklich absolut nichts von den aufgeführten Punkten. Es wird lediglich erwähnt, dass alles grün sein soll. So steht da, Steigerung der Klimaambitionen, Aufbau gerechter und blühender Gemeinschaften, Aufbau einer globalen Bewegung, Klimaschutzmaßnahmen verstärken und Erleichterung des Zugangs zu Finanzen für Investitionen in grüne Arbeitsplätze.

 

Gibt es da Verträge, die so geheim sind, dass sie zwar der Autor kennt, aber nicht auf der Seite der C40.org stehen?

 

Im Laufe des Buches stellt sich etwas heraus, nämlich dass der Autor Amerika und Bill Gates nicht ganz gewogen ist. Dafür findet er Russland auffällig unschuldig. Er stellt Russland gerne als „die hereingelegte Nation“ dar.

 

Klar, die Amerikaner haben Dreck am Stecken und sie müssen sich überall, wo es nach Profit riecht, einmischen. Die Russen sind aber auch nicht viel besser. Die Russen rennen jetzt nicht so über den Erdball wie die Amerikaner und man hört in den Medien weniger. Aber in Afghanistan waren die Russen auch. Und was sie an ihren Grenzen mit den Ländern machen ist auch nicht besser.

 

Dazu geht Putin mit seinem eigenen Volk auch nicht gerade zimperlich um, dass ich ihn als armen, missverstandenen Menschen ansehen könnte. Russland ist nicht genauso, aber ähnlich Schuld am Chaos in der Welt.

 

In einigen Punkten teile ich die Ansicht des Autors. So zum Beispiel, das überschwemmen von Europa mit Flüchtlingen. Die Masse an Flüchtlingen kann Europa so nicht gescheit aufnehmen.

 

Wobei hier auch noch genug Leute denken, wir können alles aufnehmen und versorgen. Diese Leute leben völlig in einer rosaroten Blase und haben auch sonst von nichts eine Ahnung.

 

Dazu kommen dann noch die Fake News aus Medien und Presse. Man erinnert sich nur an das arme tote Kind, dass fotofreundlich aus den Felsen auf den Strand gelegt wurde. Oder das Video von beschossenen Kindern, dass verbreitet wurde und nur ein Werbevideo war.

 

Man kann, darf und sollte nicht alles glauben, was in den Medien kommt und verbreitet wird. Genauso kritisch und nachfragend sollte man dieses Buch lesen.

 

Kapitel 2 in dem Buch „Wirr im Kopf – die Umwertung aller Werte“ ist ein weiterer Punkt.

 

Ich habe erst einmal keine Probleme mit Schwulen, Lesben oder Transsexuellen. Die Vorschrift des Genderns und dass es mir gefallen „muss“ geht mir allerdings wieder gegen den Strich. Man kann so etwas respektieren, aber es muss einem nicht gefallen. Ich war bei uns auf dem ersten Christopher Street Day und habe hier die erste schwule Hochzeit beklatscht. Das ist in Ordnung. Ich mag aber auch nicht in jedem Film oder Serie jetzt Schwule und Lesben sehen, weil es jetzt so sein muss.

 

Wobei ich jetzt wieder im Internet nachlesen müsste, was es mit dem Kapitel „Waldrodung rettet, der menschliche Atem schädigt das Klima“ zu tun hat. Dort erzählt der Autor, dass wieder einmal, Bill Gates Wald roden möchte, um das Klima zu retten. So widerspricht sich der Autor in dem Abschnitt aber auch selbst. Erst fällt er über Bill Gates her, weil er Wälder roden und die gefällten Bäume vergraben will um CO2 zu sparen. Was für ein Unsinn, denkt man sich da noch.

 

Kurz darauf schreibt er aber etwas sehr Interessantes. Nämlich, dass die Wälder ausgedünnt werden sollen. Wie üblich, die Stämme werden verkauft. Die Äste und Abfälle werden aber normal verbrannt und erzeugen so unnötiges CO2. Durch das Vergraben will man das stoppen. Und wenn man genau liest, steckt da ein sehr guter Grund dahinter. Man will damit nämlich „Dämme“ aufschütten in Gegenden, wo es oft zu heftigen und starken Waldbränden kommt. Wenn man solche Wälle um Ortschaften herum aufhäuft, könnte ich mir gut vorstellen, dass diese dann recht gute Brandbrecher werden.

 

Also, Fakt ist, das Buch ist interessant und zeigt vieles auf. Aber genauso skeptisch und genau muss man es lesen. Nicht alles was aufgeführt wird, kann ich so einfach hinnehmen. Bei einigen Punkten stimme ich zu, andere lehne ich ab und viele müsste ich nachprüfen, weil ich es einfach nicht weiß. Es ist ein Buch, mit dem man eigentlich lange und intensiv arbeiten müsste. Da es auch Fehler aufweist, was ich weiter oben schon geschrieben habe, ist es auch mit Vorsicht zu genießen.

 

Alles in allem eine interessante Lektüre, über die man nachdenken muss und sollte. Und wenn es nur darum geht, den Text zu überprüfen oder die Kleinigkeiten darin zu finden, die den Aufschrei des Autors selbst wieder widerlegen.

 

3 Sterne für eine interessante Lektüre aus dem Kopp Verlag.

 

3 / 5 Sterne




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