Rezension zu „Machtverfall – HB“
„Machtverfall
– HB“ ist ein Report aus der Feder des Autors Robin Alexander.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört, es wurde vom Autor selbst vorgelesen.
Ich
verlange von solchen Büchern, dass sie neutral, realistisch, linear und
fundiert geschrieben werden. Vor allen Dingen sollten sie neutral gegenüber den
Personen in dem Buch sein.
Von
meinen Erwartungen wurde hier nichts, aber absolut nichts eingehalten. Es kam
mir eher vor, wie ein schlechter möchte-gern Roman.
Am
Anfang wurde der Punkt „linear“ schon über den Haufen geworfen. Da ging es von
mitten in der Corona Pandemie, zu den Anfängen der Flüchtlingskriese, über die
Wirtschaftskriese zu den Anfängen der Corona Pandemie und wieder zurück.
Zeitweise wusste ich nicht, in welchem Jahr ich mich gerade befand. Für ein
Hörbuch ganz schwer mitzukommen.
Den
Punkt „realistisch“ kann man hier auch absolut abhaken. Oder hat der Autor
Robin Alexander vielleicht eine Glaskugel, die ihm sagt, was zum Beispiel,
zwischen Frau Merkel und Frau Kramp-Karrenbauer bei einem Vier-Augen-Gespräch
gesagt wurde. Das Buch sprüht nur so von Gesprächen, Gedanken und Überlegungen,
die wohl jeder Politiker gerne einem Autor auf die Nase binden würde ( Ironie
off ). Es kam mir einfach nur hineininterpretiert und ausgedacht vor. Bis hin
zu dem Brief, der im Kanzleramt rund ging, von dem die kleinen Beamten und vor
allen Dingen die Bürger nichts wissen sollten. Aha, da wurde es interessant.
Mich interessierte dann, was darin stand und wie der Autor an den Inhalt des
Briefes gekommen sein könnte. Nein, der Autor tat das dann ab, dass auch der
Autor nicht weiß, was darin stand. Boah, mega! Er weiß nicht, was darin stand?
Hat die Glaskugel ihren Dienst versagt? Und warum muss man das dann erwähnen? Es
gibt mit Sicherheit hunderte verschlossener Briefe, die nur für den Adressaten
bestimmt sind und nicht für andere. Man bedenke seine eigene Post, ist ja auch
nicht für den Nachbarn. Also, warum muss man das extra erwähnen?
Den
Punkt „neutral“ gibt es erst gar nicht. Das Hörbuch geht 13 Stunden und 15
Minuten. Nach einer Stunde war mir schon klar, aus welchem politischen Lager
der Autor kommen muss. Wenn man aus dem politischen Gegenlager kommt, kann man
einfach keinen neutralen Report schreiben. So zeigt es sich auch hier, das kann
man als neutraler Leser nicht von der Hand weisen. Ich muss dann auch sagen,
als die Lobhuddelei auf eine gewisse Partei angefangen hat, habe ich das
Hörbuch abgebrochen.
Zusammen
mit den angeblichen Gesprächen und Gedanken wirkt das Buch einfach wie ein
schlechter Roman, in dem man das Ur-Böse und seine Machenschaften darstellen
will. Es wird ohne Hintergründe zu erwähnen drauf gehauen, was die Tasten
hergeben. Das Printbuch müsste eigentlich doppelt so viele Seiten, wie der Text
haben, um die ganzen Quellenangaben anzugeben, wo der Herr Autor das alles
herhat was er zu Buche bringt.
So
hat er es zum Beispiel nicht einmal nötig, einer Ärztin, die angeblich etwas
sehr wichtiges herausgefunden hat, einen Namen zu geben, damit der geneigte
Leser dies einmal nachprüfen könnte. Nein, die Dame bleibt anonym. Könnte man
also auch einfach mal so erwähnt haben, weil es super in den Text passte. Ob es
stimmt? Entweder blind glauben oder sich durch hunderte Seiten im Internet
suchen.
Beispiel
seiner Effekthascherei in dem Buch sind folgende Punkte. Er schiebt alles was
schlecht an der Pandemie Regelung war, Frau Merkel, Frau Kramp-Karrenbauer,
Herrn Laschet und/oder Herrn Söder in die Schuhe. Alles Schlechte ist auf ihrem
Mist gewachsen. Wenn ich allerdings zurück denke, wurden die meisten
Entscheidungen von allen Länderchefs getroffen. Und nicht nur von seinen drei
liebsten Bösewichten. Frau Kramp-Karrenbauer spielt in seinem Buch ja keine
große Rolle, daher nehme ich sie da mal raus. Dazu genommen, wenn man den
Ausführungen des Autors einmal genau zugehört hat, sind eigentlich alle negativen
Entscheidungen vom RKI und der WHO getroffen worden. Die Politiker haben sich
auf ihre Berater verlassen und deren Entscheidungen weiter getragen. Was
eigentlich auch ganz klar ist. Wenn mir ein Chef des Robert Koch Institutes und
jemand aus der Welt Gesundheits-Organisation etwas sagt, dann halte ich mich
daran und treffe keine eigenen Entscheidungen. Da ich mit der Materie wenig
Ahnung habe, höre ich auf Experten. Warum also, tritt der Autor ständig auf den
Entscheidungen der Politiker herum?
Jetzt
könnte man dagegen stellen, das Buch geht ja auch nur um die drei/vier Personen
und ihre schlechten Entscheidungen, sowie der Streit in der Partei. Aber warum
also kommt dann gegen Ende dieser Lobgesang auf die Partei der Grünen und ihre
Vorsitzenden? Neutral geht wirklich anders.
Kurz
und gut, ich finde das Buch einfach unmöglich. Viel zu viel aus der Nase des
Autors heraus gezogen, zu sehr auf die eigene politische Meinung geschrieben,
durcheinander, stümperhaft, effektheischend und bösartig in eine Richtung. Wie
schon erwähnt, ich mag solche Bücher, jedoch müssen sie neutral und fundiert
geschrieben sein. Wenn es ginge, würde ich hier noch Punkte abziehen, was
leider nicht geht und ich auch noch einen Stern vergeben muss.
1
/ 5 Sterne
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