Rezension zu „Die Verlorenen – HB“
Jonah
Colley hat so einiges mitgemacht. Sein Sohn ist vor 10 Jahren ertrunken, seine
Ehe ein Schutthaufen. Mittlerweile hat seine Frau einen neuen Mann und Kinder.
Eines
Abends wird er von seinem alten Kollegen und alten Freund Gavin angerufen und
zum Hafen zitiert. Er scheint wichtige Informationen für Jonah zu haben.
Als
Jonah zu dem Dock kommt, erwartet ihn schreckliches. Drei in Folie
eingewickelte Leichen und sein Freund Gavin. Dieser ebenfalls tot, liegt
bereits auf einer Folie. Als Jonah wieder raus will, telefonieren, stellt er
fest, dass sich ein Paket noch bewegt. Es ist eine Frau und sie scheint noch am
Leben zu sein. Er will ihr helfen, doch dann geht alles zu schnell um noch zu reagieren.
„Die
Velrorenen – HB“ ist der Thriller Auftakt zu einer neuen Serie aus der Feder
des Autors Simon Beckett.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Sprecher Johannes Steck hat fantastische
Arbeit geleistet. Gerne habe ich seiner Stimme gelauscht. Er hat es geschafft,
jeder Person eine eigene Stimme zu geben, was mir immer sehr gut gefällt.
Zu
Anfang muss ich erwähnen, dass die Inhaltsangabe nicht zum Inhalt passt. Es
werden nicht mehrere tote Frauen in Plastikfolie gefunden, sondern nur eine.
Ebenso wird Stokes nicht als Serienkiller geführt. Genauso wenig zweifelt Jonah
auch nur eine Sekunde an der Schuld von Stokes. Ich finde, man sollte Inhaltsangaben
entsprechend dem Inhalt schreiben und nicht danach, was man gerne hätte, was in
einem Buch stehen würde.
Für
mich hat sich der Großteil des Buches recht gezogen. Es wurde am Anfang sehr
weit ausgeholt, dafür unendlich aufgeführt, was da vorgefallen war. Es war mir
einfach zu viel, bis das Buch einigermaßen Fahrt aufgenommen hat.
Keine
der Personen war mir sympathisch. Ganz furchtbar finde ich so Figuren, wie die
Journalistin, der ermittelnde Kommissar oder die Ex-Frau von Jonah.
Ich
muss auch sagen, nach dem Ende des Hörbuchs habe ich immer noch nicht ganz den
Durchblick. Was, bzw. wer genau war jetzt eigentlich Jonah? Immer wieder hört
man einmal, dass er einer Spezialeinheit der Londoner Polizei angehört. Ja, und
weiter? Was war er denn jetzt genau? Was war sein Spezialgebiet? Auf jeden
Fall, Schmerzverdrängung. Denn nach einer aufwendigen Knie-OP ging er zwar auf
Krücken, aber ansonsten konnte er überall herum turnen. Es hat auch nicht lange
gedauert, bis er wieder Auto fahren durfte. OK, Automatik, aber trotzdem.
Wunderheilung, könnte man so etwas nennen. Und dann ständig diese Schläge und
Tritte. Komm, stecken wir doch mit Links weg, wozu ist man denn sonst in einer
Spezialeinheit. Naja, nicht so mein Fall.
Die
Frauen im Buch waren durchweg nervig. Bis auf die Kollegin vom Kommissar. Die
fand ich richtig gut, weiß nur die ganzen Namen nicht mehr. Ansonsten waren es
alle nur Heulbojen oder schlichtweg nervige Personen.
Die
Auflösung der Story fand ich auch etwas durcheinander. Ehrlich gesagt, hab ich
da den Faden verloren. Gut, auf den eigentlichen Täter bin ich jetzt nicht
gekommen und fand das recht gut gemacht. Naja, hätte man vielleicht drauf
kommen können, doch ich hörte das Buch nur und versuchte diesmal nicht selbst,
auf den Täter zu kommen, wie sonst so oft. Ich fand das Ende einfach viel zu
verworren mit viel zu vielen Personen und Mitläufern. Vielleicht müsste ich die
letzte Stunde noch einmal hören und mir Notizen machen. Wozu ich im Moment
keine große Lust habe.
Daher
finde ich, das Buch hat einen langen, langweiligen Anfang. Wird zum Ende hin
kurz interessant und dann recht verworren. Um dann ganz zum Schluss zu dem
typischen Schema abzudriften. Man kündigt seinen Job und wird, mit Sicherheit,
Privatdetektiv. Das wird zwar so nicht erwähnt, aber was soll das geneigte, nun
arbeitslose Mitglied einer Spezialeinheit auch sonst noch groß machen? Vor
allen Dingen, wenn die Serie erst angefangen hat und er nicht gerade in
Millionen schwimmt. Da ich kein Freund von Privatschnüfflern bin, werde ich mir
wohl die nächsten Bände der Reihe ersparen. Wenn ich es nicht wieder vergesse
und doch zu einem späteren Folgeband greifen werde.
2
/ 5 Sterne
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