Montag, 12. Juli 2021

 Rezension zu „Die Verlorenen – HB“

 

Jonah Colley hat so einiges mitgemacht. Sein Sohn ist vor 10 Jahren ertrunken, seine Ehe ein Schutthaufen. Mittlerweile hat seine Frau einen neuen Mann und Kinder.

 

Eines Abends wird er von seinem alten Kollegen und alten Freund Gavin angerufen und zum Hafen zitiert. Er scheint wichtige Informationen für Jonah zu haben.

 

Als Jonah zu dem Dock kommt, erwartet ihn schreckliches. Drei in Folie eingewickelte Leichen und sein Freund Gavin. Dieser ebenfalls tot, liegt bereits auf einer Folie. Als Jonah wieder raus will, telefonieren, stellt er fest, dass sich ein Paket noch bewegt. Es ist eine Frau und sie scheint noch am Leben zu sein. Er will ihr helfen, doch dann geht alles zu schnell um noch zu reagieren.

 

„Die Velrorenen – HB“ ist der Thriller Auftakt zu einer neuen Serie aus der Feder des Autors Simon Beckett.

 

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Sprecher Johannes Steck hat fantastische Arbeit geleistet. Gerne habe ich seiner Stimme gelauscht. Er hat es geschafft, jeder Person eine eigene Stimme zu geben, was mir immer sehr gut gefällt.

 

Zu Anfang muss ich erwähnen, dass die Inhaltsangabe nicht zum Inhalt passt. Es werden nicht mehrere tote Frauen in Plastikfolie gefunden, sondern nur eine. Ebenso wird Stokes nicht als Serienkiller geführt. Genauso wenig zweifelt Jonah auch nur eine Sekunde an der Schuld von Stokes. Ich finde, man sollte Inhaltsangaben entsprechend dem Inhalt schreiben und nicht danach, was man gerne hätte, was in einem Buch stehen würde.

 

Für mich hat sich der Großteil des Buches recht gezogen. Es wurde am Anfang sehr weit ausgeholt, dafür unendlich aufgeführt, was da vorgefallen war. Es war mir einfach zu viel, bis das Buch einigermaßen Fahrt aufgenommen hat.

 

Keine der Personen war mir sympathisch. Ganz furchtbar finde ich so Figuren, wie die Journalistin, der ermittelnde Kommissar oder die Ex-Frau von Jonah.

 

Ich muss auch sagen, nach dem Ende des Hörbuchs habe ich immer noch nicht ganz den Durchblick. Was, bzw. wer genau war jetzt eigentlich Jonah? Immer wieder hört man einmal, dass er einer Spezialeinheit der Londoner Polizei angehört. Ja, und weiter? Was war er denn jetzt genau? Was war sein Spezialgebiet? Auf jeden Fall, Schmerzverdrängung. Denn nach einer aufwendigen Knie-OP ging er zwar auf Krücken, aber ansonsten konnte er überall herum turnen. Es hat auch nicht lange gedauert, bis er wieder Auto fahren durfte. OK, Automatik, aber trotzdem. Wunderheilung, könnte man so etwas nennen. Und dann ständig diese Schläge und Tritte. Komm, stecken wir doch mit Links weg, wozu ist man denn sonst in einer Spezialeinheit. Naja, nicht so mein Fall.

 

Die Frauen im Buch waren durchweg nervig. Bis auf die Kollegin vom Kommissar. Die fand ich richtig gut, weiß nur die ganzen Namen nicht mehr. Ansonsten waren es alle nur Heulbojen oder schlichtweg nervige Personen.

 

Die Auflösung der Story fand ich auch etwas durcheinander. Ehrlich gesagt, hab ich da den Faden verloren. Gut, auf den eigentlichen Täter bin ich jetzt nicht gekommen und fand das recht gut gemacht. Naja, hätte man vielleicht drauf kommen können, doch ich hörte das Buch nur und versuchte diesmal nicht selbst, auf den Täter zu kommen, wie sonst so oft. Ich fand das Ende einfach viel zu verworren mit viel zu vielen Personen und Mitläufern. Vielleicht müsste ich die letzte Stunde noch einmal hören und mir Notizen machen. Wozu ich im Moment keine große Lust habe.

 

Daher finde ich, das Buch hat einen langen, langweiligen Anfang. Wird zum Ende hin kurz interessant und dann recht verworren. Um dann ganz zum Schluss zu dem typischen Schema abzudriften. Man kündigt seinen Job und wird, mit Sicherheit, Privatdetektiv. Das wird zwar so nicht erwähnt, aber was soll das geneigte, nun arbeitslose Mitglied einer Spezialeinheit auch sonst noch groß machen? Vor allen Dingen, wenn die Serie erst angefangen hat und er nicht gerade in Millionen schwimmt. Da ich kein Freund von Privatschnüfflern bin, werde ich mir wohl die nächsten Bände der Reihe ersparen. Wenn ich es nicht wieder vergesse und doch zu einem späteren Folgeband greifen werde.

 

2 / 5 Sterne



 

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