Rezension zu „Mente Alienari“
Hernal,
ein Vorort Wiens 1683. Es ist eine unruhige Zeit. Die Osmanen dringen immer
weiter nach Wien vor und die Vororte sind der Gefahr, von Überfällen
ausgesetzt.
In
dieser Zeit wird der normale Wachmann Florentinus Moser zum Hauptmann
befördert. Er soll für die Sicherheit von Hernal und seinen Einwohnern sorgen.
Die
Sache ist nicht so einfach, wie man denkt. Die reichen Herrschaften haben etwas
Besseres zu tun, als ihre Arbeiter zum Wachdienst abzustellen. Sie sind eher
dabei, ihr Hab und Gut zusammen zu packen und nach Wien zu flüchten.
Auch
sind der Gemeinderatsvorsteher David Brandel und der örtliche Pfarrer Lukas
Gruber nicht gerade zufrieden mit dem Hauptmann Moser. Viel zu ernst nimmt er
seine Aufgaben. Vor allen Dingen, als Toni Steiner, der Sohn der Wirtin, tot
aufgefunden wird.
Moser
bittet den von der Gilde ausgeschlossenen Bader Alois Wolf um Hilfe in der
Sache. Da es seltsam ist, dass der starke Steiner-Sohn so einfach ermordet
werden konnte.
Und
so beginnt das Unheil seinen Lauf.
„Mente
Alienari“ ist ein historischer Krimi aus der Feder der Autorin Monika Grasl.
Die
Autorin versteht es außerordentlich gut, die Zeit um 1683 darzustellen. Es ist
der Anfang des Großen Türkenkriegs und so wird die Szenerie auch gut dargestellt.
Am Anfang sind die Osmanen noch eher eine weit entfernte Erscheinung, die im
Laufe der Geschichte immer bedrohlicher näher rückt.
Die
Figuren Moser und Wolf haben mir gut gefallen. Beide haben ihre Ecken und
Kanten und kommen mit der Obrigkeit nicht wirklich klar. Dafür müssen es auch
beide auf ihre Weise am Ende, bzw. am Anfang ausbaden.
Es
wird auch klar aufgezeigt, was sich die Herren mit Geld oder Kirche im Rücken
alles leisten können, wofür das gemeine Volk bluten und leiden muss. Und wieder
muss ich mich fragen, warum die heilige Kirche so viel Zuspruch bekommt. Gut,
früher war halt, wer nicht für sie ist, ist des Satans. Kann sich sozusagen
auch gleich selbst verbrennen.
Gerade
der Pfarrer ist wieder ein Paradebeispiel. Sonntags wird heilig von der Kanzel
gepredigt und anschließend den Huren gefrönt.
Die
Story um den Tod von Toni Steiner hat mir gut gefallen. Es war jetzt nicht so
dermaßen eine Mordermittlung, wie in so manch anderen historischen Krimis. Aber
gerade das fand ich genau richtig. Was will auch schon ein Wachmann, der zum
Hauptmann befördert wurde, groß ermitteln? Da kann man froh sein, dass er
überhaupt darüber nachdenkt, nachfragt und nicht alles so hinnimmt, wie es auf
den ersten Blick aussieht.
Den
Ausgang des Buches fand ich etwas schade, passte aber ins Gesamtbild und des
Lebens in dieser Zeit. Daher gibt es für mich an dem Buch nichts zu meckern.
Vielleicht den Titel, den ich mir irgendwie schlecht merken konnte. Ich kann
auch kein Latein und fand zwischen dem Titel und Inhalt auch keinen Zusammenhang.
Der Fuchs hatte auch nicht wirklich etwas mit der Story zu tun, da er nur
zweimal kurz auftauchte und keine Rolle spielte. Trotzdem gibt es von mir volle
Sternezahl.
5
/ 5 Sterne
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