Rezension zu „Blutwurst, Bier und Beichtgeheimnis“
Claudia,
die Schwester vom Hofbauer-Metzger hat nach fünf Jahren wieder nach Hause
gefunden. Im Gebäck hat sie Tofu-Würstchen und einen Food-Truck. Sie will
vegane Spezialitäten in dem Dörfchen Eichenberg an den Mann bringen.
Pfarrer
Leopold Meininger ist diese weiße komische Wurst nicht geheuer und die kommt
ihm auch nicht auf den Tisch. Trotzdem kann ihn Claudia überzeugen, dass sie
auf dem nächsten Dorffest ihren Food-Truck mit aufstellen darf.
Kurz
darauf kommen auch ihre Freunde aus Berlin in Eichenberg an. Eher kauzige
Typen, die nicht in den Ort passen. Eben ganz furchtbar berlinerisch und nicht
so beschaulich ruhig wie die Eichenberger.
So
kommt es auch gleich am ersten Abend des Dorffestes zu einem anständigen
Handgemenge. Nur blöd, dass am nächsten Tag auch gleich eine Leiche auftaucht.
„Blutwurst,
Bier und Beichtgeheimnis“ ist der zweite Teil der Dorfkrimis um Pfarrer
Meininger aus der Feder der Autorin Fanny König.
Ich
hab mich schon tierisch auf den zweiten Teil mit Meininger und seiner Köchin
Maria gefreut, hat mir doch der erste Teil so gut gefallen.
Hier
war ich dann doch etwas enttäuscht. Liest man erst einmal rund 180 Seiten ohne
große Spannung. Da hat man fast die Hälfte des Buches und es ist soweit noch
nichts passiert, außer dass die Claudia ihre ekligen veganen Würste an den Mann
bringt. Der Meininger jetzt einen Computer und Internet bekommt und die Maria
ihre alte Liebe wieder gefunden hat.
Dorfpolizist
Simeon Hirsch war auch nicht mehr so humorvoll, wie noch im ersten Teil. Seine
Freundin nervte und er, hätte es sich nicht anders entwickelt, hätte sich als
nächste Freundin gleich wieder dieselbe Schiene eingefangen. In diesem Teil war
er eher jämmerlich, als liebenswert.
So
geht es eigentlich auch gleich weiter. Der Krimi besteht meistens aus privatem
Geplänkel und recht wenig Schnüffeln und Ermitteln. Meininger geht mir hier
sogar etwas auf den Geist, weil er mehr ans Essen denkt, als an seine Maria,
die ihm täglich alles macht, serviert und hinterher trägt. Gleich beleidigt
sein, wenn sie sein Essen nicht pünktlich auf den Tisch bekommt. Jesses, ein
bisschen mehr Nächstenliebe und Rücksicht würde da auch nicht schaden. Wobei
ich die Liebesgeschichte im Allgemeinen hier total fehl am Platz finde. Ebenso
den seltsamen Ausgang des Buches. Ich kann hier nicht näher darauf eingehen,
sonst müsste ich spoilern.
Der
Humor war mir teilweise auch zu aufgesetzt. Und was Meininger so im Laufe des
Buches passierte, war so dermaßen vorauszusehen, dass es eher langweilig, als
humorvoll und spannend war. Wobei der Fall diesmal eigentlich fast komplett
vorauszusehen war. Für mich zumindest, nicht im kleinsten Teil, aber das Grobe
hatte ich schon recht schnell auf dem Schirm.
Schade
eigentlich, weil ich mich so auf diesen Teil gefreut hatte. Da der Fall an sich
aber doch noch ganz gelungen war, vergebe ich hier dann auch gute 3 Sterne.
3
/ 5 Sterne
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