Rezension zu „Schützenbrüder“
Auf
dem Schützenfest wird hinter dem Festzelt der Kassenwart des Schützenvereins
gefunden. Nicht schlafend, sondern tot. Für die Polizei ist ganz klar, die
Tochter hat ihn ermordet. War doch in ihrem Kirsch-Aufgesetzten das Gift, das
ihn getötet hat.
Zack,
fertig, die Schuldige im Sack.
Denkste.
Keiner hat mit dem Landwirt Tönne Oldenkott im Ruhestand gerechnet. Schließlich
hat seine verstorbene Frau einiges auf Mechthild, die Tochter gegeben. Also
kann sie ja nur unschuldig sein.
„Schützenbrüder“
ist der erste Fall von Tönne Oldenkott aus der Feder des Autors Stefan
Holtkötter.
„Münster
kriminell“ steht auf dem Cover, das Bild ist auch ganz interessant. Gut, bei
der Inhaltsangabe hätten eigentlich meine Alarmglocken losgehen müssen, ich
dachte trotzdem, gibt dem Buch eine Chance.
Gequält
bin ich dann bis Seite 36 gekommen. So etwas ist echt gar nicht meins. Die
Polizei so blöd, dass es einem die Schuhe von den Füßen reißt.
Oldenkott
so selbstverliebt und starrsinnig, dass ihm echt alles egal ist. Auch wenn er eigentlich
auch noch eine Polizistin beleidigt. Es kommt ihm erst gar nicht in den Sinn,
dass er jemanden beleidigt oder etwas tut, was andere stört. Er ist schließlich
Tönne, Tönne Oldenkott!
Der
Chef der örtlichen Polizei, kann natürlich nichts, ohne Oldenkott. Und die
junge Polizistin, muss sofort springen, wenn Tönne pfeift. Hallo? Wer ist Tönne
Oldenkott nochmal? Polizist in Rente? Kriminaloberkommissar in Rente? Ach ne,
das war ja nur ein Landwirt in Rente. Und wieso springen dann alle so, als wär
es der Diktator des Ortes persönlich gewesen?
Die
Polizistin Gül wird ständig mit Lisbeth angeredet, weil Gül geht ja gar nicht
und sie sieht eher wie eine Lisbeth aus. Geht es eigentlich noch schlimmer? Ja,
geht es, wenn man sich auch noch dumm von einer alten Frau anfahren lassen muss,
wegen Kopftuch und so. Die dann auch nichts Besseres kann, als Bilder, die sie
gerade gemacht hat an die Presse weiter zu geben. Presse? Jetzt könnte man
denken, es war gerade etwas wichtiges, wo Gül und ihr Kollege im Einsatz waren.
Denkste. Die Journallie rückte an, weil die Polizei eine Katze vom Dach holen
musste. Polizei? Bei uns ist da die Feuerwehr zuständig und dafür rückt auch
kein Reporter an. Ich lebe auch auf dem Dorf und hier interessiert es keinen,
wenn die Feuerwehr eine Katze vom Dach holt. Außer die Feuerwehr postet es
selbst.
Und
das ist nur ein kleiner Ausschnitt an Unebenheiten in diesen unschuldigen 36
Seiten. Nein, den Rest kann ich mir wirklich nicht mehr antun. Dafür ist mir
meine Lesezeit zu schade.
Wer
auf solche „Kimis“ steht, ist mit diesem Titel mit Sicherheit gut bedient. Ich
mag diese Schiene „doofe Polizei – intelligente Privatperson“ überhaupt nicht,
wenn es sich nicht um Miss Marple und Mister Stringer handelt. Sehr selten,
wenn diese privaten Ermittler gut rüber kommen.
1
/ 5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen