Dienstag, 23. Februar 2021

 Rezension zu „Schützenbrüder“

 

Auf dem Schützenfest wird hinter dem Festzelt der Kassenwart des Schützenvereins gefunden. Nicht schlafend, sondern tot. Für die Polizei ist ganz klar, die Tochter hat ihn ermordet. War doch in ihrem Kirsch-Aufgesetzten das Gift, das ihn getötet hat.

 

Zack, fertig, die Schuldige im Sack.

 

Denkste. Keiner hat mit dem Landwirt Tönne Oldenkott im Ruhestand gerechnet. Schließlich hat seine verstorbene Frau einiges auf Mechthild, die Tochter gegeben. Also kann sie ja nur unschuldig sein.

 

„Schützenbrüder“ ist der erste Fall von Tönne Oldenkott aus der Feder des Autors Stefan Holtkötter.

 

„Münster kriminell“ steht auf dem Cover, das Bild ist auch ganz interessant. Gut, bei der Inhaltsangabe hätten eigentlich meine Alarmglocken losgehen müssen, ich dachte trotzdem, gibt dem Buch eine Chance.

 

Gequält bin ich dann bis Seite 36 gekommen. So etwas ist echt gar nicht meins. Die Polizei so blöd, dass es einem die Schuhe von den Füßen reißt.

 

Oldenkott so selbstverliebt und starrsinnig, dass ihm echt alles egal ist. Auch wenn er eigentlich auch noch eine Polizistin beleidigt. Es kommt ihm erst gar nicht in den Sinn, dass er jemanden beleidigt oder etwas tut, was andere stört. Er ist schließlich Tönne, Tönne Oldenkott!

 

Der Chef der örtlichen Polizei, kann natürlich nichts, ohne Oldenkott. Und die junge Polizistin, muss sofort springen, wenn Tönne pfeift. Hallo? Wer ist Tönne Oldenkott nochmal? Polizist in Rente? Kriminaloberkommissar in Rente? Ach ne, das war ja nur ein Landwirt in Rente. Und wieso springen dann alle so, als wär es der Diktator des Ortes persönlich gewesen?

 

Die Polizistin Gül wird ständig mit Lisbeth angeredet, weil Gül geht ja gar nicht und sie sieht eher wie eine Lisbeth aus. Geht es eigentlich noch schlimmer? Ja, geht es, wenn man sich auch noch dumm von einer alten Frau anfahren lassen muss, wegen Kopftuch und so. Die dann auch nichts Besseres kann, als Bilder, die sie gerade gemacht hat an die Presse weiter zu geben. Presse? Jetzt könnte man denken, es war gerade etwas wichtiges, wo Gül und ihr Kollege im Einsatz waren. Denkste. Die Journallie rückte an, weil die Polizei eine Katze vom Dach holen musste. Polizei? Bei uns ist da die Feuerwehr zuständig und dafür rückt auch kein Reporter an. Ich lebe auch auf dem Dorf und hier interessiert es keinen, wenn die Feuerwehr eine Katze vom Dach holt. Außer die Feuerwehr postet es selbst.

 

Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt an Unebenheiten in diesen unschuldigen 36 Seiten. Nein, den Rest kann ich mir wirklich nicht mehr antun. Dafür ist mir meine Lesezeit zu schade.

 

Wer auf solche „Kimis“ steht, ist mit diesem Titel mit Sicherheit gut bedient. Ich mag diese Schiene „doofe Polizei – intelligente Privatperson“ überhaupt nicht, wenn es sich nicht um Miss Marple und Mister Stringer handelt. Sehr selten, wenn diese privaten Ermittler gut rüber kommen.

 

1 / 5 Sterne



 

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