Dienstag, 5. Januar 2021

 Rezension zu „Inselkoller“

 

Thomas Jung ist Leiter und wohl einziger Mitarbeiter der Abteilung für unaufgeklärte Kapitalverbrechen. Man kann halt schlecht mit ihm zusammenarbeiten und so ist er zwar noch am Arbeiten, aber weit weg vom Schuss.

 

Jung bekommt den Auftrag, einen Mord oder Selbstmord auf der Insel Sylt aufzuarbeiten. Haben die Kollegen anständig recherchiert oder sind da etwa Fehler unterlaufen?

 

„Inselkoller“ ist ein Sylt Krimi aus der Feder des Autors Reinhard Pelte.

 

Das Buch beginnt im Prolog mit einen Interview mit dem Autor. Erstens ist das kein Prolog und zweitens hat es mich nicht interessiert. Somit hatte ich die ersten Seiten schon gespart.

 

Zu Anfang fand ich den Krimi noch richtig gut. Wobei ich mich fragte, warum im zweiten Kapitel von einem Somali berichtet wird und schon fast die komplette Story verraten wird. Zumindest, wenn man schon mehr als einen Krimi gelesen hat.

 

Und dann fing es langsam bei mir an. Den Somali überflog ich nur. Die Sache mit den zwei Frauen ist auch überflüssig, weil man sich dann auch schon den Rest der Story denken kann.

 

Auch so ging es mit dem Krimi steil bergab. Jung ist absolut unsympathisch. Wäre jetzt nicht so das Drama, aber er war wirklich unsympathisch. Vor allen Dingen verhielt er sich unmöglich anderen Leuten gegenüber. Er war gleich großkotzig, motzig und genervt von allem und jedem. Man kann halt nicht mit ihm zusammenarbeiten.

 

Dazu tapste Jung nur herum und fragte Leute. Ebenso versprach er jedem, gleich alle seine Ermittlungsergebnisse mitzuteilen, sobald er etwas weiß. Labertasche halt.

 

Ich konnte seinen Ermittlungsweg, wenn man das so nennen kann, kaum verstehen. Und trotzdem hat jeder ihm gleich alles erzählt. Gerade als es ins militärische ging. Noch mehr Labertaschen.

 

Es wurde mehr Gewicht auf Essen und den Schnupfen des Herrn Jung gelegt, als auf eine anständige Aufklärung des Falles. Dazu kam dann noch, dass Herr Jung am Ende gleich zwei Fälle aufgeklärt hatte, die er nicht einmal wirklich aufgeklärt hatte.

 

Denn es interessierte den Autor recht wenig, wie es weiter ging oder gehen sollte. Jung hatte etwas herausgefunden und Ende der Story. Im Epilog wird dann dem geneigten Leser, der bis dahin noch kam, erzählt, was man eigentlich eh schon lange wusste.

 

Am Anfang dachte ich wirklich, es ist ein gelungener Krimi, wurde dann allerdings schnell eines Besseren belehrt. Kurz gesagt, ein Krimi, den ich mir auch aus den Ärmeln hätte leiern und dazu nebenbei noch das Lob eines Literaturkritikers einheimsen können.  

 

1 /  5 Sterne



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