Rezension zu „Inselkoller“
Thomas
Jung ist Leiter und wohl einziger Mitarbeiter der Abteilung für unaufgeklärte
Kapitalverbrechen. Man kann halt schlecht mit ihm zusammenarbeiten und so ist
er zwar noch am Arbeiten, aber weit weg vom Schuss.
Jung
bekommt den Auftrag, einen Mord oder Selbstmord auf der Insel Sylt
aufzuarbeiten. Haben die Kollegen anständig recherchiert oder sind da etwa
Fehler unterlaufen?
„Inselkoller“
ist ein Sylt Krimi aus der Feder des Autors Reinhard Pelte.
Das
Buch beginnt im Prolog mit einen Interview mit dem Autor. Erstens ist das kein
Prolog und zweitens hat es mich nicht interessiert. Somit hatte ich die ersten
Seiten schon gespart.
Zu
Anfang fand ich den Krimi noch richtig gut. Wobei ich mich fragte, warum im
zweiten Kapitel von einem Somali berichtet wird und schon fast die komplette
Story verraten wird. Zumindest, wenn man schon mehr als einen Krimi gelesen
hat.
Und
dann fing es langsam bei mir an. Den Somali überflog ich nur. Die Sache mit den
zwei Frauen ist auch überflüssig, weil man sich dann auch schon den Rest der
Story denken kann.
Auch
so ging es mit dem Krimi steil bergab. Jung ist absolut unsympathisch. Wäre
jetzt nicht so das Drama, aber er war wirklich unsympathisch. Vor allen Dingen
verhielt er sich unmöglich anderen Leuten gegenüber. Er war gleich großkotzig,
motzig und genervt von allem und jedem. Man kann halt nicht mit ihm
zusammenarbeiten.
Dazu
tapste Jung nur herum und fragte Leute. Ebenso versprach er jedem, gleich alle
seine Ermittlungsergebnisse mitzuteilen, sobald er etwas weiß. Labertasche
halt.
Ich
konnte seinen Ermittlungsweg, wenn man das so nennen kann, kaum verstehen. Und
trotzdem hat jeder ihm gleich alles erzählt. Gerade als es ins militärische
ging. Noch mehr Labertaschen.
Es
wurde mehr Gewicht auf Essen und den Schnupfen des Herrn Jung gelegt, als auf
eine anständige Aufklärung des Falles. Dazu kam dann noch, dass Herr Jung am
Ende gleich zwei Fälle aufgeklärt hatte, die er nicht einmal wirklich
aufgeklärt hatte.
Denn
es interessierte den Autor recht wenig, wie es weiter ging oder gehen sollte.
Jung hatte etwas herausgefunden und Ende der Story. Im Epilog wird dann dem geneigten
Leser, der bis dahin noch kam, erzählt, was man eigentlich eh schon lange
wusste.
Am
Anfang dachte ich wirklich, es ist ein gelungener Krimi, wurde dann allerdings
schnell eines Besseren belehrt. Kurz gesagt, ein Krimi, den ich mir auch aus
den Ärmeln hätte leiern und dazu nebenbei noch das Lob eines Literaturkritikers
einheimsen können.
1
/ 5 Sterne
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