Rezension
zu „Nordseedämmerung – HB“
Bundespräsident
Jochen Bramberger will seinen Urlaub dieses Jahr inkognito auf Juist
verbringen. Juist ist eine der ostfriesischen Inseln und recht klein. Selbst
ein Auto darf darauf nicht fahren. Das dürfte doch für die Security ein
leichtes sein, den Urlaub ungestört ablaufen zu lassen.
Doch
schon kurz nach der Ankunft der Truppe findet eine Demo vor dem Hotel statt.
Wer hat da etwas durchsickern lassen?
Kriminalhauptkommissar
Tobias Velten ist eigentlich nur zur Unterstützung mit von der Partie. Er wird
allerdings mitgeschickt um die Augen offen halten. Immerhin ist ein Spitzel in
der Truppe und muss gefunden werden. Denn schon viel zu oft wurden Informationen
an die Reporter weiter gegeben, die eigentlich noch geheim waren.
So
kann sich Velten etwas zurück nehmen und beobachten. Doch schneller als ihm
lieb ist, ist er mitten drin und muss alles geben um den Bundespräsidenten zu
schützen.
„Nordseedämmerung
– HB“ ist ein Krimi aus der Feder des Autors Christian Kuhn.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Sprecher war Steffen Groth. Ich fand
seine Arbeit nicht so gelungen. Die Stimme selbst hatte zwar einen guten Klang,
allerdings hatte er eine sehr nervende Art die Sätze zu beenden. Er zog die
Worte so seltsam lang wie „hatteeee“, „konnteee“, „kommeeeen“. Darüber hinaus
war alles nur herunter gelesen. Emotionen gab es dann nicht in den Gesprächen,
wo sie hin gehören, sondern im Text dazwischen. Dies passte für mich überhaupt
nicht. Dazu kam, dass er den einzelnen Personen keine eigene Stimme gab. Wenn
mehrere Leute miteinander sprachen, hatte ich Probleme, wer gerade redet.
Der
Inhalt selbst hörte sich wirklich spannend an. Für mich selbst kam allerdings in
dem kompletten Hörbuch absolut keine Spannung auf. Recht früh wusste man schon
über die Anzahl und das Geschlecht der Attentäter Bescheid. Auch kann man sich
viel zu früh denken, wer am Ende der Spitzel ist. Es wird einem praktisch schon
fast auf die Nase gebunden.
Das
ganze zieht sich ziemlich, obwohl das Hörbuch recht kurz ist. Der
Bundespräsident ist nervig und überheblich. Velten irgendwie gestört, hat mit
seinem Alkoholabsturz zu kämpfen und sucht fast schon den Sinn seines Lebens.
Und der Rest ist auch nicht besser.
Ich
fand keine Person sympathisch und konnte irgendwie auf alle verzichten. Es war
zeitweise auch zu viel Gelaber. Da erfährt man ellenlang die Story eines der
Attentäter. Er ist einer der Besten, der Besten, der Besten. Keiner kann mit
ihm mithalten, keiner kann ihm was anhaben, blablabla … ja, das komplette
Kapitel hätte man dann auch so gar nicht gebraucht.
Der
Krimi war so wirklich gar nicht mein Fall. Ich musste mich auch schon
anstrengen, dass ich beim Hören noch dabei geblieben bin und nicht mit den
Gedanken schon wieder wo anders war. Von der Inhaltsangabe her hätte ich mir
das Buch wesentlich besser vorgestellt.
2
/ 5 Sterne
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen