Freitag, 14. August 2020

 

Rezension zu „Nordseedämmerung – HB“

 

Bundespräsident Jochen Bramberger will seinen Urlaub dieses Jahr inkognito auf Juist verbringen. Juist ist eine der ostfriesischen Inseln und recht klein. Selbst ein Auto darf darauf nicht fahren. Das dürfte doch für die Security ein leichtes sein, den Urlaub ungestört ablaufen zu lassen.

 

Doch schon kurz nach der Ankunft der Truppe findet eine Demo vor dem Hotel statt. Wer hat da etwas durchsickern lassen?

 

Kriminalhauptkommissar Tobias Velten ist eigentlich nur zur Unterstützung mit von der Partie. Er wird allerdings mitgeschickt um die Augen offen halten. Immerhin ist ein Spitzel in der Truppe und muss gefunden werden. Denn schon viel zu oft wurden Informationen an die Reporter weiter gegeben, die eigentlich noch geheim waren.

 

So kann sich Velten etwas zurück nehmen und beobachten. Doch schneller als ihm lieb ist, ist er mitten drin und muss alles geben um den Bundespräsidenten zu schützen.

 

„Nordseedämmerung – HB“ ist ein Krimi aus der Feder des Autors Christian Kuhn.

 

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Sprecher war Steffen Groth. Ich fand seine Arbeit nicht so gelungen. Die Stimme selbst hatte zwar einen guten Klang, allerdings hatte er eine sehr nervende Art die Sätze zu beenden. Er zog die Worte so seltsam lang wie „hatteeee“, „konnteee“, „kommeeeen“. Darüber hinaus war alles nur herunter gelesen. Emotionen gab es dann nicht in den Gesprächen, wo sie hin gehören, sondern im Text dazwischen. Dies passte für mich überhaupt nicht. Dazu kam, dass er den einzelnen Personen keine eigene Stimme gab. Wenn mehrere Leute miteinander sprachen, hatte ich Probleme, wer gerade redet.

 

Der Inhalt selbst hörte sich wirklich spannend an. Für mich selbst kam allerdings in dem kompletten Hörbuch absolut keine Spannung auf. Recht früh wusste man schon über die Anzahl und das Geschlecht der Attentäter Bescheid. Auch kann man sich viel zu früh denken, wer am Ende der Spitzel ist. Es wird einem praktisch schon fast auf die Nase gebunden.

 

Das ganze zieht sich ziemlich, obwohl das Hörbuch recht kurz ist. Der Bundespräsident ist nervig und überheblich. Velten irgendwie gestört, hat mit seinem Alkoholabsturz zu kämpfen und sucht fast schon den Sinn seines Lebens. Und der Rest ist auch nicht besser.

 

Ich fand keine Person sympathisch und konnte irgendwie auf alle verzichten. Es war zeitweise auch zu viel Gelaber. Da erfährt man ellenlang die Story eines der Attentäter. Er ist einer der Besten, der Besten, der Besten. Keiner kann mit ihm mithalten, keiner kann ihm was anhaben, blablabla … ja, das komplette Kapitel hätte man dann auch so gar nicht gebraucht.

 

Der Krimi war so wirklich gar nicht mein Fall. Ich musste mich auch schon anstrengen, dass ich beim Hören noch dabei geblieben bin und nicht mit den Gedanken schon wieder wo anders war. Von der Inhaltsangabe her hätte ich mir das Buch wesentlich besser vorgestellt.

 

2 / 5 Sterne

 


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