Montag, 29. Juni 2020


Rezension zu „Im Bruchteil der Sekunde – HB“

Als Sean King vor acht Jahren eine kurze Unaufmerksamkeit passiert, ist er seinen Job los. Er arbeitete als Secret Service Agent mit dem Auftrag einen Präsidentschaftskandidaten zu schützen. Dieser wurde jedoch vor seiner Nase ermordet.

Heute passiert der Agentin Michell Maxwell fast das gleiche. Bei ihr wird der Kandidat allerdings entführt und nicht erschossen.

Michell wird suspendiert. Sie fängt selbständig mit Nachforschungen an. Hierbei stolpert sie über den acht Jahre alten Fall und sieht sich die Überwachungsbänder genauer an. Ihr fällt auf, dass King kurz vor dem Schuss auf den Kandidaten seinen Blick abwendet und somit nicht reagieren kann. Was hat er gesehen?

Und was hat das mit ihrem eigenen Versagen zu tun?

„Im Bruchteil der Sekunde“ ist der erste Teil der Maxwell & King Reihe aus der Feder des Autors David Baldacci.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Es wurde von der Sprecherin Franziska Pigulla vorgelesen. Ich hatte oft bei den Gesprächen keine Ahnung, wer jetzt den Satz beendet hat und wer als nächstes spricht. Leider hatte die Sprecherin nicht den Drang, den einzelnen Personen eigene Stimmen zu geben. Auch nicht wirklich weibliche und männliche Stimmen zu unterscheiden, was ich auf die Dauer als sehr schwierig empfand.  

Den Inhalt selbst fand ich ziemlich an den Haaren herbeigezogen und nicht besonders spannend.

King, ok, es war etwas interessant, was vor acht Jahren wirklich passierte. Ansonsten fragte ich mich, was er in der Story sollte. Mittlerweile war er Anwalt und Finder von ein paar Leichen, die er ohne den neuen Fall wohl aber auch nicht gefunden hätte.

Maxwell war ja mega überflüssig. Sie ist suspendiert, weißt sich mit ihrer Anstecknadel aus und macht im „Büro“ als wäre nichts gewesen. Verlangt Akteneinsicht und Hilfe bei den Kollegen. Weiß anscheinend keiner von denen, dass sie gerade einen Präsidentschaftskandidaten verlegt hat und suspendiert ist.

Die Story wird dann wirklich abstrus, als sie diesen acht Jahre alten Fall aufrollt. Gut, natürlich gibt es Parallelen und er ist wichtig für den neuen Fall. Aber auch nur, weil es der Autor so wollte.

Und dann geht es natürlich rund. Eine suspendierte Agentin und einer, der seit acht Jahren schon gar nicht mehr bei dem Verein und jetzt Anwalt ist, gehen mal so eben ermitteln. Dazu kommt, dass jeder und alles schön Auskunft gibt und kuscht. Das geht sogar so weit, dass sie Leute bedrohen.

Mal ganz davon abgesehen, dass außer den beiden keiner, wirklich keiner, nach dem Präsidentschaftskandidaten sucht. Na, der ist ja auch nicht wirklich erforderlich und wichtig für das Buch.

Der Fall ist einfach unglaubwürdig, konstruiert und absolut langweilig. Es nervt teilweise sogar, dass Kapitel mit einer megamäßigen Entdeckung enden, aber nicht gesagt wird was es ist. Gut, man könnte sagen, das steigert die Spannung, hier hatte ich allerdings nur ein Augenrollen für solche Inszenierungen übrig. Weil es einfach nach dem zweiten Mal nervig wird.

Zum Showdown wird dann alles, was ein Actionstreifen aufbringen kann, aufgefahren. Es ist aber wirklich irgendwie nur noch lächerlich. Da blieb mir eigentlich nur noch ein, na dannnn …

Ich gestehe, dass es am Ende so ein Gelaber und Gemache war, dass ich gar nicht weiß, wer der Täter war. Das schlimmste daran ist, es ist mir auch noch völlig egal. Ich lasse das Hörbuch nicht einmal mehr die zwei drei Kapitel zurück springen. Hauptsache, ich bin endlich durch. Wobei ich mich echt fragte, warum ich das nicht schon früher beendet habe. Aber irgendwie hat man manchmal doch noch Hoffnung, dass das Ende wenigstens ein super wird.

1 / 5 Sterne



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