Dienstag, 16. April 2024

 Rezension zu „Absturz – HB“

 

Minuten nach dem Start stürzt Flug 1421 ins Meer. Das Flugzeug ist nicht mehr lenkbar, ein Triebwerk explodiert. Die meisten Passagiere können aus dem Flugzeug entkommen, bevor es sinkt.

 

Doch wer hat mehr Chancen, die Leute auf dem Wasser oder die im gesunkenen Flugzeug?

 

Relativ schnell ist klar, dass in dem gesunkenen Wrack noch Menschen leben. Es wird alles drangesetzt, um die Leute lebend zu retten.

 

Die Zeit läuft unerbittlich ab.

 

„Absturz – HB“ ist ein Thriller aus der Feder des Autors T. J. Newman.

 

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Sprecher Uve Teschner hat wie immer fantastische Arbeit geleistet. Die Stimme von Michaela Gaertner mochte ich gar nicht. Ich mag es nicht, wenn der Text so furchtbar dramatisiert wird. In den Gesprächen ist das in Ordnung, aber nicht beim normalen Text. Das ist nicht so meins.

 

Tja, wo soll ich da anfangen? Um es genau zu sagen, ich kann mir quasi den Film schon vorstellen. In der Hauptrolle Jason Statham. Ein absolut überdrehter, nerviger, unrealistischer und unglaubwürdiger Actionstreifen. Quasi Jason Statham auf den Leib geschneidert.

 

Das Hörbuch fängt noch ganz gut und spannend an. Aber lass das mal eine Stunde von neun Stunden anhalten.

 

Der Fall wird aus zwei Sichtweisen erzählt. Einmal den Part von Will, den Uve Teschner spricht. Er befindet sich mit seiner Tochter im Flugzeug. Der andere Part ist Chris, die Michaela Gaertner spricht. Sie ist Industrietaucherin und befindet sich gerade auf einem Flugzeugträger.

 

Will ist mit ein paar anderen Passagieren, Bordpersonal und der Kapitänin im Flugzeug unter Wasser. Ganz klar, ein Part für Statham. Er ist Ingenieur, lebt getrennt und geht seiner Tochter auf die Nerven. Aber, er weiß alles besser, hat alles im Griff und stellt alles, was von oben kommt, in Frage.

 

Chris, ist intelligenter, als die Navy und alle Spezialisten, die man vor Ort finden kann. Sie kann alles, weiß alles besser und ist die Übermutter in Person.

 

Ich hatte eigentlich nach ein paar Minuten die Lösung der ganzen Sache. Die intelligenten Protagonisten brauchten dafür Buchstunden. Nun gut, ich hab ja auch keine Ahnung.

 

Und was wäre so ein Drama, ohne ständige schlechte Nachrichten. Natürlich hat die Navy ein kleines Gefährt zum Retten von U-Boot Besatzungen. Allerdings ist das gute Stück kaputt und keiner hatte die Idee, das Teil zwischenzeitlich zu reparieren. Wozu braucht man auch so eine Rettungskapsel für U-Boot Besatzungen. So etwas wird schließlich völlig überbewertet.

 

Es wird was angeschweißt und kurz vor der Benutzung zerbricht das Teil. Ist aber kurz drauf neu gemacht. Ja, wozu hat man die Spezialisten an Bord.

 

Chris krätscht überall dazwischen und nervt nur herum. Schließlich ist ja ihre Familie da unten. Ich schätze, im wahren Leben wäre sie von Bord geflogen. Und zwar im hohen Bogen und ins Wasser. Mit der Navy springt in Real wohl keiner so um.

 

Will ist das absolute Glanzstück zu Chris. Absolut gleich nervend und arrogant.

 

Auch hier, geht schief, was schief gehen kann. Es war schon lächerlich, wie schief alles gelaufen ist. So richtig nach Liste. Wir tun das, kann das schiefgehen? Ja, und wie es schief gehen kann. Kann man es voraussehen? Ja, man kann. Ich war ständig am Lachen und Aufstöhnen.

 

Ich meine, eine elfjährige, die alleine ins Sommerlager fliegen will und sauer ist, weil ihr Vater mit ihr fliegt, isst einen Keks. Auf der Verpackung steht Erdnuss, sie weiß, dass sie allergisch gegen Erdnüsse ist. Wieso isst sie den Keks dann? Dann kann man sie auch nicht alleine in das Sommerlager lassen.

 

Dazu, wenn ich einer der Taucher gewesen wäre und Will hätte mich so angeblafft, sorry, dann bleib doch im Flugzeug, ich hab besseres zu tun und muss mich nicht so anschnautzen lassen.

 

Und dann noch die Rückblicke. So etwas von unnötig und langweilig. Die Teile haben den bisschen Faden den ich endlich mal hatte, jedes Mal komplett durchtrennt. Ich habe bei den Teilen auch jedes Mal komplett abgeschaltet.

 

Was soll ich sagen. Die Story, anfänglich recht interessant und spannend. Die Protagonisten völlig von sich überzeugt und nervend. Wenn irgendetwas in Angriff genommen wurde, konnte man davon ausgehen, dass es schief ging. Wer überlebt, war auch klar. Von den Leuten die im Flugzeug gefangen waren, war klar wer raus kam und wer nicht.

 

Es wurde hier so auf Action und die beiden Hauptcharaktere wert gelegt, dass das ganze für mich nicht spannend, sondern nervig und lächerlich wirkte. Es wäre um einiges besser gewesen, wenn Chris eine fremde Person gewesen wäre, die einfach dafür kämpft, die Leute zu retten. Dieses heile Familie spielen, wobei sie getrennt leben, fand ich so aufgesetzt.

 

Sorry, ich konnte dem Buch nichts, absolut nichts abgewinnen. Normal wäre es hier gerade mal 1 Stern. Ich vergebe hier noch zwei Sterne, weil ich Uve Teschner sehr gerne zu höre und er wirklich immer sehr gute Arbeit leistet. Und weil zumindest der Anfang des Buches noch einigermaßen spannend war.

 

2 / 5 Sterne



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