Rezension
zu „Die Verlobten des Winters- HB“
Ophelia
ist mit ihrem Leben so glücklich, wie es ist. Sie führt ein Museum für das sie
ein ganz spezielles Händchen hat. Sie kann nämlich mit ihren Händen die
Vergangenheit von Gegenständen lesen.
Doch
schneller als ihr lieb ist, endet ihr beschauliches Leben. Sie wird an einen
Fremden verheiratet. Zumindest soll sie ihn noch heiraten. Ihr bleibt auch
nicht viel Zeit, schon bald ist der Aufbruch ins fremde Land. Zur Arche Pol, wo
es immer kalt ist und fast nie hell wird.
Ophelia
ist unglücklich. Doch sie reist ohne Worte mit ihrem neuen Gefährten und ihrer Patentante
Roseline Richtung Pol.
Kaum
in der neuen Welt angekommen verschwindet Thorn, ihr Verlobter und sie steht
unter der Knute von Throns Tante Berenilde.
Ophelia
ist ihr und den Intrigen am falschen Hofe hoffnungslos ausgeliefert.
„Die
Verlobten des Winters - HB“ ist der erste Band der Serie der Spiegelreisenden
aus der Feder der Autorin Christelle Dabos.
Gelesen
wurde das Buch von der Sprecherin Laura Maire. Ihre Stimme hörte sich fantastisch
an. Sie konnte das Geschriebene sehr gut nahe bringen.
Und
das war es dann auch schon am positiven, an dem Hörbuch.
Die
Autorin wollte eine interessante neue Welt erschaffen. Es ist ihr gehörig
misslungen. Hätte sie einfach eine neue Fantasy Welt erschaffen, wäre das auch
in Ordnung gewesen und ich hätte nicht weiter darüber berichtet. Hier wirft die
Autorin allerdings ein, dass es einmal die Erde war. Es gibt zum Beispiel noch
Uralt-Telefone und Autos, allerdings gibt es keinen Strom. Was mich im
Zusammenhang schon störte. Sie ging auf ihre Welt auch überhaupt nicht ein. Es
wurde nicht einmal angerissen, warum die Erde in 21 schwebende Archen ( Teile )
auseinander gebrochen war. Oder warum auf einmal Magie in den Menschen war. Es
ist toll, wenn sich Autoren neue Welten erschaffen, allerdings absolut übel,
wenn sie über ihre eigenen Welten nicht die geringste Ahnung haben. Somit sieht
es für mich aus, als wäre einfach was auf’s Blatt getippt worden, ohne zu überlegen
was es eigentlich mal werden sollte. Meiner Meinung nach sehr schlecht.
Die
Figuren sind übelster Sorte. Thorn ist der mega Macho und Herrscher über
Ophelia. Sie hat gefälligst zu machen und zu denken, was er will. Gruselig.
Berenilde
eine intrigante, selbstverliebte Herrscherin über Throns Verlobte. Sie
behandelt Ophelia und Roseline wie ihre Sklaven.
Ophelia,
da darf ich gar nicht anfangen. Ich frage mich, wie eine Autorin, noch eine
weibliche Autorin, so eine Hauptfigur erschaffen kann. Ophelia passte
vielleicht nach Anno 1700, war aber bei weitem keine Figur, die Rückgrat oder
auch nur ein Funke Intelligenz oder Selbstachtung besessen hätte. Dazu kommt, dass sie nur dumm erscheint, weil sie ständig etwas kaputt macht. Ich hab in
meinen gesamten Lesejahren nicht eine Protagonistin gehabt, die so
selbstzerstörerisch hörig war und zwar jedem, der im Buch aufgetreten ist. Was
geht in einer Autorin vor, die Frauen, vor allem junge Frauen, in solch einem
Licht zeichnen?
Ich
möchte nicht zu viel verraten, aber Ophelia wurde fast als Sklavin gehalten,
wurde geschlagen, misshandelt in allen Variationen, außer Vergewaltigung. Und
sie fand es teilweise auch noch gerecht und schämte sich dafür, dass sie nicht
besser war. Unglaublich.
Ich
habe das Buch nur fertig gehört weil ich dachte, das muss doch irgendwie noch
besser werden. Nein, wurde es nicht. Das einzige Mal, dass sich Ophelia wehrte
war, als sie eine Karaffe Wasser ausschüttete. Da dachte ich kurz, wenigstens
haut sie demjenigen auch noch die Karaffe auf den Schädel, nein, es war dann
nur das Wasser, das sie ausschüttete. Respekt …
Dazu
die ganze Story im Hintergrund. Heiraten unter Verwandtschaft und ab und zu mal
jemand aus einer anderen Arche um neues Blut unter das alte zu mischen. Das
klappte schon im Mittelalter bei den Adligen nicht. Ein „Familiengeist“ der
sich Horden von Mätressen hält, Frauen schwängert und schon seine Blicke auf
junge Mädchen/Kinder wirft. Meine Frage hier, ein Geist? Echt jetzt? Eine
Ophelia die Tagein Tagaus ihre alten Handschuhe trägt, nie wäscht und ständig
an den Nähten knabbert. Igitt!! Und noch schlimmer, alles am Pol ist nur Trug
und Lug. Die Welt ist nur schön, weil es Illusionisten gibt, die den schönen
Schein wahren. Ich sage nur, ich sehe goldene Tapeten, anstatt den Schimmel an
der Wand. Ihhhhh!!!
Ich
für mich finde, das Hörbuch ging überhaupt nicht. Und ich bin mir sicher, ich
werde keinen zweiten Teil hören oder lesen. Mag sein, dass die restlichen Bände
besser sind oder einiges Aufklären werden. Ich persönlich kann darauf getrost
verzichten.
1
/ 5 Sterne
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