Rezension
zu „Früher war alles leichter – Ich zum Beispiel“
„Früher
war alles leichter – Ich zum Beispiel“ ist ein Buch aus der Feder der Autorin
Simona Meyer.
Das
Cover sieht sehr witzig aus und verspricht eine locker leichte Lektüre.
Am
Anfang war ich vom Inhalt her auch sehr angetan. Ich musste über manche
Aussagen schon ganz schön lachen. Der Schreibstil ist locker und lässt sich
flott lesen. Am Anfang mochte ich auch gar nicht mehr damit aufhören.
So
in der Mitte etwa hat sich das Blatt bei mir absolut gewendet. Ich musste dann
auch mal nach dem Alter der Autorin sehen und feststellen, dass sie sogar drei
Jahre jünger ist, als ich.
Um
ehrlich zu sein, möchte ich keiner Frau dieses Buch weiter empfehlen. Ich habe
bislang keine Frau kennen gelernt, die eine solche altbackene Meinung über
Frauen und das Alter hat, als die Autorin. Selbst meine Mutter mit ihren 80
Jahren, hat eine jüngere und bessere Einstellung zum weiblichen Geschlecht als
sie.
Muss
ich mir da wirklich von der Autorin vorsagen lassen, dass man ab 40 gefälligst
abzubauen hat. Keine bunten Haare mehr, nicht groß schminken, am besten nur
noch altbackene Kleidung anziehen. Selbst das Auto, das man ab 40 fahren
sollte, wird einem nahe gelegt. Ganz zu schweigen, dass man die Kurve bekommen
muss, um sich auch ja seine Haare abzuschneiden.
Ich
fragte mich wirklich, in welchem Jahrhundert ich in dem Buch angelangt bin. Wenn
ich solche Einstellungen höre, kann ich mir auch gut vorstellen, warum manche
Männer wieder zu jüngeren Frauen greifen wollen, wenn ihre Frauen ab 40 meinen,
sie müssten jetzt 300 Jahre in der Zeit zurück fallen und zerfallen.
Hier
muss ich meine Mutter wieder einwerfen. Mit ihren 80 Jahren trägt sie enge
Stretch Jeans mit Stickereien und bunte Shirt Blusen. Was sollte sie der
Meinung der Autorin nach sonst tragen? Braune wadenlange Faltenröcke und
gebügelte beige Blusen? Oder die typische Kittelschürze aus dem Anfang des
letzten Jahrhunderts?
Die
Autorin sollte wirklich einmal ihre Einstellung überdenken, bevor sie solche
Vorschläge von sich gibt.
Im
Schlusswort hat die Autorin zwar versucht, die Kurve noch einmal zu bekommen,
hat bei mir aber nicht mehr funktioniert.
Manche
mögen das Buch erheiternd finden, ich fand es eher ernüchternd. Vielleicht
störe ich mich auch zu extrem an den Aussagen der Autorin, wie eine Frau ab
einem gewissen Alter sein muss. Ich mag solches Schubladendenken überhaupt
nicht und gehe in meinem Alter auch weiterhin gerne in Cosplay Klamotten auf
Rollplay Conventions, anstatt im Wadenlangen Blümchenrock zum Kaffeekränzchen.
1
/ 5 Sterne
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