Samstag, 20. Januar 2018

Rezension zu „Herzschlag der Gewalt“

Kenia. In Armut und Krieg wächst der Junge Chiballa auf. Als sein Dorf überfallen und seine Eltern ermordet werden endet für ihn sein bisheriges Leben. Er wird aufgegriffen und als Kindersoldat ausgebildet. So fällt er in die gleiche Schiene, wie die Mörder seiner Eltern.

Deutschland. Alexander Hartmann hat keine einfache Kindheit. Die Mutter ist früh gestorben und der Vater ein Säufer und Schläger. Als Jugendlicher rutscht er ab und fällt in die Drogen- und Rockerszene. Doch er kann sich noch einmal raffen und schafft es zur Bundeswehr. Dort wird er vom Bundesnachrichtendienst als Agent angeworben.

Bei beiden Männern läuft in ihrem Leben gewaltig etwas schief. Und doch haben beide miteinander zu tun und treffen aufeinander.

Der Tanz der Gewalt hat begonnen.

„Herzschlag der Gewalt“ ist ein Thriller aus der Feder des Autors Matthias Soeder.

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Die Grafik ist fantastisch, es passt einfach alles zusammen und ist genau mein Ding. Die Inhaltsangabe hat mir dann den Rest gegeben und ich musste das Buch unbedingt lesen.

Ich muss gleich zu Anfang erwähnen, dass das Buch wirklich nichts auslässt. Fast würde ich behaupten, dem Buch müsste eine „FSK 18“ aufgedruckt werden, denn für zarte Gemüter ist die Story nun wirklich nicht gedacht.

Die Geschichte von Chiballa ist von Gewalt geprägt. Und dies bringt der Autor ganz deutlich rüber. Als Kind hatte Chiballa kaum Gelegenheit zu lernen was Liebe, Freundschaft und Familie bedeutet. Auch sonst wurde ihm keine Ausbildung zuteil. Dies wirkt sich auf sein weiteres Leben aus. Im Grunde ist er ein kleines, dummes, bockiges Kind geblieben. Aber im Laufe seines Lebens hat er gelernt, dass man durch Brutalität Macht und Geld erlangen kann. Diese Brutalität lebt er auf der einen Seite komplett aus. Auf der anderen Seite ist er halt auch noch das Kind, das nicht sehr weit denken kann.

Die Figur von Chiballa ist sehr brutal in ihrer Art beschrieben. Ich finde allerdings, dass sie sehr realistisch dargestellt wurde. Gerade diese Kapitel sind auch mehr als heftig geschrieben.

Die Figur um Alexander finde ich auch sehr realistisch gehalten. Den Werdegang fand ich sehr interessant. Alexander hat zwar auch seine Haken und eine gewisse Brutalität wohnt in ihn, trotzdem bricht er nicht so aus sich heraus, wie Chiballa. Man merkt da schon, dass er in einem anderen Land auf die Welt kam.

Der Schreibstil selbst ist spannend und rasant. Man möchte immer noch ein Kapitel weiter lesen.

Ich muss wirklich sagen, dass ich selten so ein durchweg gelungenes Werk gelesen habe. Es passt für mich hier wirklich alles, das Cover, der Inhalt, der Schreibstil.

Das Einzige, was mir nicht ganz gefallen hat, war am Schluss das Pünktchen „heile Welt“ auf den letzten Seiten des Buches. Es passte für mich nicht ganz, dass es am Ende so abgelaufen ist. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben, sonst müsste ich spoilern.

Ich kann nur sagen, besser kann man so ein Buch nicht schreiben. Ich kann es wirklich nur weiter empfehlen. Nur muss man sich halt darüber im Klaren sein, dass hier mehr realistische Gewalt vorhanden ist, wie in manch blutigem „normalen“ Thriller. Oft werden da einfach nur kranke Ideen aufgeschrieben, die aus reiner Fantasy entstanden sind. Hier handelt es sich aber leider um die Realität und Brutalität des echten Lebens. Man muss beim Lesen also starke Nerven mitbringen.


5 / 5 Sterne


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