Rezension
zu „Junktown“
Eine
Welt in der Zukunft. Konsum und Drogen werden hier groß geschrieben, sogar vom
Staat angeordnet und überprüft. Die Welt ist so kaputt, dass die Menschheit
sich nicht mehr selbst fortpflanzen kann. Sogenannte Brutmütter haben das
Gebären übernommen. Riesengroße Maschinen, die der Produktion von Menschen
dienen.
Und
dann passiert es. Solomon Cain wird zu einem Vorfall gerufen. Eine junge
Brutmutter ist ermordet worden. Zuerst sieht es nach einer Beziehungstat aus. Der
Ontogenetiker Thon steht an erster Stelle auf der Fahndungsliste. Und Cain
setzt sich gleich in Bewegung um, den Typen dingfest zu machen. Doch auch der
Geburtsvorstand der Pregnantam, der Firma, der die Brutmutter gehört, möchte
mit Cain ein paar Wörtchen reden.
„Junktown“
ist ein Roman aus der Feder des Autors Matthias Oden.
Der
Roman lässt sich irgendwie zwischen Dystopie und Science Fiction eingliedern. Der
Schreibstil des Autors ist einzigartig. Die Wortgewandtheit und der
Einfallsreichtum sind wirklich bemerkenswert. Oden schafft eine Welt, die ich
bisher noch nie gehabt hatte.
Ich
war gleich auf der ersten Seite schon in die Geschichte versunken. Diese Welt
ist so krank und kaputt, dass ich nur am Lachen war. Ich könnte gar keine
Beispiele nenne, ich müsste das komplette Buch wiedergeben. Die Story war
absolut meine Schiene.
Alleine
die Idee mit diesen Brutmüttern, darauf muss man erst einmal kommen. OK, manche
Sachen waren vielleicht etwas fraglich. Wie kann sich ein Mensch in eine
Brutmutter verlieben, aber seien wir doch mal ehrlich, gibt es nicht jetzt
schon genug Menschen, die ihr Auto oder sonst was wirklich lieben? Also ist das
dann doch nicht wieder so weit hergeholt.
Auch
der Einfall, dass man vom Staat her Drogen konsumieren muss, ist mal etwas ganz
anderes. Nur auf einen Abstinenzschein kann man bei bestimmten Fällen auf
Drogen verzichten. Könnte man auch sagen, ist ja kein Wunder, wenn sich die
Menschheit deswegen nicht mehr selbst fortpflanzen kann. Und die Tatsache, dass
man sich Menschen züchten kann, wie man sie braucht ist auch nicht so abwegig.
Es gibt heute auch schon genug, die gerne in die Gene ihrer Kinder alles Mögliche
spritzen würden. So scheint es auch nicht so abwegig, dass man Brutmütter mit
verschiedenen Humanklassen schwängern lassen kann. Man braucht auch schließlich
immer bestimmte Personen für bestimmte Dinge. So kommt niemand unnötig auf die
Welt. Und wenn dann doch mal nur die Klasse D heraus fällt, dann wird das
Material gleich zum Recyceln benutzt, wie praktisch. Hab ich schon erwähnt, wie
krank und abgefahren das Buch ist?
Ob
man die Personen im Buch mögen muss? Keine Ahnung. Ich glaube, sie sind einfach
zu kaputt, um richtig gemocht zu werden. Egal, ich fand Caine und Stukk einfach
nur klasse.
Natürlich
ist die Story in ihrer Art Geschmackssache. Ich persönlich fand das Buch
einfach klasse, humorvoll, unterhaltend, erfrischend in der Wortschöpfung und
einfach nur genial.
5
/ 5 Sterne
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