Montag, 10. April 2017

Rezension zu „Deadwater. Das Logbuch“

Fünfzehn Jugendliche, die es faustdick hinter den Ohren haben, werden von ihren Eltern verdonnert ein paar Monate auf einem Segler zu verbringen. Fast alle Kinder stammen aus schwerreichen Familien und können somit die horrenden Kosten für die Fahrt bezahlen. Doch schon kurze Zeit später fängt es an, dass die Erwachsenen auf dem Schiff verschwinden. Bis auf einmal die Jugendlichen komplett alleine auf dem Schiff sind.

Noch im ersten Schreck drin, erhalten sie eine mysteriöse Nachricht, der sie nachgehen sollen, sonst passiert etwas Schreckliches. So schippern die Jugendlichen mondän durch die Meere und fahren einen Hafen an um die Anforderungen der Nachricht zu erfüllen. Doch das war es noch lange nicht …

„Deadwater. Das Logbuch“ ist aus der Feder der Autoren Tobias Rafael Junge und Nils Andersen.

Das Buch ist auf den ersten Blick ein richtiger Hingucker. Das Cover ist absolut genial gestaltet. Das rote Meer, der Hai, das versunkene Boot, die Mine … wirklich Hammer. Innen ist das Buch ebenfalls ein Einzelstück. An den Rändern sind sehr viele Hinweise, Ideen, Gespräche und Bilder hin gekritzelt. Wie in einem richtigen Heft, in dem Jugendliche etwas dazuschreiben wollen. Dazu ist noch ein Bild der Crew zu finden. Hinten werden dann die einzelnen Personen nochmals vorgestellt. Außerdem findet man noch ein kleines Seemannslexikon.

Die Story ist leider nicht so prickelnd wie die Optik. Die Inhaltsangabe verspricht hier einen spannenden Jugendroman. Dass der Inhalt des Buches nicht einem normalen Roman entspricht, ist auf den ersten Blick natürlich klar. Die Story ist nicht linear, wie ein Roman geschrieben. Er ist zwar jetzt nicht wie ein richtiges Logbuch gehalten, jedoch ist er schon sehr speziell, was mir wiederum sehr gut gefallen hat.

Für mich ist die Story an sich eher zäh und unausgereift. Aus teils verwöhnten, reichen Teens wird hier von jetzt auf sofort eine gut ausgebildete Crew, die super zusammenhält, keinen Streit hat und alle die gleiche Meinung haben. Für mich ist das etwas sehr an den Haaren herbei gezogen. Vor allem, weil die Teens alleine mit dem Schiff in den Meeren herum segeln. Es gibt keinerlei Probleme, man kann die Karten lesen, das Schiff bedienen, hat einen super Koch dabei, der aus allem gutes Essen zaubern kann. Die Mädchen haben keine Probleme mit der Hygiene, MakeUp wird gar nicht erwähnt. Ja, das sind alles Kleinigkeiten, aber so ist das nun mal, wenn 15 Jugendliche zwischen 13 und 15 zusammen gestopft werden.

Dazu kommt ein wichtiger Punkt am Ende, der so emotionslos ist, dass ich ihn fast überlesen hätte. An dem Punkt waren dann alle wieder so kalt und abgebrüht, dass es schon wieder erschreckend ist.

Inhaltlich würde ich hier gerne so einiges erwähnen, was mir nicht gefallen hat. Da ich aber nicht spoilern möchte, lasse ich das hier an dieser Stelle. Ich sage nur, ich war mit dem Inhalt der Story gar nicht zufrieden.

Dazu kommt, dass das Bild im Buch falsch ist. Zum einen fehlt eine Person, und ich weiß nicht, warum sie auf dem Bild fehlt. Zum anderen wurde ein aufbrausendes Mädchen mit Glatze zu einem schüchternen Jungen mit Haaren gestaltet. Tut mir leid, mit so etwas komme ich aber nicht klar. Entweder sollte dann der Text oder das Bild angeglichen werden, wenn ich schon Bilder der Personen in einem Buch ablichte.

Von der Story her hat mich letzten Endes so viel gestört, dass ich hier nicht mehr als 2 Sterne vergeben kann. Das Buch ist ein Experiment, auf das man sich einlassen kann. Vielen anderen Lesern gefällt dieses Buch sehr gut. Für mich war einfach alles zu überdreht und nicht wirklich real um es für sehr gut zu empfinden.


2 / 5 Sterne


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