Rezension
zu „Deadwater. Das Logbuch“
Fünfzehn
Jugendliche, die es faustdick hinter den Ohren haben, werden von ihren Eltern
verdonnert ein paar Monate auf einem Segler zu verbringen. Fast alle Kinder
stammen aus schwerreichen Familien und können somit die horrenden Kosten für
die Fahrt bezahlen. Doch schon kurze Zeit später fängt es an, dass die
Erwachsenen auf dem Schiff verschwinden. Bis auf einmal die Jugendlichen komplett
alleine auf dem Schiff sind.
Noch
im ersten Schreck drin, erhalten sie eine mysteriöse Nachricht, der sie
nachgehen sollen, sonst passiert etwas Schreckliches. So schippern die
Jugendlichen mondän durch die Meere und fahren einen Hafen an um die
Anforderungen der Nachricht zu erfüllen. Doch das war es noch lange nicht …
„Deadwater.
Das Logbuch“ ist aus der Feder der Autoren Tobias Rafael Junge und Nils
Andersen.
Das
Buch ist auf den ersten Blick ein richtiger Hingucker. Das Cover ist absolut
genial gestaltet. Das rote Meer, der Hai, das versunkene Boot, die Mine …
wirklich Hammer. Innen ist das Buch ebenfalls ein Einzelstück. An den Rändern
sind sehr viele Hinweise, Ideen, Gespräche und Bilder hin gekritzelt. Wie in
einem richtigen Heft, in dem Jugendliche etwas dazuschreiben wollen. Dazu ist
noch ein Bild der Crew zu finden. Hinten werden dann die einzelnen Personen
nochmals vorgestellt. Außerdem findet man noch ein kleines Seemannslexikon.
Die
Story ist leider nicht so prickelnd wie die Optik. Die Inhaltsangabe verspricht
hier einen spannenden Jugendroman. Dass der Inhalt des Buches nicht einem
normalen Roman entspricht, ist auf den ersten Blick natürlich klar. Die Story
ist nicht linear, wie ein Roman geschrieben. Er ist zwar jetzt nicht wie ein
richtiges Logbuch gehalten, jedoch ist er schon sehr speziell, was mir wiederum
sehr gut gefallen hat.
Für
mich ist die Story an sich eher zäh und unausgereift. Aus teils verwöhnten,
reichen Teens wird hier von jetzt auf sofort eine gut ausgebildete Crew, die super
zusammenhält, keinen Streit hat und alle die gleiche Meinung haben. Für mich
ist das etwas sehr an den Haaren herbei gezogen. Vor allem, weil die Teens
alleine mit dem Schiff in den Meeren herum segeln. Es gibt keinerlei Probleme,
man kann die Karten lesen, das Schiff bedienen, hat einen super Koch dabei, der
aus allem gutes Essen zaubern kann. Die Mädchen haben keine Probleme mit der
Hygiene, MakeUp wird gar nicht erwähnt. Ja, das sind alles Kleinigkeiten, aber
so ist das nun mal, wenn 15 Jugendliche zwischen 13 und 15 zusammen gestopft
werden.
Dazu
kommt ein wichtiger Punkt am Ende, der so emotionslos ist, dass ich ihn fast
überlesen hätte. An dem Punkt waren dann alle wieder so kalt und abgebrüht,
dass es schon wieder erschreckend ist.
Inhaltlich
würde ich hier gerne so einiges erwähnen, was mir nicht gefallen hat. Da ich
aber nicht spoilern möchte, lasse ich das hier an dieser Stelle. Ich sage nur,
ich war mit dem Inhalt der Story gar nicht zufrieden.
Dazu
kommt, dass das Bild im Buch falsch ist. Zum einen fehlt eine Person, und ich
weiß nicht, warum sie auf dem Bild fehlt. Zum anderen wurde ein aufbrausendes
Mädchen mit Glatze zu einem schüchternen Jungen mit Haaren gestaltet. Tut mir
leid, mit so etwas komme ich aber nicht klar. Entweder sollte dann der Text
oder das Bild angeglichen werden, wenn ich schon Bilder der Personen in einem
Buch ablichte.
Von
der Story her hat mich letzten Endes so viel gestört, dass ich hier nicht mehr
als 2 Sterne vergeben kann. Das Buch ist ein Experiment, auf das man sich
einlassen kann. Vielen anderen Lesern gefällt dieses Buch sehr gut. Für mich
war einfach alles zu überdreht und nicht wirklich real um es für sehr gut zu
empfinden.
2
/ 5 Sterne
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