Samstag, 15. Oktober 2016

Rezension zu „Der Todesengel von London“

London im viktorianischen Zeitalter. Düster, dreckig und geheimnisvoll. Die Krankenschwester Hester Monk arbeitet als Vertretung einer Freundin in einem Sanatorium. Als bei ihrer Schicht ein kleines Mädchen auftaucht und sie um Hilfe bittet, wartet Hester nicht lange. Den Kindern wird Blut entnommen um reiche Patienten von Leukämie zu heilen. Als Hester den behandelnden Arzt darauf anspricht werden sie und die Kinder entführt. Hester wird mit dem Leben der Kleinen erpresst, damit sie dem reichen Patient hilft. Unterdessen macht sich ihr Mann auf die Suche nach seiner verschwundenen Frau. Doch beide wissen nicht, mit wem sie sich da angelegt haben.

„Der Todesengel von London“ ist der 21. Teil der Monk Reihe aus der Feder der Autorin Anne Perry.

Gleich zu Anfang muss ich gestehen, ich wusste nicht, dass das Buch ein Teil einer Serie ist. Und schon gar nicht, dass es bereits der 21. Teil ist. Jeder Hinweis darauf fehlt auf dem Buch und nur am Ende ist kurz aufgelistet, welche Teile es noch gibt. Aber so unübersichtlich hintereinander geschrieben, dass es kaum auffällt.

Ich konnte den Krimi zwar so lesen, aber an manchen Stellen hat mir dann doch einfach das Hintergrundwissen von 20 weiteren Teilen gefehlt.

Vom historischen Teil her war die Geschichte recht gut geschrieben. Man wird in das dunkle London um das 19. Jahrhundert katapultiert. Das Sanatorium war sehr düster und erdrückend dargestellt. Der Anfang hat mir auch sehr gut gefallen. Ich konnte mir das Ganze, durch einige durchgespielte PC-Games, sehr gut vorstellen. Dazu kommen die beginnenden medizinischen Experimente ohne Ethik und Moral. Menschenleben sind für die Reichen keinen Cent wert.

Von dieser Seite her war der Roman sehr spannend und interessant. Den Punkt Krimi habe ich ein wenig vermisst. Eigentlich habe ich ihn soweit gar nicht gefunden. Es gab zwar eine recht schnelle Gerichtsverhandlung, aber danach ging es nur noch um Rache.

Der Zwischenteil hat sich für mich auch etwas gezogen. Ich kenne jetzt den Schreibstil der anderen Perry Bücher nicht, kann also nur diesen Band beurteilen, weiß also nicht, ob er besser oder schlechter als die anderen Bände ist. Allerdings hat mich das komplette Buch unter dem Genre Krimi nicht von Hocker gehauen.

Das Buch ist ein recht guter historischer Roman mit düsteren Ausläufern. Menschen am Abgrund und medizinische Experimente rundeten das Ganze dann ab. Den Krimi an sich, hat man dann leider etwas vernachlässigt.

3 / 5 Sterne


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