Rezension
zu „Der Todesengel von London“
London
im viktorianischen Zeitalter. Düster, dreckig und geheimnisvoll. Die
Krankenschwester Hester Monk arbeitet als Vertretung einer Freundin in einem
Sanatorium. Als bei ihrer Schicht ein kleines Mädchen auftaucht und sie um Hilfe
bittet, wartet Hester nicht lange. Den Kindern wird Blut entnommen um reiche
Patienten von Leukämie zu heilen. Als Hester den behandelnden Arzt darauf
anspricht werden sie und die Kinder entführt. Hester wird mit dem Leben der
Kleinen erpresst, damit sie dem reichen Patient hilft. Unterdessen macht sich ihr
Mann auf die Suche nach seiner verschwundenen Frau. Doch beide wissen nicht,
mit wem sie sich da angelegt haben.
„Der
Todesengel von London“ ist der 21. Teil der Monk Reihe aus der Feder der
Autorin Anne Perry.
Gleich
zu Anfang muss ich gestehen, ich wusste nicht, dass das Buch ein Teil einer
Serie ist. Und schon gar nicht, dass es bereits der 21. Teil ist. Jeder Hinweis
darauf fehlt auf dem Buch und nur am Ende ist kurz aufgelistet, welche Teile es
noch gibt. Aber so unübersichtlich hintereinander geschrieben, dass es kaum
auffällt.
Ich
konnte den Krimi zwar so lesen, aber an manchen Stellen hat mir dann doch
einfach das Hintergrundwissen von 20 weiteren Teilen gefehlt.
Vom
historischen Teil her war die Geschichte recht gut geschrieben. Man wird in das
dunkle London um das 19. Jahrhundert katapultiert. Das Sanatorium war sehr
düster und erdrückend dargestellt. Der Anfang hat mir auch sehr gut gefallen.
Ich konnte mir das Ganze, durch einige durchgespielte PC-Games, sehr gut
vorstellen. Dazu kommen die beginnenden medizinischen Experimente ohne Ethik
und Moral. Menschenleben sind für die Reichen keinen Cent wert.
Von
dieser Seite her war der Roman sehr spannend und interessant. Den Punkt Krimi
habe ich ein wenig vermisst. Eigentlich habe ich ihn soweit gar nicht gefunden.
Es gab zwar eine recht schnelle Gerichtsverhandlung, aber danach ging es nur
noch um Rache.
Der
Zwischenteil hat sich für mich auch etwas gezogen. Ich kenne jetzt den
Schreibstil der anderen Perry Bücher nicht, kann also nur diesen Band
beurteilen, weiß also nicht, ob er besser oder schlechter als die anderen Bände
ist. Allerdings hat mich das komplette Buch unter dem Genre Krimi nicht von
Hocker gehauen.
Das
Buch ist ein recht guter historischer Roman mit düsteren Ausläufern. Menschen
am Abgrund und medizinische Experimente rundeten das Ganze dann ab. Den Krimi
an sich, hat man dann leider etwas vernachlässigt.
3
/ 5 Sterne
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