Montag, 27. Juni 2016

Rezension zu “Tödlicher Hundekurs”

Kölner Naherholungsgebiet im Winter. Eigentlich ein schöner beschaulicher Ort. Wäre da nicht die Leiche einer Frau um deren Hals ihre beiden Hundeleinen liegen. Die toten Hunde neben ihr. Erschossen aus nächster Nähe. Ein Fall für Kriminalhauptkommissarin Doris Fletcher und ihr neuer Kollege Kriminalkommissar Max Müller von der Kölner Kripo. Doch wer in Köln tut so etwas. Und mitten in den Ermittlungen taucht noch eine zweite Frauenleiche auf. Ebenso mit einem erschossenen Hund neben sich. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, doch wer steckt dahinter? Ist der Mörder etwa in dem Hundekurs zu suchen, wo die beiden Damen mit ihren Hunden waren? Oder waren es die Ehemänner? Oder müssen die beiden Ermittler einer ganz anderen Spur folgen?

„Tödlicher Hundekurs“ ist ein Krimi aus der Feder der Autorin Heike Hübscher. Es ist ein recht lockerer Krimi, in dem es zwar Leichen gibt, der aber nicht übermäßig blutig ist. Mir hat das sehr gut gefallen. Ich muss nicht bis in die kleinste Ecke wissen, wie jemand ermordet wird und wie viel Blut dann fliest. Ich lege da mehr Wert auf das drum herum.

Ich muss gestehen, ich hatte bisher noch kein Ermittlerpaar, das ich so klasse fand. Doris Fletcher, nicht mehr die jüngste, Aussehen dem Leser überlassen, ist ein Morgenmuffel, wie er im Buche steht. Vor ihrem ersten Kaffee geht gar nichts. Wunderbar, ich kann so etwas von mitfühlen! Manchmal genervt, ab und an grantig, öfters in Hektik verfallen, einfach genau nach meinem Geschmack. Hat viel Hirn und keine Gedanken an Liebe. Ja, so mag ich das. Ihr Partner Müller, in einer Beziehung mit Ralph, ja er ist schwul, aber nicht stockschwul, sondern ganz normal. Ein toller Gegenpart zu Doris, wobei er manchmal gar nicht so anders ist. Wirklich, für mich sind die beiden das gelungenste Ermittlerpaar das ich kenne, wenn ich die humorvollen Krimis mal weg lasse.

Der Fall war für mich sehr gelungen. Er war rund, spannend und man hatte ständig jemand anderen in Verdacht. Das Puzzle setzte sich schön langsam zusammen. Ich fand das Buch perfekt. Der Schreibstil war flott, sehr angenehm zu lesen und ohne Fragezeichen zu hinterlassen.

Auf was ich allerdings gut verzichten konnte und was ich dann auch übersprungen habe, waren zwei Stellen. An beiden Stellen ging es um die Jagd nach einem Reh, bzw. ein Reh und sein Kitz. Das hätte echt nicht sein müssen. So etwas geht mir total nach, deswegen hab ich nach den ersten Zeilen auch gleich weiter geblättert.

Ich kann das Buch gerne weiter empfehlen für alle Liebhaber des leichten Krimis. Hundeliebhaber sollten etwas aufpassen, weil es ja nicht nur Menschenleichen gibt. Trotzdem ein sehr gelungenes Werk. Bitte mehr davon!


5 / 5 Sterne


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