Rezension
zu „Hanoi Hospital“
Vietnam.
Linh ist eigentlich Journalistin. Doch sie arbeitet in der Agentur „nur“ als
Übersetzerin für vietnamesische Artikel ins Deutsche. Als sie dann endlich ins
journalistische Geschehen eingreifen will, kommt sie nicht weit. Enttäuscht
will sie ihr Interview abbrechen, da bekommt die alte Dame einen seltsamen
Anfall und stirbt. Und das direkt im Krankenhaus. Geschockt macht sich Linh auf
den Nachhauseweg. Doch kurz darauf stirbt ein Kind an den gleichen Symptomen.
Linh macht sich ihre eigenen Gedanken, doch niemand will das hören. Dann kommt Linh’s
Cousine Anne aus Deutschland nach Vietnam. Sie absolviert in Hanoi ein
Praktikum und versteht sich sehr gut mit Linh. Da es mittlerweile noch mehr
Tote gibt vertraut sich Linh Anne, die eigentlich Van Anh heißt, an. Langsam
aber sicher, werden die beiden in einen Strudel von Geheimnissen, Mord und Tod
gezogen. Werden sie das Geheimnis hinter der Maskerade aufdecken können?
„Hanoi
Hospital“ ist ein sogenannter Vietnam Krimi. Für mich war der Krimi-Teil schon
fast eine Nebensache. Ich war so fasziniert von der fremden Welt Vietnams, dass
ich gar nicht so auf den Krimi fixiert war.
Der
Autor David Frogier de Ponlevoy gab so tiefgründige Blicke in die Welt
Vietnams, dass ich schon fast selbst in Hanoi stand. Die Umstände der ständigen
Bestechungen, die doch schlechte medizinische Versorgung der Bevölkerung und
das Zusammenleben in der Familie war einfach faszinierend. Die Abgründe
zwischen reicher und armer Bevölkerung sind fast unüberwindbar.
Der
Schreibstil ist klar und spannend. Durch die kleinen Kapitel ist man im
Lesefluss kaum zu stoppen. Alle Kapitel sind auch sehr übersichtlich mit den
Namen des jeweiligen Protagonisten betitelt. Daher ist man auch immer sehr
schnell im entsprechenden Geschehen und muss nicht erst überlegen, wo man gerade
ist.
Am
Ende des Buches gibt es dann einige Infos, auf die man während dem Lesen drauf
zugreifen kann. Eine Namensliste mit jeweiliger Erklärung, die Aussprache
einiger Namen, sowie das Glossar. Gerade das Glossar ist sehr informativ und
hat mir sehr gut gefallen und auch geholfen.
Ich
finde den Roman als ein sehr gelungenes Debüt des Autors und erhoffe mir
weitere gute Bücher von Herrn Frogier de Ponlevoy. Eine Empfehlung von mir für
alle, die auch gerne mal Bücher lesen, die nicht immer nur in Europa oder
Amerika spielen. Gerade deswegen fand ich „Hanoi Hospital“ ein so gelungenes
Buch.
5
/ 5 Sterne
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