Rezension
zu „Holyfort – Die Gemeinde auf Sedu-Pio“
Tahir
und Farkhanda haben sich entschlossen nach Holyfort zu ziehen. Um sich den Ort
näher anzusehen fliegen sie mit ihrem Freund Ingmar dort hin. Sie werden
freudig in die Gemeinschaft aufgenommen. Iri-Bur, die Gefährtin des Obersten
Hüters zeigt den dreien alle Vorzüge des Ortes. Sie bekommen Einblicke in
alles, was das Zusammenleben in der Gemeinschaft betrifft. Doch Ingmar fühlt
sich sehr zu Iri-Bur hingezogen, wobei sie eine Jungfrau ist und auch bleiben
soll. Und dann taucht eine Journalistin auf und zieht den Ort der
Glückseligkeit in den Abgrund.
„Holyfort
– Die Gemeinde auf Sedu-Pio“ ist ein utopischer Roman. Er spielt auf einem
anderen Planeten. Also auch in die Richtung Science Fiction. Vom Coverbild und
der Inhaltsangabe her, weißt nichts in diese Richtung hin. Lediglich das
kleingedruckte „SF-Roman“ auf dem Cover lässt darauf schließen, wenn man es
denn sieht.
Der
Prolog lässt eigentlich schon auf den Inhalt schließen und hätte mich warnen
müssen. Die eigentliche Story wird auch immer wieder von Gleichnissen und
religiösen Geschichten durchzogen.
Beworben
wurde das Buch mit „Die Geschichte eines Pfadfinderstammes“ und „eine
Ritterbruderschaft, die den Jedi-Rittern aus Star Wars ähnelt“. Daher hatte ich
mich auch für das Buch interessiert. Ebenso soll das Buch für Leser ab 15 sein.
Es tut mir leid dies sagen zu müssen, aber das Buch ist für jugendliche Leser
absolut ungeeignet.
Der
Inhalt gestaltet sich fast durchgängig als religiöse Gehirnwäsche. Ich weiß
beim besten Willen nicht, wie ich in diesem Buch „Goethes Faust“ wieder finden
soll. Vielleicht auf den letzten Seiten, denn ich habe das Werk nicht bis zum
Ende gelesen. Nach etlichen Gleichnissen, Gloriengesängen und Lobpreisungen wurde
mir der Inhalt einfach zu viel. Auf der einen Seite wird dieses blumige
Zusammenleben geschildert, auf der anderen ist der einzige Gedanke von Ingmar,
wie er die jungfräuliche Iri-Bur ins Bett ziehen kann. Dazu kommt immer wieder
dieses sektenartige Zusammenleben und Verhalten in der Gruppe.
Der
Epilog gestaltet sich wie der Prolog, in Gleichnissen und Gedichten. Nach dem
Nachwort des Autors und der Vorstellung der ersten beiden Bände kommt dann auch
noch ein Anhang. Der beinhaltet die Gesetze und das Gebet der Bruderschaft.
Anschließend sind dann auch noch drei Liedtexte mit Noten, wohl zum nachsingen
gedacht.
Wer
gerne religiöse Literatur liest, liegt bei „Holyfort – 3“ genau richtig und das
Buch wird dem Leser Freude bringen. Jedem anderen empfehle ich, genau zu
überlegen, ob man sich das Buch kaufen soll oder lieber das Geld in einen
anderen Roman investiert.
Und
für alle, die jetzt meinen, sie müssten über mich herfallen … doch, ich habe
den Inhalt und die Botschaft verstanden. Und gerade deswegen habe ich nur einen
Stern verteilt.
1
/ 5 Sterne
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