Montag, 7. Dezember 2015

Rezension zu „Holyfort – Die Gemeinde auf Sedu-Pio“

Tahir und Farkhanda haben sich entschlossen nach Holyfort zu ziehen. Um sich den Ort näher anzusehen fliegen sie mit ihrem Freund Ingmar dort hin. Sie werden freudig in die Gemeinschaft aufgenommen. Iri-Bur, die Gefährtin des Obersten Hüters zeigt den dreien alle Vorzüge des Ortes. Sie bekommen Einblicke in alles, was das Zusammenleben in der Gemeinschaft betrifft. Doch Ingmar fühlt sich sehr zu Iri-Bur hingezogen, wobei sie eine Jungfrau ist und auch bleiben soll. Und dann taucht eine Journalistin auf und zieht den Ort der Glückseligkeit in den Abgrund.

„Holyfort – Die Gemeinde auf Sedu-Pio“ ist ein utopischer Roman. Er spielt auf einem anderen Planeten. Also auch in die Richtung Science Fiction. Vom Coverbild und der Inhaltsangabe her, weißt nichts in diese Richtung hin. Lediglich das kleingedruckte „SF-Roman“ auf dem Cover lässt darauf schließen, wenn man es denn sieht.

Der Prolog lässt eigentlich schon auf den Inhalt schließen und hätte mich warnen müssen. Die eigentliche Story wird auch immer wieder von Gleichnissen und religiösen Geschichten durchzogen.

Beworben wurde das Buch mit „Die Geschichte eines Pfadfinderstammes“ und „eine Ritterbruderschaft, die den Jedi-Rittern aus Star Wars ähnelt“. Daher hatte ich mich auch für das Buch interessiert. Ebenso soll das Buch für Leser ab 15 sein. Es tut mir leid dies sagen zu müssen, aber das Buch ist für jugendliche Leser absolut ungeeignet.

Der Inhalt gestaltet sich fast durchgängig als religiöse Gehirnwäsche. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich in diesem Buch „Goethes Faust“ wieder finden soll. Vielleicht auf den letzten Seiten, denn ich habe das Werk nicht bis zum Ende gelesen. Nach etlichen Gleichnissen, Gloriengesängen und Lobpreisungen wurde mir der Inhalt einfach zu viel. Auf der einen Seite wird dieses blumige Zusammenleben geschildert, auf der anderen ist der einzige Gedanke von Ingmar, wie er die jungfräuliche Iri-Bur ins Bett ziehen kann. Dazu kommt immer wieder dieses sektenartige Zusammenleben und Verhalten in der Gruppe.

Der Epilog gestaltet sich wie der Prolog, in Gleichnissen und Gedichten. Nach dem Nachwort des Autors und der Vorstellung der ersten beiden Bände kommt dann auch noch ein Anhang. Der beinhaltet die Gesetze und das Gebet der Bruderschaft. Anschließend sind dann auch noch drei Liedtexte mit Noten, wohl zum nachsingen gedacht.

Wer gerne religiöse Literatur liest, liegt bei „Holyfort – 3“ genau richtig und das Buch wird dem Leser Freude bringen. Jedem anderen empfehle ich, genau zu überlegen, ob man sich das Buch kaufen soll oder lieber das Geld in einen anderen Roman investiert.

Und für alle, die jetzt meinen, sie müssten über mich herfallen … doch, ich habe den Inhalt und die Botschaft verstanden. Und gerade deswegen habe ich nur einen Stern verteilt.


1 / 5 Sterne


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