Rezension
zu „Bierengel“
Mike
Frühauf, Privatdetektiv ohne Arbeit, dafür aber mit Schulden und viel Sinn für
Fußball. Dann kommt sein Glück auf Stöckelschuhen, genannt Andrea Kyas. Die
Dame gibt ihm den lukrativen Auftrag, ihre Schwester Lisa zu finden. So wirft
sich Frühauf in den tiefsten Sumpf des Bochumer Rotlichtmilieus hinab. Es
gelingt ihm jedoch nicht, Lisa noch lebend zu finden. Allerdings findet er
dafür andere Punkte, bei denen es sich lohnt weiter zu bohren. So kommt er auf
noch viel schlimmere Machenschaften, wie reine Prostitution. Kann Frühauf die
Hintermänner auffliegen lassen? Und kann er danach seine Schulden bezahlen oder
muss er für alles selbst einen hohen Preis bezahlen?
„Bierengel“
ist ein sogenannter Ruhrgebiets Krimi. Auf dieser Schiene verkörpert er auch
einiges, was wohl sehr Real ist. Fußball ist das Gesprächsthema in den Kneipen.
Da kann man sich herrlich bei einem Bier darüber auslassen.
Der
Autor bringt die Situation Bochum und das dazugehörige gut herüber. Die Szenen
sind sehr humorvoll geschrieben und haben mir gefallen.
Der
Fall an sich hatte für mich einige Haken. Die Story läuft nicht so rund, wie
ein Krimi sein sollte. Auch Frühauf selbst ist mir gänzlich unsympathisch. Ich
kann ihn nicht als „Antihelden“ abstempeln, er geht mir einfach manchmal auf
die Nerven. Ebenso kann ich öfters seine Aktionen nicht nachvollziehen oder
verstehen.
Der
Autor Kubowicz hat einen sehr angenehmen und humorvollen Schreibstil. Jedoch
liegt hier das Problem, dass der Autor nicht alle seine Gedanken auf das Papier
bringt. Es gab für mich mehr als eine Situation, die in der Vorstellung des
Autors wohl ganz klar waren, ich als Leserin kann die Gedanken des Autors
allerdings nicht erraten. So blieb ich oftmals an Stellen hängen, die für mich
total unlogisch waren. Handlungen, die ich so nicht nachvollziehen konnte, weil
der Autor den Hintergrund dazu einfach als selbstverständlich angesehen hat. Da
hätten dem Krimi ein paar mehr Seiten und geschriebene Gedanken gut getan.
Das
Cover ist witzig und auch in sich passend. Jedoch muss ich erwähnen, dass der
Titel „Bierengel“ keinen Bezug auf den Inhalt hat. „Bierengel“ wird einmal am
Anfang eine Kellnerin genannt. Ansonsten hat der ganze Fall nichts damit zu tun,
außer, dass Bier getrunken wird.
Der
Krimi an sich war nicht so ganz mein Fall, da mich einiges daran störte. Wer
lockere Unterhaltung mag, den auch ein paar Unstimmigkeiten nicht stören oder
vielleicht Bochumer ist oder im Ruhrgebiet lebt, liegt bei „Bierengel“ mit
Sicherheit richtig. Leser, die etwas mehr auf inhaltliche Logik legen, sollten
sich den Kauf zweimal überlegen.
2
/ 5 Sterne
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