Rezension zu „Nach dem Tod komm ich – HB“
„Nach
dem Tod komm ich – HB“ ist ein Buch aus der Feder des Tatortreinigers Thomas
Kundt.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Sprecher Tetje Mierendorf hat sehr gute
Arbeit geleistet. Ich habe ihm gerne gelauscht.
Thomas
Kundt erzählt in dem Hörbuch, wie er vom Finanzexperten zum Tatortreiniger
umgesattelt hat.
Eigentlich
war es reiner Zufall, bzw. ein Missverständnis, dass er zu diesem neuen Job
gekommen ist. Der Wandel von einem zum anderen Job hört sich etwas
unglaubwürdig an. Wird man wirklich einfach zu von der Kripo zum Tatort
reinigen angerufen, ohne dass man vorher bekannt ist? Ich weiß es nicht, nehme
es so dann aber mal hin.
Wie
man im Fortlauf des Buches hört, ist das reinigen eines Tatortes oder eher Leichenfundortes,
nicht gerade einfach. Ich nenne es „Leichenfundort“, weil die wenigsten
gefundenen Leichen wegen eines Verbrechens dort liegen. Wobei man auch Suizid
als Tatort bezeichnet. Egal, das nur so am Rande erklärt.
Seltsamerweise
ist Herr Kundt eigentlich ein Antiquitäten Sammler und ist auch deswegen in
diese Sparte gerutscht. Von Anfang an, ging er gerne in Wohnungen, half beim
Ausräumen und fand hier und da eine Antiquität, die er dann mitnehmen durfte.
Aber wie ich das jetzt so aus dem Hörbuch heraus hörte, kann man, wenn Leichen
länger liegen, nichts mehr aus der Wohnung mitnehmen. Also nichts mehr mit
Antiquitäten sammeln. Wobei ich mich bei der ein oder anderen Geschichte schon
fragte, wurde das alles wirklich weg geworfen?
Was
ich definitiv sagen kann ist, dass man dieses Hörbuch nur hören sollte, wenn
man sich vorher im Klaren darüber ist, dass es hier eklig werden kann. Der
Autor nimmt hier kein Blatt vor den Mund. Da rutscht schon mal jemand auf dem
Leichenschmodder aus und fällt hinein. Da findet man einen abgefaulten Zeh,
hier einiges an Hirnmasse. Auch Gerüche, Maden, Fliegen etc. wird hier nicht
verschönt und schon gar nicht ausgelassen. Dazu kommt dann noch die Abteilung,
wenn in der Wohnung noch ein Hund oder eine Katze ist, das will nicht wirklich
jeder hören und sich vorstellen. Wobei dies aber alles natürlich ist. Dafür
muss man als Hörer oder Leser aber schon einen guten Magen haben.
Was
mich wirklich absolut störte, was das Gendern in dem Hörbuch. Für mich gab es
nur Tatortreinigerinnen, Richterinnen, Patientinnen … man sollte das echt
lassen. Was ist so schlimm daran, Tatortreiniger und Tatortreinigerinnen zu
sagen, außer dass es etwas länger dauert. Ich finde diese Verweiblichung der
Worte so was von unhöflich und nervig, ich kann es keinem sagen. Lasst es
einfach und benutzt, wie vorher auch, einfach beide Bezeichnungen.
Ansonsten
ein interessantes und kurzweiliges Hörbuch.
4
/ 5 Sterne
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