Rezension zu „Der Horror der frühen Medizin – HB“
„Der
Horror der frühen Medizin“ ist ein Medizingeschichtsbuch aus der Feder der
Autorin Lindsey Fitzharris.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Der Sprecher Friedhelm Ptok hatte die absolut
passende Stimme zu diesem Werk. Ich habe ihm sehr gerne gelauscht, auch wenn es
mir manchmal kalt den Rücken herunter lief.
Der Titel sagt eigentlich schon alles aus. Die Anfänge der Medizin waren der
pure Horror, vor allem aus Schmerzen, Blut und Sterben. Und wieder bin ich
froh, dass ich in der Vergangenheit nicht gelebt habe.
Das Cover ist einfach, passt jedoch perfekt. Die blutrote Schrift auf schwarzem
Grund sticht direkt ins Auge. Die Knochensäge besagt dann auch schon alles Weitere.
Um das Buch zu hören muss man schon gute Nerven haben. Die Kapitel gehen ganz
schön unter die Haut. Ich musste selbst ab und zu Pausen beim Hören einlegen
und zu einem anderen Buch greifen.
Es ist schon fruchtbar sich vorzustellen, wie früher operiert und behandelt
wurde. Und das an allem möglichen und unmöglichen Stellen ohne Narkose oder
saubere Gerätschaften. Kein Wunder, dass die Menschen, wenn sie denn die OP
überlebt haben, danach an Infektionen gestorben sind.
Dazu kam dann noch, dass OP‘s oftmals eine Sensation für die Massen war. Oft
quollen die Operationssäle vor Schaulustigen über. OK, würde heute vielleicht
auch noch so sein, wenn OP’s öffentlich wären. Die Sensationslust der Menschen
hat sich ja nicht verringert. Allerdings läuft es heute doch eher gesitteter
und sauberer ab, als vor rund 150 Jahren, hoffentlich.
Das Buch selbst ist sehr informativ und auch gut geschrieben. Ich fand alles
verständlich und konnte mir, leider, alles sehr gut vorstellen.
Zum Glück gab es früher Menschen, die auf sehr gute Dinge gekommen sind. Wie
Hygiene, Medikamente, Narkose und noch vieles mehr. Kaum auszudenken, wenn
diese Zustände heute noch gelten würden.
Für Interessenten des Themas ist das Buch auf jeden Fall eine Empfehlung von
mir. Für Leser mit leichtem Magen und dem Hang zur Ohnmacht würde ich
vorsichtig empfehlen, die Finger von der Lektüre zu lassen. Denn das Buch ist
keine Fiction, es war die reine Realität.
5
/ 5 Sterne
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