Rezension zu „The School for Good and Evil – HB“
Sophie
freundet sich mit der einsam lebenden und seltsamen Agatha an. Sie denkt, sie
muss Gutes tun, um an der Schule für Prinzessinnen angenommen zu werden.
Alle
vier Jahre werden zwei Kinder aus dem Dorf entführt und kommen an die Schule
für Gut und Böse. Dieses Jahr ist Sophie 12 Jahre alt und genau in dem Alter,
in dem die Kinder entführt werden.
So
geschieht es auch. Sophie wird entführt und Agatha, die ihr helfen wollte,
gleich mit.
Doch
es kommt alles anders, als es Sophie für sich und ihre Zukunft geplant hat.
„The
School for Good and Evil – HB“ ist der erste Teil dieser Fantasy Reihe aus der
Feder des Autors Soman Chainani.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Die Sprecherin Nina Reithmeier hat eine sehr
gute Arbeit geleistet. Ich habe ihr gerne zugehört.
Das
war auch schon das Beste an dem Hörbuch. Wahrscheinlich sollte es darstellen,
dass Schönheit nicht immer etwas mit Gut und Hässlichkeit etwas mit Böse zu tun
hat. Leider ist das Thema komplett verwurschtelt worden. Normal hätte ich das
Hörbuch nicht einmal zu Ende gehört, wollte dann aber doch noch wissen, wie es
ausgeht.
Gestört
hat mich schon gleich, dass die Kinder erst zwölf Jahre alt sind. So verhalten
sich keine Zwölfjährigen. Es wäre wesentlich besser gewesen, Jugendliche ab sechzehn
zu nehmen, zumal es so glaubwürdiger gewesen wäre. Denn ein Kinderbuch ist es
nun wirklich auch nicht gerade.
Das
komplette Buch ist eigentlich voraussehend. Für mich passierte jetzt nicht
wirklich etwas Überraschendes. Eine typische Story, ohne Spannung und
unvorhergesehene Wendungen.
Die
Figuren sind nicht wirklich sympathisch. Sophie, die ach so liebliche
Prinzessin hatte es bei mir sofort verschissen. Eine typische Triene, die auf
Kosten anderer, vorzugsweise ihrer Freundin, an ihr Ziel kommen will. Sie nutzt
Agatha aus, wo es geht, lügt ihr das Blaue vom Himmel und sagt ihr immer
wieder, dass sie die Hexe ist und in die Schule der Bösen gehört. Ihre Laufbahn
ist von der ersten Sekunde an schon klar gezeichnet.
Agatha
ist die hässliche, schwarze Dumpfbacke. Fällt bis zum Ende hin auf Sophie
herein. Freundschaft gut und schön, doch es kann auch bis zur Dummheit gehen.
Tedros,
der Prinz aller Prinzen, Schwarm aller Prinzessinnen ist genervt. Er jammert
herum, weil alle nur auf seine Schönheit sehen. Wie oberflächlich alle sind und sein Inneres
nicht sehen. Er selbst ist aber auch nicht anders. Er sieht auch nur Schönheit
und bekommt nichts auf die Reihe. Dazu findet er auch noch, seine Prinzessin
muss gefälligst machen, was er sagt. Boah, geht gar nicht, der Typ.
Überhaupt
regte mich das ganze Klischee-Gehabe absolut auf. Das Böse muss hässlich sein,
fett, Warzen haben, verunstaltet, Dreck fressen, in Müll schlafen, sich nicht
waschen und ist immer schwarz angezogen. Das Böse ist immer so, suggeriert der
Autor. Hier denke ich, hätte der Autor das ein oder andere Märchen mal selbst
lesen sollen. „Schneewittchen“ und „Die Eiskönigin“ hätten vielleicht einmal
gereicht. Mich nervte das ungemein. Selbst die Schöne wurde am Ende alt und
hässlich, einfach unmöglich.
Die
Guten waren schön, schlank, lieblich, heroisch, gepflegt. Selbst als die Bösen
zum Guten wandelten, wurden alle schön, lange Haare, schlank, reine Haut, bunte
Kleidung. Boah, Leute, auch gute Menschen haben Pickel und ein paar Kilo zu
viel tragen gerne schwarze Klamotten. Ich hasse es, dass junge Leser schon in
ein solches Schubladendenken gesteckt werden. Ja, wie gesagt, das Buch sollte
wohl etwas anderes mitteilen, hat es aber absolut nicht geschafft.
Über
den Hintergrund der Story rede ich schon gar nicht. Da darf man sein Hirn überhaupt
nicht einschalten. Man darf sich nicht fragen, wo die ganzen Kinder im gleichen
Alter herkommen sollen. Der Versuch der Erklärung ist nämlich ziemlich unsinnig
und wird zum Glück auch nicht so oft erwähnt.
Die
Bezeichnung von Agathes Schuhe ging mir auch auf die Nerven. Dies könnte aber
auch an einer falschen Übersetzung liegen. Klumpschuhe hört sich an, als hätte
sie verkrüppelte Füße. Ich schätze, sie hatte eher so etwas Combat Boots an. Was
jetzt nicht so gut in ein Märchen passt, aber die Bezeichnung Klumpschuhe finde
ich richtig schlecht.
Und
dann die Namen. Wenn man lange Namen wählt, ist man selbst schuld. Wird einem dies
im Laufe des Buches zu viel, sollte man den Namen komplett ändern und kürzen.
Ich hasse es, wenn es dann irgendwann nur noch zu Äggie, Täddie und Ännie wird,
anstatt Agatha, Tedros und Annabelle.
Kurz
gesagt, das Hörbuch ist für mich überhaupt nichts. Es will etwas aussagen,
findet die richtigen Werte aber nicht. Es vermittelt Schubladendenken, was ich nicht
gut heißen kann. Oft kann man nicht nachvollziehen, warum die Figuren so
handeln, wie sie handeln. Ich werde auf jeden Fall keinen weiteren Teil der
Serie hören oder lesen.
1
/ 5 Sterne
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