Rezension zu „Der lange Nachmittag der Erde – HB“
Die
Welt mehrere Millionen Jahre in der Zukunft. Die Erde steht still, der Mond und
die Sonne haben sich ihr angenähert und alles verändert.
Die
Lebewesen sind verschmolzen. Es gibt noch Menschen, ansonsten aber fast nur
noch Pflanzen. Bis auf ein paar wenige Insekten, ist alles in Symbiose mit den
Pflanzen eingegangen. Es herrscht ein wahrer Urwald mit etlichen Gefahren.
Gren
ist ein Mannkind und gehört einer kleinen Gruppe von Menschen an. Als die älteren
der Gruppe alle zu den Göttern hochfahren, muss er sich einer jungen Frau
unterwerfen. Denn hier haben die Frauen das Sagen.
Gren
hat keine Lust sich von einer Frau etwas sagen zu lassen. Dazu kommt, dass er
die Gruppe mehrfach Gefahren aussetzt, weil er seinen eigenen Kopf durchsetzen
will. Und so passiert, was passieren musste, er wird aus der Gruppe verbannt.
Mit
einer Morchel infiziert versucht er, der Welt auf den Grund zu gehen. Nebenbei
will er sich auch noch zum Herrscher der Erde aufschwingen.
„Der
lange Nachmittag der Erde – HB“ ist ein Science Fiction Roman aus der Feder des
Autors Brian W. Aldiss.
Gehört
habe ich das Buch als Hörbuch. Der Sprecher Achim Buch hat ganz gute Arbeit
geleistet. Ich habe ihm gerne zugehört.
Jetzt,
nachdem ich mit dem Hörbuch fertig bin, habe ich durch eine andere Rezension
herausgefunden, dass der Roman bereits 1962 veröffentlicht wurde. Das habe ich
halt nur aus Zufall gesehen. Sollte man vielleicht etwas deutlicher darauf
hinweisen, da alter Science Fiction anders ist, als der heutige. Nicht jeder
mag es alte Bücher zu lesen. Mir macht es soweit nichts aus, wenn ich es zu dem
Zeitpunkt des Lesens weiß.
Die
Welt an sich fand ich richtig gut. Auch den Punkt, dass Größe relativ ist, fand
ich super. Der Autor hat sich wirklich große Mühe gegeben neue Wesen und Namen
zu erfinden. Über die Namen der Pflanzenwesen musste ich schon lachen, die
waren echt super. Dafür hatte er anscheinend dann keine große Lust mehr, eine
anständige Story zu weben.
Am
Anfang fand ich es übertriebene Action. Man wird in diese neue Welt geworfen
und tappt von einer Mega-Gefahr direkt in die nächste. Ein Kampf löst den
nächsten ab. Das war mir echt etwas zu viel.
Die
Logik in der Geschichte fand ich auch sehr zäh. Warum sollten alle Erwachsenen
zu den Göttern fahren und die Kinder sich selbst überlassen? Die kleine Gruppe
der Kinder dezimierte sich dann auch schneller, wie man zuhören konnte. Die
Sache war nicht wirklich logisch. Auch verstand ich an einem anderen Punkt die
schnelle Umwandlung von Mensch zu Flugmensch nicht.
Dazu
frage ich mich, wie eine Gruppe Menschen von einer Insel im „Meer“ durch einen
tosenden Kampf der Kreaturen, mal eben fix wieder unbescholten an Land kam. Und
wieso sollte ein Hirn, aus dieser Zeit das Wissen haben, wie der Urmensch vor
Millionen von Jahren entstanden ist? Oder in diesem Fall, wie er entstanden
sein sollte. Wie die Welt mit Städten und Metropolen ausgesehen hat? Das Wissen
wird einem ja nicht angeboren. Nicht mal im Ansatz wäre so etwas in unseren
Hirnen verankert. Vor allen Dingen, wenn zwischendurch die Hirne der Menschen
auf Grund der Sonnenstrahlung „verbrannt“ sind.
Zusammengefasst
gesagt, die Welt fand ich super. Gren absolut unsympathisch, nervig,
selbstverliebt. Mit dem Rest der Figuren kam ich auch nicht wirklich klar. Es
war keine wirklich sympathisch oder so, dass man bei ihr mitgefiebert hätte.
Von der Story her wollte der Autor zu viel in zu kurze Zeit rein stopfen, das
geht meistens nach hinten los. Vielleicht war die Story 1962, als die Frau
größtenteils noch hinter den Herd gehörte und nichts zu sagen hatte, super. Da
passte das auch noch, dass der Mann sich von einer Frau nichts sagen lassen
wollte und sich lieber selbst als Herrscher gesehen hat. Mir war das etwas zu
altbacken.
Außerdem
möchte ich noch darauf hinweisen, dass die Inhaltsangabe auf dem Buch so nicht
ganz stimmt. Gren macht sich nicht mit seiner Gefährtin auf, das Rätsel der
Welt zu lösen, weil er bock darauf hatte. Er flog aus der Gemeinschaft und weil
dieses Mädel scharf auf ihn war, ging sie mit ihm. Und eigentlich suchten sie
eine Gemeinschaft, um sich wieder anzuschließen. Wenn diese Morchel nicht
dazwischen gekommen wäre.
Näher
gehe ich jetzt nicht auf den Inhalt ein, sonst müsste ich spoilern. Wer übertriebene
Storys, die nicht immer aufzuklären sind mag, ist hier genau richtig. Wie schon
gesagt, ich bin auch Fan alter Science Fiction. Doch sie sollte schon irgendwie
eine logische Story vorweisen können. Da mir aber die Welt an sich sehr gut
gefallen hat, gebe ich hier noch 3 Sterne anstatt 2 Sterne.
3
/ 5 Sterne
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