Rezension zu „313“
Nun
ist es soweit. Oli fährt ein. In den Knast ein. Nun fängt ein neues Leben an.
Hinter Gittern, ohne Vorzüge und erst einmal ohne Freunde. Und draußen wartet
seine Freundin auf ihn. Das muss man erst einmal verkraften.
„313“
ist ein Roman aus der Feder des Autors Ben Tewaag.
Tja,
in der Inhaltsangabe steht: „Eine schonungslos realistische Reise durch das komplette
Gefühlsspektrum aus selbstzerstörerischem Exzess, Enttäuschung, Sex, Gewalt,
Drogen, Spass, Versagen. Schwere Kost. Schonungslos und hautnah erzählt. Alles.
Nur nicht einfach…“
Es
kann jetzt sein, dass der Umschlag nicht zu dem Inhalt gehörte, den ich gelesen
habe. Würde mich jetzt überhaupt nicht wundern. Ich hab mir weiß Gott etwas
unter dem Buch vorgestellt, Brutalität unter den Häftlingen, Drogenkonsum,
erzwungener Sex, Schlägereien und sonst noch was, aber nicht so eine weiche
Sülze, wie es der Inhalt dann schlussendlich hergab.
Wenn
es wirklich so im Knast zugeht, dann ist das Leben dort besser, wie es ein
Obdachloser hat. Also, was hat man zu verlieren, stellt was an, dann kommt ihr
in den Supi Dupi Knast. Essen, warmes Zimmer, auf Antrag alles Mögliche was man
haben möchte. Ja, und wenn man wie Oli, im offenen Vollzug ist, dann kann man
nach einer gewissen Zeit auch raus. Was will man mehr? Freunde, Humor und ein
bisschen was arbeiten. Alles Null Problemo!
Das
härteste was Oli durchgemacht hat ist, dass ihm beim Anmelden im Knast der DVD
Player und die Playstation abgenommen wurden. Mega krass, kann ich dazu sagen.
Härter kann es doch einem nicht mehr treffen. Und härter traf es Oli ehrlich
gesagt auch nicht.
Freundliche
Insassen, freundliche Beamte, super Arbeit. Und als er dann in den
geschlossenen Vollzug musste... Was soll ich sagen, er durfte sich sogar
aussuchen, in welches Haus er sollte oder eher wollte. Er bekam vor Mitleid sogar
vom Big Boss sein Handy um mit seiner Freundin zu telefonieren. Da kommen einem
doch glatt die Tränen, wie süß von dem Cheffe, so ein netter Bursche.
Gut,
Sex gab es mal kurz auf der Toilette mit seiner Freundin. Ansonsten kann ich
von den oben angeführten Punkten nicht einen bestätigen. Naja, obwohl. Oli ist,
war und wird immer ein Versager bleiben. Dumm rein, dumm drin, dumm raus. Macht
aber auch nicht, weil er laut Autor trotzdem ein Held ist. Hat er doch diesen
knallharten Knast überlebt.
Sorry,
ich finde das Buch ist kompletter Blödsinn. Ich finde es toll, wenn es im Knast
so harmonisch abgeht und alle nett zueinander sind. Nur schätze ich, lebt der
Autor an der Realität vorbei. Keine Ahnung, wie er auf so eine Story kommt. Vor
allen Dingen, so einer Inhaltsangabe nach. Hier ist definitiv etwas falsch an
der Sache, entweder der Inhalt oder die Inhaltsangabe.
1
/ 5 Sterne
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