Rezension zu „Schattenkuss“
Als
Lenas Mutter Steffie erfährt, dass ihre Mutter gestorben ist, ist sie dann doch
total fertig. Eigentlich hat sich Steffie mit ihrer Mutter zerstritten und seit
Jahren keinen Kontakt mehr mit ihr.
Zusammen
mit Lena, Tom und Lukas, Lenas kleiner Bruder fährt sie von Stuttgart nach
Altenbrunn um alles abzuwickeln. Lena ist wenig begeistert, die Ferien in
diesem Ort zu verbringen.
Dazu
kommt, dass sich ihre Eltern, seit Tom seinen Job verloren hat, auch ständig streiten.
Lena ist völlig genervt von der Situation. Und dann erfährt sie auch noch
nebenbei, dass sie eine Tante hat, die vor Jahren verschwunden ist.
Wer
war Ulrike, die Schwester von Steffie? Und warum ist sie angeblich eines Nachts
abgehauen. Seit Jahren schreibt sie nur noch hier und da eine Postkarte aus dem
Ausland an ihre Mutter.
Lena
beschließt, der Sache mit Ulrike auf den Grund zu gehen. In dem verschlafenen
Dort hat sie ja mehr als Zeit genug für ihre Nachforschungen.
„Schattenkuss“
ist ein Thriller aus der Feder der Autorin Inge Löhnig.
Lena
ist zeitweise eine sehr anstrengende Person. Ich fand sie teilweise sehr
egoistisch und nörglerisch. Sie hat ziemlich viel auf ihrer Mutter herum
gehackt und Ulrike, die sie gar nicht kannte, beigehalten. Wenn ihre Mutter
etwas gegen Ulrike sagte, was Lena nicht gleich passte, wurde sie pampig, als
würde sie ihre Tante super gut kennen und mögen. Auch machte sie ihrer Mutter
in allen Dingen gleich Vorwürfe und motzte sie an. Keinerlei Mittgefühl
gegenüber ihrer Mutter dass die Großmutter gestorben war. Sie zeigte auch so,
keine Gefühle über den Tod der alten Dame. Es gab nur Vorwürfe, dass sie
angeblich nicht nach Ulrike gesucht hätten. Wovon sie übrigens auch keine
Ahnung hatte, sondern nur ihre eigenen Vorstellungen.
Lena
war mir eigentlich recht unsympathisch. Im Fortlauf des Buches ging mir ihre
Art auch immer mehr auf die Nerven, vor allem, als sie sich äußerlich noch
veränderte.
Wenn
der Fall nicht so spannend gewesen wäre, wobei mir Ulrike selbst völlig egal
war, hätte ich das Buch wohl vorzeitig beendet. Ulrike selbst konnte man fast
auf eine Stufe mit Lena stellen. Nervig, selbstverliebt und gibt immer den
anderen die Schuld für alles.
Den
Fall selbst fand ich wirklich gut. Man konnte rätseln, wer die heutigen Leute
früher waren, denn nicht alles war gleich aufgeklärt und klar. Und das Rätsel
löste sich auch erst langsam auf. Am Ende liefen dann alle offenen Fäden
zusammen. Zumindest mir blieb keine Frage offen.
Die
einzige sympathische Figur für mich war Steffie. Sie konnte einem richtig leidtun.
Früher von ihrer Schwester schon gehasst, die Eltern gaben ihr für alles die
Schuld, Lena sowieso. Dann stirbt die Mutter, auch wenn sie seit Jahren keinen
Kontakt mehr hatten, bleibt sie von allen völlig alleine gelassen und muss
alles alleine regeln. Lena ist noch nicht einmal fähig, das Altpapier ohne zu
motzen zu entsorgen. Mehr noch, sie bekommt von Lena ständig etwas vorgeworfen,
wird angemotzt und steht am Ende dann als Buhmann da.
Im
Ganzen ein recht guter Jugend-Thriller, für mich jedoch zu viel egoistische
Lena.
3
/ 5 Sterne
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