Dienstag, 23. Juni 2020


Rezension zu „Der Tanz der Möwen – HB“

Als die Frau Fazios ins Präsidium kommt um nach ihrem Mann zu fragen, lügt Commissario Montalbano sie erst einmal an. Natürlich hätte er vergessen sie anzurufen und er käme später nach Hause.

In Wahrheit ist Fazio verschwunden. Hat er heimlich bei einem Fall nachgeforscht und wurde in einen Hinterhalt gelockt? Entführt? Ermordet?

Durch den Tipp eines Gangsters kommt Montalbano einer Mafia Verschwörung auf die Spur. Oder hat sie etwa überhaupt nichts mit Fazios Verschwinden zu tun?

„Der Tanz der Möwen – HB“ ist ein Krimi aus der Feder des Autors Andrea Camilleri.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, zumindest teilweise. Der Sprecher Bodo Wolf hat gute Arbeit geleistet. Ich habe ihm gerne gelauscht. Was den Inhalt leider nicht besser machte.

Commissario Montalbano war mir von Anfang an einfach nur unsympathisch. Er ging mir regelrecht auf den Senkel. Das fing schon damit an, dass er Fazios Frau einfach angelogen hat. Dann nervte er alle mit seiner toten Möwe. Ein eigentlich völlig unnötiger Punkt.

Ich habe es auch nur geschafft, das Hörbuch etwa eine Stunde lang zu hören. Erst kam die Lüge. Dann kam ein Gespräch mit einem Journalisten über diesen Gangster. Meint der liebe Commissario doch glatt, der Gangster solle sich doch stellen. Er würde auf jeden Fall frei gesprochen. Der Journalist meinte dann, er hätte immerhin zwei Morde begangen. Kommt der Commissario so trocken raus, jeder würde ihn frei sprechen. Immerhin hat er seine Frau mit seinem Bruder im Bett erwischt. Da würde ihm jedes Gericht Recht geben, dass er die beiden erschossen hat. OK, aus welchem Mittelalter stammt der Herr Autor denn? Ganz der Meinung, der Mann ist der Herr, die Frau hat zu kriechen? Geht ja gar nicht.

Allerdings kam es dann noch besser. Eine Leiche in einem tiefen Brunnen. Der Rechtsmediziner ist gerufen und braucht ewig, bis er da ist. Dreimal von der Straße abgekommen, einmal an den Baum geknallt, ist er auch schon da. Was? Eine männliche Leiche. Holt sie hoch, interessiert mich nicht. Der Herr Rechtsmediziner steht nur auf nackte Frauenleichen.

OK, da war das Fass bei mir übergelaufen. Sollte das alles etwa lustig sein? Keine Ahnung, ich finde es unmöglich. Auch wenn ich das Alter des Autors nehme und ich mit Sicherheit keine Frauenrechtlerin bin, muss ich mir so etwas wirklich nicht antun.

Mehr möchte und muss ich zu so einem Werk nicht sagen.

1 / 5 Sterne



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