Rezension
zu „Zeitkurier“
Die
Welt in weiter Zukunft. Die Menschheit hat sich gnadenlos über das Weltall
ausgebreitet und alles ausgebeutet, was ging. Nun neigt sich die Ära und die
Ressourcen der Menschen dem Ende zu.
Sogenannte
Zeitkuriere, die streng der ChronoCom unterstehen, sind mittlerweile dabei, die
Vergangenheit auszubeuten. Sie springen überall hin, wo es noch Energie zu
holen gibt und stehlen, was die Alte Welt noch hergibt.
James
Griffin-Mars ist auch so ein Zeitkurier. Er ist auch gnadenlos den Menschen der
Vergangenheit gegenüber. Die Menschen, die er ausraubt und deren Schicksale lassen
ihn völlig kalt. Schließlich sind die Menschen auch schon lange tot.
Doch
bei seinem letzten Sprung bricht er eines der Zeitgesetze. Und zwar das
wichtigste, das erste Gesetz. Ab sofort sind alle Sicherheitsdienste, die
ChronoCom und die Konzerne hinter ihm her.
„Zeitkurier“
ist ein Science Fiction Roman aus der Feder des Autors Wesley Chu.
In
meiner gesamten Lesezeit hatte ich bisher nur ein Buch, das sich so gedreht
hat. Die erste Hälfte ist absolut genial. Die Welt, die Hintergründe fand ich
sehr gut durchdacht. Die Sprünge in die Vergangenheit waren auch sehr gut
beschrieben. Ich habe das Buch richtig gefressen.
Als
James dann auf die Nutris Plattform zurück sprang, wurde es richtig spannend. Selbst
als James mit der Wissenschaftlerin wieder zurück auf der Erde ist, habe ich
noch mitgefiebert, wie die Sache denn ausgeht. Ich hatte bis dahin wirklich
nichts auszusetzen. Selbst, dass James keine Ahnung hat, wie die Technik
funktioniert, die er einsetzt, fand ich sehr realistisch. Ich weiß auch nicht
genau, wie die Platinen in meinem Computer funktionieren und benutze ihn täglich.
Doch
dann trafen die beiden auf die Elfreth, in etwa der Hälfte des Buches. Ab dem
Punkt änderte sich die Geschichte. Elise, die Wissenschaftlerin aus der
Vergangenheit wurde eine unerträglich nervende und fordernde Person. So eine
unzufriedene Person ist mir in meiner ganzen Lesezeit noch nicht unter die
Augen gekommen. James mutiert derweil zu einem kleinen Trollo ohne gleichen. Nicht
zu vergessen und wahrscheinlich ober wichtig, der Nazisoldat, den James in
seinen Träumen immer wieder verfolgt. So unnötig …
Ohne
über irgendwelche Folgen nachzudenken stellt Elise Listen auf, die ihr James
gefälligst sofort beschaffen soll. Und James, das Hündchen, winselt und läuft.
Als dann später noch die Zeitchronistin dazu stößt ist es wirklich ganz vorbei.
Gegenpart
dazu sind dann die ChronoCom und ein Konzer, das Böse und das Ur-Böse. So Böse,
dass es schon wieder lächerlich wirkt.
Dabei
sollte das Ganze doch auf das ganz große Kino hinzielen. Sollte doch die
Wissenschaftlerin aus der Vergangenheit die Seuche heilen, die seit
Jahrhunderten tobt und die sie in der Vergangenheit auf der Nutris Station
schon nicht dämmen konnte.
Würzen
wir das Ganze dann noch mit einer Prise Liebesgeschichte, abgerundet mit
tausend unbeantworteten Fragen und geben wir der Geschichte noch ein paar
unzureichende Informationen, dann erhalten wir das Buch „Zeitkurier“.
Leider
war ich am Ende des Buches nicht schlauer. Ich war einfach nur genervt über die
Wendung, die die Story machte und war froh, dass ich endlich auf der letzten
Seite war und ich das Buch weg legen konnte.
Ich
frage mich nun, was wollte der Autor damit bezwecken? Reichte ihm die Zeit bis
zum Abgabetermin nicht mehr um anständig weiter zu schreiben? Oder verlegte er
seine Notizen auf denen er die erste Hälfte geschrieben hatte? Hatte er keine
Lust mehr und ein Ghostwriter schrieb weiter? Ich kann nur sagen, die erste Hälfte
passt nicht wirklich zur zweiten Hälfte des Buches.
Als
Schmankerl am Ende bleibt dann auch alles offen. Könnte die geneigte
Leserschaft hier wohl auf einen zweiten Teil hoffen. Ich mit Sicherheit nicht,
denn noch einmal so ein Werk muss ich mir nicht unbedingt antun.
1
/ 5 Sterne
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