Rezension zu „Zeit für Freundschaft?! – HB“
„Zeit
für Freundschaft?! – HB“ ist ein Buch aus der Feder des Autors Horst Lichter.
Ich
habe das Buch als Hörbuch gehört. Gesprochen wurde es von Horst Lichter
persönlich. Ich fand dies sehr schön und passend. Es hätte kein anderer das
Buch so gut einlesen können.
Ich
kenne Horst Lichter jetzt nicht aus seiner Zeit als Koch. Ich kenne ihn nur aus
der Sendung „Bares für Rares“. So war das Buch im Ganzen interessant für mich.
Horst
Lichter hat sehr schöne Vorstellungen zur Freundschaft. Bei vielen bin ich voll
bei ihm. Auch seine Sicht über Freundschaft von Eltern und Kindern bin ich
seiner Meinung.
Wo
ich allerdings anderer Meinung bin, Freundschaft ist ein Geben und Nehmen. Es
kann nicht sein, dass einer immer nur gibt und der andere nur nimmt. Dafür habe
ich zu viele solcher Freundschaften in meinem Leben gehabt. Wenn man nichts
mehr zu Geben vermag und selbst am Boden ist, sind diese Leute alle
verschwunden. Daher kann ich solche Freundschaften beim besten Willen nicht
mehr gutheißen.
Man
muss nicht jeden Tag zusammenhängen und miteinander reden, das ist völlig ok.
Man will auch mal seine Ruhe haben oder hat einfach nichts zu sagen. Das ist
klar, aber dass sich einer nie meldet und immer wartet, dass man selbst kommt.
Nein, das ist für mich keine Freundschaft.
Wie
schnell solche Freunde weg sind, habe ich letztes Jahr auch bei meiner Mutter
gemerkt. Sie wurde krank, konnte nicht mehr jeden Tag mit den „Freundinnen“
spazieren gehen. Und schon waren alle weg. Keine einzige hat sie in ihren
letzten 6 Monaten mehr besucht. Zur Beerdigung waren sie wieder da und hatten trübe
Mienen. Das hätten sie sich auch ersparen können.
Was
ich auch etwas wie der Autor empfinde ist, die Freundschaft zwischen Menschen
und Tieren. Ich mag es auch nicht, wenn Tiere so vermenschlicht werden. Ich
finde es gruselig, wenn im Internet diese Videos oder Bilder auftauchen, wo
Tiere angezogen werden oder mit Hut am Tisch sitzen. Gruselig. Auch wenn der
Bezug zu stark wird und man dann von seinen Babys, anstatt dem Hund erzählt. Zu
mir sagte mal jemand, ich wäre die Mama meiner Meerschweinchen. Nein, ich liebe
meine Meerschweinchen, bin aber bei weitem nicht ihre Mama.
Ich
weiß auch nicht, ob wirklich jeder eine Menge Leute um sich herum braucht. Es
gibt auch Leute, die so enttäuscht im Leben von sogenannten „Freunden“ wurden,
dass sie einfach keine Lust mehr auf „Freundschaften“ haben. Den Leuten reicht
dann wirklich zB ein Hund. Das muss man auch akzeptieren.
Etwas
schwierig waren seine Interviews. Natürlich kann man da seine Stimme nicht
verstellen. Es war da aber schon schwer zu merken, wann Herr Lichter eine Frage
stellt und wann derjenige gegenüber geantwortet hat. Zumal die Stellen jetzt
nicht so interessant waren.
Im
Großen und Ganzen fand ich das Hörbuch sehr interessant und unterhaltsam. Zum
Glück war es auch nicht überlang, dann wäre es wohl eher schwieriger geworden, dranzubleiben.
So fand ich es ganz in Ordnung.
4
/ 5 Sterne